2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
F: Schmietow
F: Schmietow

Die große Auf- und Abstiegsrechnung

Von der 3. Liga bis in die Bezirksligen: Wer steigt auf Landes- und Bezirksebene ab, wer darf noch hoffen, wem kann die Ausschreibung zum Klassenerhalt verhelfen

Der Countdown läuft. Am kommenden Wochenende schließt der letzte Spieltag die Bezirksligen und die Landesligen ab. Die 3. Liga, Regionalliga Nord und Oberliga Niedersachsen sind schon fertig. Das große Zittern vieler Teams, die über Umwege noch ihre Klasse halten könnten, erreicht nun ihren Höhepunkt. FuPa Lüneburg hat nachgerechnet: Von der 3. Liga bis zu den Bezirksligen: Wer steigt auf, wer muss definitiv runter, wer darf hoffen.

3 Liga

Meister MSV Duisburg und Vizemeister KSV Holstein Kiel steigen auf. TV Jahn Regenburg kann über die Relegation gegen den Drittletzten der 2. Bundesliga, TSV 1860 München, noch aufsteigen. Den Gang zurück in die Regionalligen müssen der FSV Frankfurt, FSV Mainz 05 II und der SC Paderborn antreten.

Was bedeutet das?

Es gibt keinen Absteiger, der in der Regionalliga Nord eingeordnet wird. Das kann Auswirkungen auf die Abstiegsregelung in der Regionalliga Nord haben.

Regionalliga Nord

Die Sollstärke der Regionalliga Nord liegt laut Ausschreibung bei 18 Teams. Aktuell sind in der Liga auch 18 Teams. Stand jetzt verlassen die drei Absteiger SV Eichede (Schleswig-Holstein-Liga), Lupo Martini Wolfsburg und BSV SW Rehden (beide Oberliga Niedersachsen) die Liga.

Aus den Oberligen kommen hoch: Der niedersächsische Meister SSV Jeddeloh II sowie zwei Teams aus der Aufstiegsrunde, bestehend aus dem Vizemeister der Oberliga Niedersachen (FC Eintracht Northeim), dem Meister der Schleswig-Holstein-Liga (Eutin 08), dem Meister der Bremen-Liga (Bremer SV) und dem Ersatz für den nicht aufstiegswilligen Meister der Oberliga Hamburg TuS Dassendorf (Altona 93).

Zusammen sind das wieder 18 Teams, die Sollstärke wäre erfüllt.

ABER: Sollte der Meister der Regionalliga Nord, SV Meppen, in der Aufstiegsrunde den Aufstieg in die 3. Liga schaffen, hätte die Regionalliga Nord ein Team zu wenig, um die Sollstärke für die kommende Saison zu erfüllen.

Hier greift §6.3 der Spielordnung im Norddeutschen Fußballverband:

Wird (...) die Staffelstärke (...) unterschritten, geht zunächst ein freier Platz an den „bestplatzierten“ lizenzierten Absteiger; weitere freie Plätze gehen an die jeweils nächstbestplatzierte Mannschaft der Aufstiegsrunde (...).

Das bedeutet: Wenn der SV Meppen in die 3. Liga aufsteigt, wäre BSV SW Rehden als besteplatzierter sportlicher Absteiger gerettet und darf in der Regionalliga Nord bleiben. Auch das kann Auswirkungen auf die Oberliga Niedersachsen haben.

Oberliga Niedersachsen

Die Sollstärke der Oberliga Niedersachsen liegt bei 16 Teams. Diese Sollstärke erfüllt die Oberliga Niedersachsen im Moment. Verlassen werden die Liga am Saisonende aktuell 4 Absteiger (sportlich SV BW Bornreihe, HSC Hannover, FT Braunschweig und TB Uphusen) sowie der Meister SSV Jeddeloh II. Somit verbleiben noch 11 Teams in der Liga.

Aus der Regionalliga Nord müssen aktuell die beiden sportlichen Absteiger Lupo Martini Wolfsburg und BSV SW Rehden in die Oberliga Niedersachsen absteigen. Zudem steigen die vier Landesliga-Meister (MTV Eintracht Celle/LL Lüneburg, SSV Vorsfelde/LL Braunschweig, Tus Sulingen oder SV Bavenstedt/LL Hannover, SV Atlas Delmenhorst oder TuS BW Lohne oder SC Melle/LL Weser-Ems) in die Oberliga auf. Das würde eine Stärke von 17 Teams in der kommenden Saison bedeuten. Diese ist mit der Ausschreibung vereinbar.

