2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
F: Julian Kriwett
F: Julian Kriwett

Ein Fuß­ball­ver­ein für al­le Ra­ther

Der Ra­ther Spiel­ver­ein fei­ert mit vie­len Ak­tio­nen sein 100-jäh­ri­ges Be­ste­hen. Oben auf der Wunsch­lis­te des Ver­eins steht ein grö­ße­res Club­haus.

Sport­ver­ei­ne, die sich auf nur ei­ne Sport­art kon­zen­trie­ren, ha­ben es ge­wöhn­lich schwer. Der Ra­ther Spiel­ver­ein 1919 (RSV) hat zwar auch vie­le Hö­hen und Tie­fen, Er­fol­ge und Nie­der­la­gen er­lebt, kann aber jetzt sein 100-jäh­ri­ges Be­ste­hen fei­ern.

Grund da­zu gibt es, denn – was selbst vie­le Ra­ther nicht wis­sen – der Ver­ein ist der viert­stärks­te Fuß­ball­ver­ein in Düs­sel­dorf und bei ihm trai­niert die fünft­bes­te Mann­schaft der Stadt. „In der ers­ten Li­ga spielt For­tu­na, in der Re­gio­nal­li­ga For­tu­na 2, in der Ober­li­ga Turu und SC West und als best­plat­zier­tes­te Mann­schaft in der Lan­des­li­ga kommt dann der RSV“, sagt Eh­ren­vor­sit­zen­der Ni­ky Sei­del, der seit 50 Jah­ren dem Ver­ein an­ge­hört.

Rund 300 Mit­glie­der ge­hö­ren dem RSV an, wo­bei das jüngs­te Mit­glied, Sei­dels En­kel Leo Ni­co­las, ge­ra­de ein­mal zwei Wo­chen alt ist. Mit dem Ki­cken an­fan­gen kann man beim Ver­ein mit vier Jah­ren. Al­le Mann­schaf­ten sind der­zeit be­setzt und im nächs­ten Jahr sol­len noch wei­te­re Teams ge­grün­det wer­den. So gibt es bei­spiels­wei­se seit 2013 auch Mäd­chen- und Frau­en­fuß­ball in Rath. Al­ler­dings ist die­ser mit nur ei­ner U19-Mann­schaft noch aus­bau­fä­hig. „In Rath ent­ste­hen zur­zeit vie­le neue Woh­nun­gen, des­halb rech­nen wir auch mit ei­nem all­ge­mei­nen Mit­glie­der­zu­wachs. Wir sind schließ­lich ein Sport­ver­ein vor al­lem für Ra­ther“, sagt Ver­eins­vor­sit­zen­der Ar­min Her­zig. So wirbt der Ver­ein für sich auch mit dem Slo­gan „Wir sind Rath“. Sei­del: „Wir wür­den uns al­ler­dings freu­en, wenn wir mehr im Stadt­teil wahr­ge­nom­men und mehr Un­ter­stüt­zung er­hal­ten wür­den. Bür­ger kön­nen uns bei­spiels­wei­se als Zu­schau­er bei un­se­ren Spie­len stär­ken.“

Wer al­ler­dings den Ver­ein ken­nen ge­lernt hät­te, blie­be die­sem auch treu. „Ein­mal Ra­ther im­mer Ra­ther“, wür­de es schließ­lich hei­ßen und vie­le Mit­glie­der wür­den nach ei­nem Weg­zug wie­der­keh­ren oder zu­min­dest den Kon­takt zum RSV hal­ten. Denn dort trai­niert man nicht nur ge­mein­sam, son­dern un­ter­nimmt et­was zu­sam­men, be­sucht et­wa als Grup­pe Län­der­spie­le.

Am Wald­rand in un­mit­tel­ba­rer Nach­bar­schaft zur Be­zirks­sport­an­la­ge Ra­ther Wald­sta­di­on ge­le­gen, gilt die An­la­ge des RSV mit ih­rem mo­der­nen Kunst­ra­sen als ei­ne der schöns­ten Sport­stät­ten in der Stadt. „Un­ser Platz ist zu­dem in ei­nem Top-Zu­stand“, sagt Sei­del. Das trifft al­ler­dings nicht mehr auf das Club­haus zu. „Hier sind drin­gend ein An- und Um­bau er­for­der­lich. Es fehlt Raum, um Ma­te­ri­al zu la­gern, für Be­spre­chun­gen und ein Bü­ro“, un­ter­streicht Her­zig. Zur­zeit wer­den des­halb Ge­sprä­che mit der Stadt ge­führt, da­mit das Ge­bäu­de 2020 in An­griff ge­nom­men wer­den kann.

Für das Ju­bi­lä­ums­jahr hat sich der Ver­ein ei­ni­ges vor­ge­nom­men. So wird ei­ne Ju­bi­lä­ums­kol­lek­ti­on her­aus­ge­bracht, zu der ein Tri­kot im Re­tro-Look ge­hört. Am 29. Ju­ni wer­den die Tra­di­ti­ons­mann­schaft von For­tu­na, dem 1.FC Köln und dem RSV ge­gen­ein­an­der an­tre­ten. Erst­mals wer­den sich die Fuß­bal­ler am Mör­sen­broi­cher-Ra­ther-Vee­dels­zoch am Kar­ne­vals­sonn­tag be­tei­li­gen. Und am Sams­tag, 16. Ju­ni, lädt der Ver­ein ver­dien­te Mit­glie­der, Ver­tre­ter aus der Po­li­tik und von be­freun­de­ten Ver­ei­nen und In­sti­tu­tio­nen aus dem Vier­tel und Spon­so­ren zu ei­nem Emp­fang ein. Dann wer­den un­ter an­de­rem Ober­bür­ger­meis­ter Tho­mas Gei­sel und Pe­ter Fry­muth, DFB-Vi­ze­prä­si­dent, Gruß­wor­te spre­chen.

Der Fuß­ball­platz wur­de selbst ge­baut

Ge­schich­te Der Ra­ther Spiel­ver­ein wur­de am 16. Fe­bru­ar 1919 ge­grün­det. Sei­ne ers­te Spiel­stät­te lag im Be­reich des heu­ti­gen Schüt­zen­plat­zes am Ra­ther Broich. Die Mit­glie­der muss­ten sel­ber das sump­fi­ge Ge­län­de da­für her­rich­ten. Da­mals muss­ten die Fuß­ball­to­re zu je­dem Spiel auch noch mit­ge­bracht und auf­ge­baut wer­den, da man sonst ih­ren Dieb­stahl be­fürch­te­te. Nach dem Zwei­ten Welt­krieg zog der RSV ne­ben das Ra­ther Wald­sta­di­on.

Kon­takt Der RSV hat sei­nen Sitz an der Wil­helm-Un­ger-Stra­ße 5. Die Ge­schäfts­stel­le ist diens­tags von 18.30 bis 20 Uhr ge­öff­net und dann auch te­le­fo­nisch un­ter 0211 654069 er­reich­bar. Wei­te­re In­for­ma­tio­nen zum Ver­ein gibt es im In­ter­net un­ter www.rather-sv.net.

Aufrufe: 014.2.2019, 12:02 Uhr
RP / Julia BrabeckAutor