2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Die Verantwortlichen der Regensburger Vereine trafen sich am Wochenende zur Wintertagung. F: Brandt
Die Verantwortlichen der Regensburger Vereine trafen sich am Wochenende zur Wintertagung. F: Brandt

FK Regensburg: Reform für B-Klassen ist in Sicht

„9 gegen 9“ wird bei der Winter-Spielgruppentagung im Kreis Regensburg positiv aufgenommen. Offen ist: 12er- oder 14er-Liga?

Unter der Leitung von BFV-Kreisvorsitzenden Rupert Karl führte der Kreis Regensburg erstmals eine ganztägige Winter-Spielgruppentagung durch. Im Sportheim des Sportclub Regensburg an der Alfons-Auer-Straße fanden sich 187 Funktionäre von 92 Vereinen ein. Acht Vereine fehlten entschuldigt, vier unentschuldigt.

Von den drei angekündigten Themen stand der „Workshop Spielbetrieb“ mit dem Fokus auf die B-Klassen im Mittelpunkt. Denkanstoß ist die steigende Zahl an Spielverlegungen und Nichtantretungen. Kreisspielleiter Mike Koriath warf zwei Vorschläge in den Raum, ob in der kommenden Saison in vier B-Klassen á 14 Mannschaften oder deren fünf á 12 Mannschaften gespielt werden soll. Der gravierendste Unterschied: Mit einem Zwölferfeld beginnt die Saison zwei Wochen später und endet zwei Wochen früher.

Die Vereinsfunktionäre beteiligten sich rege an der Diskussion und lieferten Argumente für beide Varianten. Bei einer unverbindlichen Abstimmung mit Handzeichen war keine Tendenz zu erkennen: Die Zustimmung hielt sich in etwa die Waage. Spielleiter Koriath schlug eine Vertagung vor, um zunächst die Meldungen der Mannschaften für die Saison 2019/20 abzuwarten.


Deutlich weniger Spielabsagen

Noch umfangreicher diskutiert wurde das von Bezirksspielleiter Christian Wolfram vorgestellte Projekt „9 gegen 9“, mit dem andere Bezirke sehr gute Erfahrungen gemacht hätten. Deutlich weniger Spielabsagen habe das zur Folge gehabt. Die Regularien: Das 9 gegen 9 kommt automatisch zustande, wenn ein Verein zwei Tage vor dem Spiel dem Gegner Bescheid gibt. Die Mannschaft, die das initiiert, kann mit zwei Auswechselspielern agieren, während der Gegner bis zu fünf Spieler einwechseln kann.

Sind sich die Vereine einig, kann am Spieltag auch 11 gegen 11 gespielt werden. Beim 9 gegen 9 beträgt die Spielzeit zweimal 40 Minuten. Das Gros der Vereinsvertreter war vom 9 gegen 9 recht angetan. Wie bei der Einteilung der B-Klassen soll in der nächsten Spielgruppentagung im Sommer die Entscheidung fallen.

Der „Workshop Schiedsrichter“ unter der Leitung von Schiedsrichter-Obmann Peter Langensteiner und -Einteiler Manfred Lachner war von Aufklärung gekennzeichnet. Eine Reihe der Teilnehmer konnte nicht genau sagen, wie viele Unparteiische für ihren Verein pfeifen und wie viele Einsätze diese leisten müssen, um „angerechnet“ zu werden. Aktuell sind 15 Einsätze eines Unparteiischen dazu nötig. Um Interessierte zu einem Schiedsrichter-Lehrgang zu animieren, könne sich der Verband durchaus vorstellen, die Grenze auf 10 Einsätze herunterzuschrauben. Was dazu gehöre, um die Schiris bei der Stange zu halten: Diese einfach nicht „zu vergessen“, heißt: „Wenn Ihr Veranstaltungen im Verein habt, ladet die doch auch ein“.


Zustandekommen eines Sportgerichtsurteil

Beim „Workshop Sportgericht“ erläuterten der Vorsitzende des Kreissportgericht Anton Kraus sowie die Beisitzer Günter Dietz und Ernst Provinsky das Zustandekommen eines Urteils bei einer roten Karte. Ebenso wurde das Prozedere eines Einspruchs aufgezeigt. Eigentlich war angedacht, dass die Vereinsvertreter anhand von Fallbeispielen in Gruppenarbeit mögliche Urteile unter Berücksichtigung der Vorschriften erarbeiten. Das gab die Räumlichkeiten jedoch nicht her, so dass das gemeinsam geschah.

In großer Runde wurde U30-Bezirksbeisitzer Georg Wallascheck vorgestellt. Anfang Januar wurde das Amt neu erschaffen. Wallascheck erläuterte seine Aufgaben und regte zum Mitmachen an: Netzwerk ausbauen, Persönlichkeit entwickeln, Digitalisierung umsetzen, Ideen generieren, Zukunft gestalten. Der U30-Beisitzer wies darauf hin, dass es eine bayernweite Whatsapp-Gruppe mit 4400 Trainern gibt.

Kreisvorsitzender Rupert Karl machte auf die Fußballiade vom 20. bis 23. Juni in Landshut aufmerksam, die vom BFV für F- bis B-Jugendliche angeboten wird. Festumzug, Musik-Live-Act, Bayerischer Abend, Sport-Party-Night und ein Turnier seien ein unvergessliches Erlebnis für Kinder und Jugendliche. Die Fußballiade findet alle vier Jahre statt, es herrsche eine Stimmung wie bei einer Weltmeisterschaft. Karls Botschaft: „Ihr müsst halt Eure Jugendbetreuern darauf ansprechen“.

Initiative: „Pro Amateurfußball“ des BFV bietet kostenlose Fort- und Weiterbildungen für Themen Steuern und Versicherungen, Sponsoring im Verein Spielbetrieb, Verletzungsprävention, Seminare für Mitarbeiter an

Appell: Die Vereine sollen einen Ehrenamtsbeauftragten installieren. Und dem Verband Vorschläge für die bayernweite Ehrung machen.

Abschied: Kreisvorsitzender Rupert Karl hat angekündigt, 2022 nicht mehr zu kandieren.

Aufrufe: 021.2.2019, 15:00 Uhr
Gerd WinklerAutor