So steht in §2, Absatz 3, Punkt 3:

Wird die Sollzahl in der Oberliga durch vermehrte Absteiger aus der Regionalliga oder durch Nichtaufstieg von Mannschaften aus der Oberliga in die Regionalliga überschritten, spielt die Oberliga Niedersachsen im darauffolgenden Spieljahr mit Überhang, jedoch maximal mit 18 Mannschaften. In der Oberliga Niedersachsen gibt es allerdings noch einige entscheidende Feinheiten zu beachten:

1. Der VfL Osnabrück II wird aufgelöst und zieht sich somit zurück. Das bedeutet, er wird dann als Tabellenletzter geführt. Das hat zur Folge, dass der beste sportliche Absteiger, TB Uphusen, definitiv in der Oberliga Niedersachsen bleibt.

2. Der FC Eintracht Northeim kann sich als Vizemeister noch über die Aufstiegsrunde für die Regionalliga Nord qualifizieren.

3. BSV SW Rehden kann der Abstieg aus der Regionalliga Nord erspart bleiben, wenn der SV Meppen in die 3. Liga aufsteigt.

Daraus ergeben sich drei Möglichkeiten

1.) Vizemeister Northeim steigt über die Aufstiegsrunde in die Regionalliga Nord auf, der SV Meppen schafft den Aufstieg aus der Regionalliga Nord in die 3. Liga nicht und BSV SW Rehden muss daduch aus der Regionalliga in die Oberliga absteigen.

Die Rechnung: 17 - 1 (Northeim) = 16

Somit wären es 16 Teams, die in der Oberliga-Saison 2017/18 an den Start gehen würden. Die Sollstärke wäre erfüllt.

2.) Der SV Meppen steigt in die 3. Liga auf, wodurch BSV SW Rehden nicht aus er Regionalliga Nord in die Oberliga Niedersachsen absteigen müsste. Zudem verpassen die Northeimer in der Aufstiegsrunde den Aufstieg in die Regionalliga.

Die Rechnung: 17 - 1 (Rehden) = 16

Auch in diesem Fall wären es 16 Teams, die in der Oberliga-Saison 2017/18 an den Start gehen würden. Die Sollstärke wäre erfüllt.

3. Der SV Meppen steigt in die 3. Liga auf, wodurch BSV SW Rehden nicht aus er Regionalliga Nord in die Oberliga Niedersachsen absteigen müsste. Zudem schaffen die Northeimer in der Aufstiegsrunde den Aufstieg in die Regionalliga.

Die Rechnung: 17 - 1 (Rehden) - 1 (Northeim) = 15

Die Sollstärke der Oberliga wäre dann in der Saison 2017/18 unterschritten. Dadurch würde folgender Pararaph der NFV-Ausschreibung für die Oberliga zum Tragen kommen:

§3, Absatz 3, Punkt 4:

Wird die Sollzahl in der Oberliga unterschritten, steigen entsprechend weniger Mannschaften aus der Oberliga Niedersachsen ab, bis die Sollzahl erreicht wird.
In diesem Fall würde neben dem Liga-13., TB Uphusen, der durch den Rückzug vom VfL Osnabrück II gerettet ist , auch der Tabellen-14. noch in der Liga bleiben dürfen. Und das sind die FT Braunschweig.

Landesliga Lüneburg

Wesentlich einfacher geht es in der Landesliga Lüneburg zu. Die Sollstärke liegt auch hier bei 16 Teams. Diese spielen aktuell auch in der Landesliga.

Verlassen werden die Liga Meister MTV Eintracht Celle (Oberliga) sowie 4 Absteiger: Die SG Stinstedt (Bezirksliga 4) und der SV Komet Pennigbüttel (Bezirksliga 3) steigen sicher ab, der TuS Bodenteich (Bezirksliga 1) ist bei 3 Punkten und 17 Toren Rückstand und einem verbleibenden Spiel nur noch durch ein Riesen-Wunder zu retten. Den letzten Abstiegsplatz machen der Rotenburger SV und der FC Verden 04 (beide Bezirksliga 3) unter sich aus. So würden dann noch 11 Teams in der Liga verbleiben.

