2024-04-25T10:27:22.981Z

Testspiel
Torjubel in Zeiten von Corona: Zwei Spieler des TV Hemau bejubeln ihren Torerfolg vorschriftsmäßig.
Torjubel in Zeiten von Corona: Zwei Spieler des TV Hemau bejubeln ihren Torerfolg vorschriftsmäßig. – Foto: Florian Würthele

Regensburgs Teams kicken wieder

Kreisspielleiter Rupert Karl blickt zufrieden auf das erste Test-Wochenende zurück. Er mahnt die Vereine zu Vorsicht und Umsicht.

Aller Unkenrufen zum Trotz kehrt der bayerische Amateurfußball in diesen Tagen step by step in Richtung Normalität zurück. Die Vereine in der Oberpfalz atmen angesichts der neu gewonnen „Freiheit“ auf. Viele von ihnen, aber noch längst nicht alle, haben bereits am vergangenen Wochenende die Gelegenheit genutzt und erste Freundschaftsspiele ausgetragen. Bei den Regensburger Mannschaften hätte alles soweit gut funktioniert, lautet ein erstes Fazit von Kreisspielleiter Rupert Karl: Jedenfalls habe ich gar kein negatives Feedback bekommen.“ Auch bei den Vereinen selbst ist der Grundtenor ein positiver. Unter Einhaltung sämtlicher Regelungen und ohne Zuschauer sei alles nahezu reibungslos verlaufen, heißt es von allerorts.

Negative Rückmeldungen hätte es durchaus geben können, angesichts der ganzen Stange an Hygienevorschriften, die die Vereine „aufgebrummt“ bekamen. Schlussendlich hat der Bayerische Fußball-Verband vor dem Start des Testspielbetriebs bekanntgegeben, dass Zuschauer auf den Plätzen noch nicht erlaubt seien. Rupert Karl findet das richtig. Er ist froh, dass die Freigabe für Trainingsspiele erteilt wurde, hat aber auch mahnende Worte parat: Die Gefahr besteht, dass uns die Lockerungen, wenn eine zweite Corona-Welle kommt und überall Zuschauer sind, wieder weggenommen werden.“ Um ein Stopp seitens der Regierung zu verhindern, sei es vonnöten, dass die Vereine die getroffenen Maßnahmen zwingend durchführen und einhalten, so der 71-Jährige. Schließlich sollte die Gesundheit aller auch weiterhin das oberste Ziel sein.

Nicht absehbar, wann Fans wieder auf ihre Kosten kommen. Allerdings möchte nicht jeder so lange warten. Bereits am ersten Test-Wochenende hatten unsere FuPa-Reporter feststellen müssen, dass ein paar Schaulustige eben doch vor Ort waren. Manche an öffentlich zugänglichen Orten nahe des Spielfeldes, aber nicht alle. Karls Appell lautet: Wir fordern die Vereine auf, dass so wenige Leute wie möglich da sind. Mehr können wir nicht machen.“ Hier nimmt der Kreisspielleiter die einzelnen Vereine in die Pflicht. Das muss jeder Verein selbst organisieren.“

Viele Vereine zögern noch, was die Austragung erster Freundschaftsspiele angeht. So haben ein Großteil der Regensburger Klubs das vergangene Wochenende noch nicht zum Testen genutzt. In den anderen Kreisen sieht es ähnlich aus. An einer gewissen Furcht, bei der Einhaltung der Hygienevorschriften etwas falsch zu machen, möchte Rupert Karl das nicht festmachen. Vielmehr glaubt er: Viele wollten das halt auf die Schnelle noch nicht machen. Manche haben ja erst das Training richtig begonnen.“ Karl erwartet, dass es in nächster Zeit schon mehr werden.“

Das „Bashing“ gegen die Entscheidungsträger des Fußballverbandes kann Karl nicht verstehen. Schließlich seien die Vorschriften nicht vom Verband vorgegeben, sondern von der Regierung. Der Verband muss das lediglich umsetzen und hat diese auf eine Form für die Vereine gebracht.“ Karl ist selbst kein Fan der vielen Vorgaben, weiß aber: Wenn es Pflicht ist, dann können wir nichts machen. Wenn die Vereine sagen, es ist nicht einzuhalten, sind Trainingsspiele am Ende nicht mehr erlaubt.“ Auch im Profifußball gäbe es Regelungen, überlegt Karl, beispielsweise, dass vorerst keine Gästefans bei Bundesligaspielen zugelassen würden. Im Amateurfußball sei es dasselbe wie bei allen anderen gesellschaftlichen Dingen. Wenn jeder ein bisschen aufeinander achtet, passiert nichts. Aber wenn jeder meint, auf diese Lockerungen kann er machen, was er will, kann es passieren, dass die zweite Welle kommt. Und dann ist es generell aus“, lautet Karls abschließender Appell.

Der 71-Jährige ist zuversichtlich, dass die Saison in den unteren Ligen Anfang September fortgesetzt werden kann. Derweil hat der Kreis Regensburg um seinen Kreisspielleiter in den letzten Wochen ein Konzept entwickelt, wie die Saison für die Regensburger Kreisligen, Kreisklassen, A-Klassen und B-Klassen fortgeführt werden kann. Wie die Umsetzung konkret aussehen soll, das ist so gut wie abgeschlossen. Noch vor dem Wochenende möchte Karl auch die Gruppeneinteilungen im Ligapokal festgezurrt haben. Wir halten Euch auf dem Laufenden...

Aufrufe: 05.8.2020, 11:00 Uhr
Florian WürtheleAutor