2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Neun Jahre lang spielte Christopher Spang im Dress der Eintracht. F: Schwarz
Neun Jahre lang spielte Christopher Spang im Dress der Eintracht. F: Schwarz

„Der Verein lernt schnell aus Fehlern“

Christopher Spang kehrt im Dress des SC Teutonia Watzenborn-Steinberg ins Moselstadion zurück.

Neun Jahre lang spielte er für die Eintracht, schaffte hier aus der eigenen Jugend den Sprung in die erste Mannschaft. Im vergangenen Sommer verließ der aus der SpVgg Zewen hervorgegangene Christopher Spang (24) dann den SVE, ging genauso wie (der zwischenzeitlich wochenlang verletzte) Oliver Laux nach Mittelhessen zu Regionalliga-Aufsteiger SC Teutonia Watzenborn-Steinberg. Der damalige sportliche Leiter Heiner Semar warf dem gebürtigen Trierer seinerzeit vor, sich über seinen Berater „disqualifiziert“ zu haben. Was er mit einigen Monaten Distanz dazu sagt und mit welchen Gefühlen er an seine alte Wirkungsstäte zurück kehrt, verrät Spang vor dem Duell des SVE gegen den SC am Gründonnerstag, ab 19.30 Uhr, im FuPa-Interview.

Der Tabellendrittletzte der Regionalliga Südwest spielt beim Vorletzten im Moselstadion. Wie bedeutend ist das Spiel aus Ihrer Sicht?

Es geht um sehr viel – für beide. Wir sind nur drei Punkte und einen Platz vor der Eintracht und müssen in den verbleibenden sechs Spielen noch einiges gutmachen, um nicht abzusteigen.

Wie groß wird das Kribbeln speziell für Sie sein?

Sicher ist es etwas Besonderes, gegen seinen alten Verein zu spielen, zumal ich ja mit Jungs wie Christoph Anton und Robin Garnier noch regelmäßigen Kontakt habe. Während der Partie muss ich das aber ausschalten und mich voll auf die sportliche Aufgabe konzentrieren. Ich denke, das wird mir auch gut gelingen.

Ähnlich wie bei der Eintracht, gab es auch beim SC Teutonia im Laufe der Saison einige Turbulenzen, was unter anderem an zwei Trainerwechseln abzulesen ist…

Nach dem Aufstieg war es für den Verein nicht so ganz einfach. So hoch hatte man noch nie gespielt und man musste sich erst mal in die ganze Sache reinfinden. Der Verein lernt aber schnell aus Fehlern. Inzwischen ist Ruhe eingekehrt, was auch an unseren stabileren Leistungen abzulesen ist.

Das aktuelle Trainerduo Gino Parson und Stefan Hassler löste im Dezember Ex-Bundesligaprofi Francisco Copado ab. Er hatte auch in Watzenborn schnell den Ruf eines Paradiesvogels weg. Wie kamen Sie mit ihm zurecht?

Er war nicht ganz mein Fall, bei ihm standen eher andere im Fokus.

Rechter Verteidiger, Innenverteidiger oder zentrales Mittelfeld: In ihren bisherigen 23 Einsätzen haben sie schon einige Positionen bekleidet.

Grundsätzlich halte ich es nicht für verkehrt, auch mal woanders zu spielen. Die Trainer sehen mich als Allrounder und schätzen es, mich problemlos hier und da einsetzen zu können. Meine Hauptposition sehe ich aber nach wie vor im zentralen Mittelfeld.

Sie haben Ihren Vertrag bei der Teutonia bereits um gleich zwei Jahre verlängert – ligaunabhängig?

Ja. Ich fühle mich hier wohl, habe nur fünf Minuten mit dem Fahrrad zum Trainingsplatz. Klar, hier ist alles kleiner und überschaubarer als in Trier, aber es passt. Falls wir absteigen, wollen wir in der Hessenliga direkt wieder oben angreifen. Gut ist auch, dass ich hier den Fußball mit einem Studium der Sportwissenschaften an der Uni Gießen verbinden kann.

Was sagen Sie zur Situation der Eintracht?

Ich dachte eigentlich, dass man nach der Winterpause auf dem richtigen Weg war. Im Februar und Anfang März wurde ja noch ganz ordentlich gepunktet. Beim Spiel gegen Offenbach (1:0, d. Red.) war ich im Stadion und hatte einen guten Eindruck. Aber anscheinend hat das Ganze zu viel Kraft gekostet und konnte vom nicht sehr breiten Kader auch nicht kompensiert werden.

Wie bewerten Sie im Nachgang die Aussage des damaligen sportlichen Leiters Heiner Semar, wonach Sie über Ihren Berater in den Vertragsgesprächen zu hohe Ambitionen gehegt hätten?

Das sehe ich immer noch sehr gelassen. Schließlich wollte ich als Spieler, der aus den eigenen Reihen kam, nur gleichberechtigt mit anderen sein. Unsummen habe ich nie verlangt.

Das Interview führte Andreas Arens

Aufrufe: 012.4.2017, 13:24 Uhr
Andreas Arens Autor