Mit dem SV BW Bornreihe muss ein Team aus der Oberliga Niedersachsen in die Landesliga Lüneburg absteigen. Dazu kommen die vier Meister aus den Bezirksligen (SV Emmendorf/Bezirksliga 1, VfL Westercelle oder TV Jahn Schneverdingen oder - sehr unwahrscheinlich - TSV Winsen/Bezirksliga 2, TuSG Ritterhude//Bezirksliga 3 sowie SV Ahlerstedt/Ottendorf oder - sehr unwahrscheinlich - ASC Cranz/Estebrügge/Bezirksliga 4).

Die Sollstärke von 16 Teams wäre damit wieder erfüllt. Es gibt also weder mehr noch weniger Absteiger.

Bezirksliga Lüneburg 1

Ein ähnliches Bild ergibt sich auch in der Bezirksliga Lüneburg 1. Auch hier ist die Sollstärke von 16 Mannschaften aktuell erfüllt. Die Liga verlassen werden Meister SV Emmendorf und drei Absteiger: Der SV Lemgow-Dangestorf und TSV Dannenberg/beide KL Lüchow-Dannenberg) steigen sicher ab. Den dritten Abstiegsplatz versuchen der TuS Neetze, der SV Ilmenau, der MTV Treubund Lüneburg II (alle drei KL Lüneburg), der SC Lüchow (KL Lüchow-Dannenberg) und der SV Teitonia Uelzen II (KL Uelzen) hinter sich zu lassen. Somit würden noch 12 Teams in der Liga verbleiben.

Hinzu kommen - sehr wahrscheinlich - der TuS Bodentech als Absteiger aus der Landesliga und die drei Aufsteiger aus den Kreisligen Uelzen (SC 09 Uelzen), Lüchow-Dannenberg (VfL Breese-Langendorf) und Lüneburg (TSV Bardowick oder Ochtmisser SV). Zusammen wären das wieder 16 Teams und die Sollstärke damit wieder erfüllt.

Über eine Relegationsrunde spielen der 13. der Bezirksliga 1 sowie die Vizemeister der drei Kreisligen noch einen weiteren Startplatz für die Bezirksliga 1 aus. Das ändert aber nichts an der Stärke der Liga. Es wird also keine Änderung an dieser Abstiegsregelung geben.

Bezirksliga Lüneburg 2*

Auch in der Bezirksliga Lüneburg 2 liegt die Sollstärke bei 16 Teams, aktuell spielen dort aber 17 Mannschaften. Von diesen werden der Meister (VfL Westercelle oder TV Jahn Schneverdingen oder - sehr unwahrscheinlich - TSV Winsen) sowie vier sportliche Absteiger die Liga verlassen. Sicher ist das bei Ciwan Walsrode/KL Heidekreis, SV Ashausen-Gehrden/KL Harburg und SV Nienhagen/KL Celle. Der MTV Borstel-Sangenstedt, TSV Elstorf (beide KL Harburg) und der TuS Eschede (KL Celle) können noch die Saison auf Platz 14 und somit auf dem letzten verbliebenen sportlichen Abstiegsplatz beenden. Es würden 12 Mannschaften in der Bezirksliga 2 verbleiben.

Neu in die Liga kommen lediglich die Meister aus den Kreisligen Celle (SC Wietzenbruch), Heidekreis (SV Lindwedel-Hope) und Harburg (SV Bendestorf), da es keinen Landesliga-Absteiger gibt, der der Bezirksliga 2 zugeordnet wird. Mit dann 15 Teams wäre die Sollstärke der Bezirksliga 1 untererfüllt.

Hier greift §2.4.2 (Abstieg) der Ausschreibung des NFV Bezirks Lüneburg:

Die Relegation zur Bezirksliga 2 wird wegen Überschreiten der Sollzahl für die Saison 2016/2017 ausgesetzt; eventuell frei werdende Plätze werden durch Verbleib des bestplatzierten Absteigers besetzt.

Das bedeutet: Der Liga-14. der Bezirksliga 2 (MTV Borstel-Sangenstedt, TSV Elstorf oder TuS Eschede) sind definitiv gerettet und steigen nicht aus der Bezirksliga 2 ab.

Bezirksliga Lüneburg 3*

In der Bezirksliga 3 ist die Sollstärke von 16 Mannschaften aktuell erfüllt. Meister TuSG Ritterhude wird in die Landesliga aufsteigen. Von dort absteigen wird sicher der SV Komet Pennigbüttel. Aus den drei Kreisligen Osterholz (ATSV Scharmbeckstotel), Verden (SV Vorwärts Hülsen) und Rotenburg (SV Ippensen oder TV Sottrum) steigen die drei Meister in die Bezirksliga 3 auf.

