2024-04-25T10:27:22.981Z

Totopokal
Eine Szene mit Folgen: René Schröder (rechts) stoppt Schwabmünchens Tim Uhde mit dem Trikotzupfer, als Sünder notiert sich Schiedsrichterin Alessa Plass jedoch Stefan Winkler (Mitte), der deshalb später Gelb-Rot sieht.	F.: Walter Brugger
Eine Szene mit Folgen: René Schröder (rechts) stoppt Schwabmünchens Tim Uhde mit dem Trikotzupfer, als Sünder notiert sich Schiedsrichterin Alessa Plass jedoch Stefan Winkler (Mitte), der deshalb später Gelb-Rot sieht. F.: Walter Brugger

Regelverstoß gibt den Kick

Ein irrtümlicher Platzverweis führt den FC Gundelfingen auf die Siegerstraße +++ Kaufbeuren schaltet Kottern aus +++ Ichenhausen verpasst die Hauptrunde

In der zweiten Qualifikationsrunde des Bayerischen Toto-Pokals gab es in den Spielen mit schwäbischer Beteiligung durchwegs Überraschungen. Zumindest was die Papierform betrifft. Denn die Bayernligisten TSV Kottern und TSV Schwabmünchen flogen bei den Landesligisten SpVgg Kaufbeuren und FC Gundelfingen aus dem Wettbewerb, im reinen Landesliga-Duell konnte der SC Ichenhausen den Heimvorteil gegen den SC Fürstenfeldbruck nicht nutzen und blieb ebenfalls auf der Strecke. Die Sieger stehen nun in der ersten Hauptrunde mit bayernweit 64 Teams, die am 11./12. August ausgetragen wird.

FC Gundelfingen - TSV Schwabmünchen 4:1
Gesprächsstoff lieferte allerdings das Duell reichlich. Auslöser war eine relativ harmlose Aktion, als im Mittelfeld FCGler René Schröder den Schwabmünchner Tim Uhde am Trikot festhielt. Die Verwarnung war klar. Dachten zumindest alle, doch Schiedsrichterin Alessa Plass notierte sich den mit im Zweikampf verwickelten Stefan Winkler als Sünder. Ein Irrtum, der später zum Regelverstoß führen sollte.
Denn nachdem der FCG kurz vor der Pause nach einer gelungenen Kombination über Manuel Feil und Phillip Schmid durch Stefan Schimmer in Führung gegangen war und die Schwabmünchner durch einen berechtigten Elfmeter nach unabsichtlichem Handspiel von Winkler durch Dominik Sandner ausgeglichen hatten (53.), spielte die Verwarnung plötzlich wieder eine entscheidende Rolle. Schwabmünchens Andreas Rucht und FCGler Manuel Feil waren aneinandergeraten. „Ich wollte eigentlich nur schlichten und Manuel zurückhalten“, schildert Stefan Winkler die Szene aus seiner Sicht. Plass wiederum zitierte Rucht und Winkler zu sich, um beiden die Gelbe Karte unter die Nase zu halten. Beim Notieren stieß sie auf den verhängnisvollen Fehler aus der ersten Halbzeit und zog noch den roten Karton aus der Gesäßtasche. Allen Beteuerungen und Diskussionen zum Trotz ließ sich die Unparteiische nicht mehr überzeugen, und der FCG musste in Unterzahl weiterspielen (71.).
Was aber diesmal der entscheidende Kick war. „Entscheidend war der Soloauftritt von Manuel Feil“, war sich FCG-Coach Stefan Anderl sicher, denn sein Flügelflitzer konnte von Michael Zerle im Strafraum nur per Foul gestoppt werden. Stefan Schimmer traf per Strafstoß zum 2:1. „In Unterzahl ist die Partie dann wirklich optimal für uns gelaufen. Allerdings waren wir auch schon zuvor taktisch und spielerisch keinesfalls schlechter als der Bayernligist“, so Anderl, der sich in der Schlussphase noch über zwei „Jokertore“ freuen konnte. Der eingewechselte Marc Sirch knipste doppelt.
„Erschreckend schwach“, nannte derweil TSV-Spielleiter Manfred Bock den Auftritt des Bayernligisten. „Wir haben insgesamt viel zu wenig dagegengehalten. Besonders geärgert hat mich, dass wir nach dem 1:2-Rückstand keinerlei Aufbäumen oder Gegenwehr zeigten“, konnte Schwabmünchens Coach René Ott den uninspirierten Auftritt seiner Mannschaft kaum fassen.
Schiedsrichter: Alessa Plass (Augsburg) - Zuschauer: 175

