2024-05-02T16:12:49.858Z

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Last-minute Heimsieg für die zweite Mannschaft des SC Freiburg gegen Koblenz. | Foto: Patrick Seeger.
Last-minute Heimsieg für die zweite Mannschaft des SC Freiburg gegen Koblenz. | Foto: Patrick Seeger.

Sieg in letzter Sekunde für SC Freiburg II

Hinspielsieg gegen Koblenz wurde wiederholt

Die Ausgangslage war klar - gegen Koblenz konnte die Elf von Christian Preußer den vierten Sieg in Serie einfahren. Die Mannschaft schafft auch im Rückspiel den Sieg gegen Koblenz und rückt auf den vierten Tabellenplatz vor.
SC Freiburg II - TuS Koblenz 4:3

Manchmal gibt es Spiele, die man nicht so richtig begreifen kann, weil das Geschehen auf dem Rasen einen surrealen Charakter annimmt. Dass der mitgereiste Reporter des Koblenzer Fanradios seinen Zuhörern Parallelen zum 4:4 im Revierderby aufzuzeigen versuchte, stand sinnbildlich für einen schwer fassbaren Nachmittag. Denn natürlich waren bei winterlichen Temperaturen nicht 80 000, sondern nur gut 250 Fans ins Möslestadion gepilgert. Und natürlich bewegte sich das spielerische Niveau drei Spielklassen tiefer, ebenso wie die Brisanz im weiten Rund.
Wagen wir dennoch den Versuch, dieses ungewöhnliche Fußballspiel einzuordnen. SC-Trainer Christian Preußer hatte kurz nach dem Abpfiff eine klare Meinung: „Ich bin nicht zufrieden“, teilte der Coach ungefragt mit, als er sich den wartenden Journalisten stellte. Man habe zwar gewonnen, aber schlecht verteidigt. Man habe zwar schöne Tore herausgespielt, aber in den Zweikämpfen die nötige Präsenz vermissen lassen. Und: Man sei darüber sehr verärgert.
Wer nach dem Spiel in die Mienen der Spieler blickte, sah Groll und Frust hingegen eher bei den Koblenzern, die nach der Niederlage noch tiefer im Tabellenkeller stecken als ohnehin schon. Lange hatte der Gast wie der moralische Sieger ausgesehen – für den Radioreporter quasi der FC Schalke 04 der Regionalliga Südwest: Bereits nach 17 Minuten führte Freiburg durch ansehnliche Treffer von Kai Brünker und Mohamed Dräger mit 2:0 (vgl. Dortmund).
Nach einem Foul von Ivan Sachanenko verkürzte der ehemalige SC-Spieler Andreas Glockner vom Punkt auf 1:2 (34.), ehe Christoph Daferner quasi im Gegenzug per Kopf zum 3:1 traf (37.). Die Löcher in der Koblenzer Defensive waren ähnlich groß wie jene im Portemonnaie der Mittelrheiner, denen kürzlich ein gewaltiger Schuldenberg erlassen wurde. Die Torshow wurde fortgesetzt durch Marco Müller, der mit einem Außenristschlenzer den SC-Schlussmann Constantin Frommann und ein wenig auch sich selbst überraschte – nur noch 3:2 (44.).
„Es war in der Pause abzusehen, dass es schwer werden wird. Wir dürfen das Spiel so aber nicht aus der Hand geben“, monierte Preußer, der sich über den späten Sieg, den vierten in Folge, so recht nicht freuen mochte. Das lag an der schwachen Defensivleistung. Als der Ball lange im Freiburger Strafraum umherhüpfte, beförderte Michael Stahl ihn gefühlvoll zum 3:3 ins Tor (63.). Die Gäste belohnten sich für eine engagierte Leistungssteigerung in Halbzeit zwei. Dachten alle. Doch dann schlug die Stunde von Dräger, der eine Hereingabe von Manolo Rodas in der Schlussminute über die Linie drückte und kollektiven Jubel auslöste (90.).


Schiedsrichter: Michael Kimmeyer (Palmbach) - Zuschauer: 150
Tore: 1:0 Kai Brünker (13.), 2:0 Mohamed Dräger (17.), 2:1 Andreas Glockner (36. Foulelfmeter), 3:1 Christoph Daferner (37.), 3:2 Marco Müller (45.), 3:3 Michael Stahl (64.), 4:3 Mohamed Dräger (90.)

Aufrufe: 026.11.2017, 19:00 Uhr
Badische ZeitungAutor