Zudem steigen drei Teams ab. Der Rotenburger SV II steht als Absteiger bereits fest. Der Bremervörder SC, TuS Bothel und TV Stemmen (alle vier Teams KL Rotenburg) hoffen noch, den Relegationsplatz 13 zu erreichen. Definitiv kommt mit dem FC Verden 04 oder dem Rotenburger SV aber noch ein Absteiger aus der Landesliga in der kommenden Saison in die Bezirksliga 3 runter.

Einen weiteren Startplatz spielen der Liga-13. und die Vizemeister der drei genannten Kreisligen unter einander aus. Das hat aber keine Auswirkungen auf die Sollstärke der Liga.

Damit wären es 17 Teams, die in der Saison 2017/18 in der Bezirksliga 3 spielberechtigt wären. Die Sollstärke wäre übererfüllt. Und das ist laut Ausschreibung auch erlaubt. Selbst wenn der TuS Bodenteich noch das Nichtabstiegswunder in der Landesliga schafft und damit sowohl der FC Verden 04 als auch der Rotenburger SV in die Bezirksliga 3 absteigen würden, würde sich an der Abstiegsregelung nichts ändern. Die Liga würde dann in der kommenden Saison mit 18 Teams spielen. Auch das ist laut Ausschreibung noch möglich. Erst ab 19 Teams müsste der NFV zwingend eingreifen.

Bezirksliga Lüneburg 4*

In der Bezirksliga 4 erfüllen aktuell 16 Teams die vom NFV geforderte Sollstärke. Der Meister (SV Ahlerstedt/Ottendorf oder - sehr unwahrscheinlich - der ASC Cranz/Estebrügge) steigt zum Saisonende in die Landesliga auf. Aus dieser wird nur Absteiger SG Stinstedt der Bezirksliga Lüneburg 4 zugeordnet. Aus den Kreisligen kommen die beiden Meister (TSV Otterndorf/KL Cuxhaven und TSV Apensen/KL Stade) sowie der Vizemeister, der aus einem Aufsteigsspiel als Sieger hervorgeht, in die Bezirksliga 4 hoch. Zudem sind vier sportliche Absteiger in der Bezirksliga 4 vorgesehen.

Das würde zusammen eine neue Stärke von 15 Teams ergeben. Die Sollstärke wäre untererfüllt. Auch hier greift §2.4.2 der Ausschreibung des NFV Bezirks Lüneburg:

Wird die Sollzahl in der Bezirksliga 4 für die kommende Saison (...) unterschritten, wird der erste „freie Platz“ durch Verbleib des bestplatzierten Absteigers (Platz 13) besetzt. Das bedeutet: Der FC Land Wursten ist noch nicht zu 100 % abgestiegen. Zittern müssen auch noch TSV Eintracht Immenbeck, der FC Wanna-Lüdingworth und RW Cuxhaven. Für alle Teams ist Platz 13 das neue Minimalziel. Lediglich der TSV Stotel ist bereits sicher in die Kreisliga Cuxhaven abgestiegen.

*Der Haken

Eine unangenehme Hintertür hält die Ausschreibung des NFV Bezirks Lüneburg dann aber doch noch für die Zitterteams der Bezirksliga 2 und 4 parat. Und die versteckt sich in §2.1 der Ausschreibung:

Bei Überschreitungen der Sollzahl 16 der Bezirksligen für die Saison 2016/17 kann bzw. – bei mehr als 18 – muss der Bezirksspielausschuss für die kommende Saison von der regionalen Zugehörigkeit abweichende Zuordnungen von Mannschaften vornehmen.

Wenn dieser Passus auch für die Saison 2017/18 Gültigkeit hat, dann könnte die Übererfüllung der Sollstärke in der Bezirksliga 3 um eine bzw. zwei Teams damit aufgelöst werden, dass ein Team/Teams der Bezirksliga 2 und 4 (jeweils eine Untererfüllung um 1) zugewiesen würden. Damit würde dann die ursprünglich vorgesehene Regelung mit jeweils 4 Absteigern in den Bezirksligen 2 und/oder 4 bestehen bleiben. Vom NFV-Bezirksspielausschuss gibt es bisher noch keine Aussage, ob überlegt wird, diesen Paragraphen 2.1 anzuwenden.

Aufrufe: 022.5.2017, 16:00 Uhr
FuPa Lüneburg / Dennis PaaschAutor