Tore: 1:0 Stefan Schimmer (42.), 1:1 Dominik Sandner (53./Handelfmeter), 2:1 Stefan Schimmer (76./Foulelfmeter), 3:1 Marc Sirch (86.), 4:1 Marc Sirch (90.+2)

Gelb-Rot: Stefan Winkler (71./FC Gundelfingen/SR-Irrtum)

SC Ichenhausen - SC Fürstenfeldbruck 1:2
„Man hat gesehen, dass wir eine harte Vorbereitung und einige personelle Probleme hatten“, sagte SCI-Trainer Oliver Schmid. Fürstenfeldbrucks Spieler gingen an diesem Abend spritziger zu Werke und verdienten sich so den Sieg, wenn auch die Tore etwas glücklich zustande kamen. Nach 15 Minuten gab es im Strafraum der Ichenhauser ein Getümmel im Kampf um den Ball. Matthias Streun löste es auf und bugsierte die Kugel ins Netz zur Führung für die Gäste.
Die Ichenhauser, bei denen unter anderem Stefan Selig und Dominik Fabinger fehlten, kamen kurz nach dem Wiederanpfiff zum Ausgleichstor. Daniel Dewein setzte sich auf der linken Seite gegen seinen Gegenspieler durch und flankte den Ball zur Mitte. Dort wartete Maximilian Fiedler und vollendete sicher (51.). Doch die Freude war schnell verflogen. Nur sechs Minuten später musste sich Simon Zeiser im Tor der Gastgeber zum zweiten Mal geschlagen geben: Ein Schuss von Marian Knecht wurde so unglücklich abgefälscht, dass der SCI-Schlussmann nicht mehr parieren konnte (57.). Ein weiterer Treffer gelang nicht mehr – auch nicht als Fürstenfeldbruck nach Gelb-Rot gegen Gabrijel Mijic die Schlussminuten in Unterzahl bestreiten musste.
„Schade, wir wären gerne in die Hauptrunde einzogen“, sagt Oliver Schmid. Der Auftritt habe gezeigt, dass noch einiges an Arbeit vor der Mannschaft liege, um nach der Vorbereitung mit vielen verletzungs- und krankheitsbedingten Ausfällen in Topform für die neue Runde zum kommen. „Unsere volle Konzentration gilt jetzt unserem schweren Startgegner Kaufbeuren“, sagt Oliver Schmid.
Schiedsrichter: Florian Ertl (Reisenburg) - Zuschauer: 90
Tore: 0:1 Matthias Streun (15.), 1:1 Maximilian Fiedler (51.), 1:2 Marian Knecht (57.)
Gelb-Rot: Gabrijel Mijic (88./SC Fürstenfeldbruck)

SpVgg Kaufbeuren - TSV Kottern 2:0
Die SpVgg Kaufbeuren hat nach dem 1. FC Sonthofen mit dem TSV Kottern einen weiteren Bayernligisten aus dem Toto-Pokal geworfen. Wobei Kotterns Coach Kevin Siegfanz gegen die Wertachstädter auf acht Stammspieler und auf alle Torhüter verzichten musste. Mit Volkan Alici stand ein A-Jugendlicher im Kasten der St. Manger. Über das gesamte Spiel hatte Kottern wenige hochkarätige Torchancen. „Mit der Leistung kann ich überhaupt nicht zufrieden sein. Es fehlte der Biss“, so Siegfanz in seiner Bilanz.
Die SVK war bereits in der fünften Minute nah am 1:0. Doch Lukas Zink und Patrick Zinner verpassten jeweils den Ball. In der 36. Minute prüfte Dominik Zinner Volkan Alici im gegnerischen Tor. Der Kottener konnte die Kugel nicht richtig abwehren und Zinners Bruder Patrick staubte zum 1:0 ab.
Gleiches Bild im zweiten Durchgang: Kaufbeurens Abwehr stand weiterhin sicher. Emanuel Richter hatte in der 54. Minute aus verdeckter Position das 2:0 auf dem Fuß. Drei Minuten später haute Kotterns Manuel Purschke allerdings die Kugel weit übers Tor. Die SVK dominierte das Geschehen, Kottern war bemüht, schaffte allerdings nicht den Ausgleich. Nach einem schön getretenen Freistoß durch Alexander Schmidbauer in den kurzen Winkel machte Kaufbeuren den Deckel auf das Spiel.
Schiedsrichter: Florian Wernz (Langerringen) - Zuschauer: 150
Tore: 1:0 Patrick Zinner (36.), 2:0 Alexander Schmidbauer (81.)

Aufrufe: 012.7.2015, 18:04 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor