2024-04-24T07:17:49.752Z

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Ordentlich gequalmt hat es letzten Freitag in der Fankurve des 1. FC Schweinfurt. F: Buchholz
Ordentlich gequalmt hat es letzten Freitag in der Fankurve des 1. FC Schweinfurt. F: Buchholz

FC 05 fürchtet Punktabzug nach Pyro-Zwischenfällen

Schweinfurt muss die Täter ausfindig machen und zur Rechenschaft ziehen, sonst kennt der BFV wohl keine Gnade

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Der 1. FC Schweinfurt 05 hat am Freitag den zweiten Sieg im zweiten Ligaspiel eingefahren und bleibt im Rennen um Platz zwei am VfB Eichstätt dran. Das geriet allerdings zur Randnotiz, weil ein Teil der mitgereisten Fans nach der Pause für mächtig Ärger sorgte, immer wieder Bengalos abbrannte und so 15 Minuten vor dem Ende fast für einen Spielabbruch gesorgt hätte. Weil der Bayerische Fußball-Verband (BFV) höchstallergisch auf die brennenden Leuchtfackeln reagiert und seit letzten Sommer eine strikte Null-Toleranz-Linie fährt, fürchten die Schnüdel nun ein kostspieliges Nachspiel. Sogar ein Punktabzug steht im Raum.

"Wir verurteilen dieses Verhalten aufs Schärfste und werden alles daransetzen, den oder die Täter ausfindig zu machen", verspricht FC-05-Geschäftsführer Markus Wolf Aufklärung. Was war passiert? Kurz nach der Halbzeit loderten die ersten Fackeln im Schweinfurter Block auf. Schiedsrichter Marco Achmüller ließ nach einer kurzen Unterbrechung weiterspielen. Eine Viertelstunde vor dem Ende schickte Achmüller beide Teams gar in die Kabinen. Nicht viel hätte gefehlt, und es wäre zu einer unrühmlichen Premiere in der Regionalliga Bayern gekommen: Der erste Spielabbruch hervorgerufen durch das Abbrennen von Pyrotechnik. Die Partie wurde dann doch noch über die Bühne gebracht, aber nun fürchten die Verantwortlichen der Schweinfurter harte Sanktionen. In einem Positionspapier hat der BFV die Vereine vor der Saison informiert, dass gegen Pyrotechnik rigoros vorgegangen wird. Im schlimmsten Fall könnte eine Strafe in Höhe von 50.000 Euro auf die Schnüdel zukommen.

»Den DFB-Pokal aufgrund dieser Ausschreitungen zu verpassen, wäre nicht nur ein hoher finanzieller Schaden, sondern auch eine Frechheit gegenüber allen anderen FC-05-Fans.«

Das ist aber noch nicht alles. Weiter heißt es in den Statuten: Wenn ein Spiel länger wie fünf Minuten unterbrochen werden muss, oder mehrmals Pyrotechnik abgebrannt wird - was in Buchbach der Fall war - droht auch ein Punktabzug. Gelingt es den Schweinfurtern nicht, den oder die Täter ausfindig zu machen und zur Rechenschaft zu ziehen, wird dieses Szenario wohl Realität werden. Der würde die 05er im Rennen um den DFB-Pokal-Startplatz empfindlich treffen, daraus macht FC-Boss Markus Wolf keinen Hehl: "Gerade im Hinblick auf den Kampf um Platz zwei und der damit verbundenen Teilnahme am DFB-Pokal wäre das ein herber Rückschlag. Den DFB-Pokal aufgrund dieser Ausschreitungen zu verpassen, wäre nicht nur ein hoher finanzieller Schaden, sondern auch eine Frechheit gegenüber allen anderen FC-05-Fans, die sich auf ein solches Highlight im Willy-Sachs-Stadion freuen. Ich hoffe, dass sich der oder die Täter in seinem oder ihrem eigenen Sinne bei uns melden. Ihre Identifizierung ist laut Statuten die einzige Möglichkeit, den Punktabzug zu vermeiden." Wolf hofft nun auf Einsicht bei den Gescholtenen und appelliert: "Bei allen unterschiedlichen Meinungen oder Ansichten gibt es für Verantwortliche, Spieler und Fans des FC 05 grundsätzlich nur ein gemeinsames Ziel: den sportlichen Erfolg, also möglichst viele Siege und Punkte. Dafür feuern Fans an, dafür reisen sie an einem Freitagabend bis ins entfernteste Oberbayern. Wer Punkte des FC 05 mutwillig verschenkt, kann sich der Definition nach nicht Fan nennen. Wir erwarten ein klares Bekenntnis zu unserem FC 05. Dann lässt sich - auch laut dem Bayerischen Fußball-Verband - über eine mit den persönlichen Rahmenbedingungen vereinbare und angemessene Strafe reden."

Verbandssprecher Fabian Frühwirth: »Mit der Aufforderung zur Stellungnahme ist gleichzeitig ein Sportgerichtsverfahren in die Wege geleitet worden.«

Der Verband hat nun beide Vereine am Montag zu einer Stellungnahme aufgefordert. Beide Seiten haben nun eine Woche Zeit, sich ausführlich zu erklären. "Mit der Aufforderung zur Stellungnahme ist gleichzeitig ein Sportgerichtsverfahren in die Wege geleitet worden", erklärt BFV-Pressesprecher Fabian Frühwirth. Eine Prognose, wann das Urteil verkündet wird, kann er noch nicht abgeben: "Das kommt nun darauf an, wie eindeutig sich die Sachlage darstellt. Sind die Fakten klar, wird es relativ zügig gehen", meint Frühwirth. Weil der Verband eben in der Hinsicht den Vereinen klare Leitplanken vorgegeben hat, dürfte der 1. FC Schweinfurt 05 wohl nicht so glimpflich davonkommen.

Aufrufe: 012.3.2019, 15:35 Uhr
Mathias Willmerdinger / PM Autor