2024-06-17T07:46:28.129Z

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Er wäre sicherlich noch spielfähig, der Sandlofser Sportplatz, der mittlerweile nur noch zu Trainingszwecken genutzt wird.  	Foto: Henning
Er wäre sicherlich noch spielfähig, der Sandlofser Sportplatz, der mittlerweile nur noch zu Trainingszwecken genutzt wird. Foto: Henning

Reges Sporttreiben auch ohne Fußball

VERLORENE PLÄTZE: +++ Sportgelände in Sandlofs ist bereit für Neustart, doch leider fehlt es an Spielern / Auch Gymnastik-Damen nutzen tollen Rasenplatz +++

Sandlofs. Nur die Älteren werden es noch wissen: Im Fußballbereich des Schlitzerlandes gehörte einst die Spielvereinigung (SpVgg) Sandlofs zu jenen Sportvereinen, die mit ihrer Fußballmannschaft zu den stärksten Teams des Umlandes gehörten. Und dieser einstige B-Liga-Verein des Fußballkreises Lauterbach, im Jahre 1950 eigentlich als Sportverein (SV) ins Leben gerufen, war zehn Jahre lang sehr aktiv, bis dann auf Grund personeller Probleme das Aus vom aktiven Spielbetrieb kam.

Auf dem noch heute ansehnlichen Sportplatz in den „Fuldawiesen“, nur ein Steinwurf vom gleichnamigen Fluss entfernt am Rande des rund 320 Einwohner zählenden Schlitzer Stadtteiles gelegen, gab es ansehnliche Fußballspiele – auch Dank der Derbys – zu sehen. So sehr der Sportplatz auch auf Grund seiner guten Lage und Attraktivität bekannt war, umso weniger erfreulich wurde es allerdings, wenn Dauerregen angesagt war und die Fulda sich bis hin zum Spielfeld breit machte. Aber die Sandlofser machten sich immer wieder auf, wie auch heute noch, das Spielfeld „top“ in Ordnung zu halten.

In 1974 erfolgte dann die Wiedergründung des einstigen SV Sandlofs, der sich fortan allerdings in eine Spielvereinigung verwandelte. Man begann zwar wieder dem runden Leder nachzujagen, allerdings nicht pflichtspielmäßig, sondern lediglich auf freundschaftlicher Ebene. Und solche Trainings- und Freundschaftsspiele gab es des Öfteren, die Sandlofser Fans und Fußballer waren überhaupt froh darüber, dass auf dem Sportplatz der Ball wieder rollte. Gerne erinnert man sich auch an die alljährlichen Pokalturniere an Pfingsten, die bis 2006 Bestand hatten und dabei zahlreiche Teams zu Gast waren. Darüber hinaus wurde bis zum Jahre 2013 von den „übrig gebliebenen“ Sandlofser Fußballern der Platz für wöchentliches Training genutzt.

Zwischenzeitlich erfuhr der Platz eine intensive Renovierung und Aufarbeitung, wobei viele fleißige Hände sich mit einbrachten. Auch wenn der Sportplatz eigentlich nur Trainingszwecken für Jung und Alt dient, so stellt das satte Grün mit seinem Areal für den neutralen Beobachter ein positives Gesamtbild dar, schade, dass hier keine Fußballspiele mehr stattfinden. Ob es in Sandlofs irgendwann wieder eine Fußballmannschaft geben wird, ist nicht vorhersehbar, auch wenn einige Jungs und Mädchen innerhalb der JSG Schlitzerland aktiv sind. Mit ein Aktivposten innerhalb des Vereines stellt allerdings die Tischtennis- Abteilung dar, die sich recht erfolgreich darstellt.

Mittlerweile trainieren die AH-Fußballer der TSG Schlitz, in der auch ehemalige Sandlofser Aktive mitspielen, allwöchentlich auf dem Platz. Im vergangenen Jahr tummelten sich zudem trainingsmäßig auf dem Sandlofser Sportplatz sogar drei Junioren- und Senioren-Teams der TSG Schlitz, nachdem deren Plätze wegen Sanierungsarbeiten nicht immer zur Verfügung standen. Gerne treffen sich in den Sommermonaten auch die Gymnastik-Damen der örtlichen SpVgg auf dem Gelände, um sich fit zu halten. Und bei hereinbrechender Dunkelheit sorgt sogar ein Flutlicht für weitere gute Übungs-Bedingungen.

Dass der Verein mit seinem Vorsitzenden Sebastian Lichtenfels an der Spitze darum bemüht ist, den Sportplatz gut auszustatten, bestätigt auch die Tatsache, dass kürzlich wieder neue Alu-Tore mit Netzen angeschafft wurden, damit die jungen und älteren Nutzer zumindest bei Trainingsspielen am Ball bleiben können.

Im Schlitzer Stadtteil Sandlofs ist man zwar froh darüber, ein solch intaktes Spielfeld aufweisen zu können, dennoch aber sehnt man sich irgendwie doch danach, mal wieder „Fußball live“ zu erleben.



Verlorene Plätze

- In unserer Serie stellen wir die Plätze vor, an denen einstmals Sport betrieben wurde und die Geschichte(n) dahinter. Davon gibt es auch im Vogelsberg wesentlich mehr, als man im ersten Moment glauben mag. Vielleicht erinnert sich ja einer von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, an einen solchen „verlorenen Platz“, über den wir dann an dieser Stelle berichten können. Die Sportredaktion freut sich über Anregungen. (kk)

Aufrufe: 014.7.2020, 10:00 Uhr
Hans-Günter Henning (Lauterbacher Anzeiger)Autor