2024-04-25T10:27:22.981Z

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Weiterhin nur Testspiele ohne Zuschauer dürfen im bayerischen Amateurfußball ausgetragen werden.
Weiterhin nur Testspiele ohne Zuschauer dürfen im bayerischen Amateurfußball ausgetragen werden. – Foto: Paul Hofer

Kein Ligaspielbetrieb in Bayern: Maßnahmen bis 18.09. verlängert

Bayerische Staatsregierung durchkreuzt die Pläne des Amateurfußballs: Weiterhin nur Testspiele ohne Zuschauer erlaubt +++ Bayerischer Fußball-Verband informiert am Mittwoch über weiteres Vorgehen

Kein grünes Licht für den Amateurfußball. Bei der heutigen Sitzung des Ministerrats in der Bayerischen Staatskanzlei gab es vom bayerischen Kabinett nicht die erhoffte, für den Amateurfußball zentrale, Lockerung: die Freigabe von Zuschauern, sowie ganz grundsätzlich die Freigabe des Wettkampfspielbetriebs. Stattdessen wurden die zentralen Regelungen der aktuellen Infektionsschutzmaßnahmen bis zum 18. September verlängert. Somit steht nun auch der geplante Pflichtspielstart aller bayerischen Amateurfußball-Ligen am Wochenende des 19./20. September wieder auf der Kippe. Denn seitens des Bayerischen Fußball-Verbands (BFV) wurde stets betont, dass man den mehr als 4.500 bayerischen Fußballklubs eine entsprechende Vorlaufzeit einräumen möchte, um mögliche Auflagen organisatorisch auch umsetzen zu können. Über nächste Schritte will der BFV am morgigen Mittwoch informieren.

Sonderregelungen, wie mit möglichen covid-19-positiven Fällen innerhalb der Mannschaft während des Spielbetriebs umzugehen ist, hat der BFV vor rund einer Woche bereits beschlossen. Die "Freigabe" des Spielbetriebs seitens der Politik blieb am heutigen Dienstag aber aus. Somit können auch - mindestens - an den kommenden beiden Wochenenden einzig Testspiele ohne Zuschauer absolviert werden. Eine Ausnahme bilden die noch ausstehende Halbfinalpartie zwischen Viktoria Aschaffenburg und den Würzburger Kickers am heutigen Abend, sowie das Bayerische Pokalfinale am kommenden Samstag. Diese Pflichtspiele finden ohne Zuschauer statt - mit vorheriger Corona-Testung aller Spieler.

Bayerns Fußballer blicken neidisch auf die Nachbarbundesländer.

Der BFV hatte mehrfach deutlich gemacht, dass Amateurfußball-Spiele ohne Zuschauer keine Option seien. Man also erst nach erfolgter Zuschauerfreigabe durch die Behörden den Re-Start der um ein Jahr verlängerten Saison 2019/21 vollziehen werde. Ganz davon abgesehen ist der Wettkampfspielbetrieb im Amateurfußball seitens der Politik weiter nicht freigegeben. Der Verband verwies immer wieder darauf, dass bei vergleichbaren kulturellen und religiösen Veranstaltungen eine ("Zuschauer-")begrenzung von 400 Personen gelte, Amateurfußballspiele - zumal nur Testspiele - weiterhin allerdings nur ohne Zuschauer ausgetragen werden dürfen. "Wir sind der festen Auffassung, dass zumindest diese Vorgaben, die sich als sicher erwiesen haben und mittlerweile etabliert sowie anerkannt sind, auch für den bayerischen Amateurfußball gelten müssen. Ein Fußballplatz bietet in den meisten Fällen weitaus mehr Platz, um Abstandsregelungen einhalten zu können als etwa eine Freilichtbühne", so BFV-Präsident Dr. Rainer Koch.



Da sich die Rechtslage nun also erneut nicht geändert hat, blickt man aus Bayern weiter neidisch auf die Nachbarbundesländer. Denn in zahlreichen anderen deutschen Bundesländern sind Zuschauer bei Amateurfußball-Spielen bereits seit einigen Wochen wieder zugelassen, in Württemberg zum Beispiel gilt eine Zuschauer-Obergrenze von 500. Für den heutigen Dienstagabend hat der BFV nun eine außerordentliche Vorstandssitzung einberufen, in der über weitere Maßnahmen - wie eine weitere Verschiebung des Saison-Re-Starts - beraten werden soll. Am morgigen Mittwoch will der Verband seine Vereine sowie die Öffentlichkeit über die Beschlüsse informieren.


Aufrufe: 01.9.2020, 12:57 Uhr
Sebastian ZiegertAutor