2024-05-17T14:19:24.476Z

Allgemeines

"Die Spielpause ist blöd, wir hatten gerade einen Lauf"

Horst „Hotte“ Wessing ist Co-Trainer des Rather SV, der als Spitzenreiter der Landesliga auf dem bestem Weg in die Oberliga ist.

Er ist ein echtes Rather Urgestein: Hotte Wessnig hat fast sein gesamtes Sportlerleben beim Rather SV verbracht und ist im Moment auf dem besten Weg, mit der Mannschaft den Sprung in die Fußball-Oberliga zu schaffen. Seit 2014 ist Wessnig wieder beim Rather SV als Co-Trainer tätig, nachdem er zuvor einen Abstecher zum TSV Eller gemacht hatte und dort drei Jahre als Chefcoach der zweiten Mannschaft in der Kreisliga A tätig war.

Manfred Keusen, heute der erste Vorsitzende des Rather SV, lotste ihn jedoch zurück zu den Wurzeln: „Ich habe mit ihm noch zusammen Fußball gespielt und wir sind gut befreundet“, schildert Wessnig sein Verhältnis zum Vorstand. Beim RSV durchlief er, der früher eine Ausbildung bei Mannesmann absolvierte, heute aber hauptberuflich in der Glas- und Gebäudereinigung tätig ist, als Aktiver alle Mannschaften von der Jugend über die Erste, Zweite und die Alten Herren.

Für Horst Wessing, den alle nur Hotte rufen, war es eine Rückkehr ins eigene Wohnzimmer. Geboren in Düsseldorf, wuchs der heute 54-Jährige in Rath auf und wohnt heute auch nur einen Steinwurf entfernt vom Rather Waldstadion in Mörsenbroich. „Ich kann mit dem Fahrrad zum Training fahren“, lacht der sympathische Trainer, der beim Rather SV hinter dem Chefcoach Andreas Kusel und zusammen mit dem Torwarttrainer Heiko Dräger ein eingespieltes Trio bildet.

„Wir verstehen uns gut im Team“, lobt Wessnig das Verhältnis untereinander. In den vergangenen Wochen rückte er sogar verstärkt in den Fokus, vertrat den auf der Arbeit stark eingebundenen Kusel auf dem Trainingsplatz – und auch an der Seitenlinie. Beim Nachholspiel in der Landesliga gegen Giesenkirchen (3:0) betreute Wessnig das Team federführend. „Andreas lässt mir in solchen Momenten freie Hand“, berichtet er. Die Abstimmung im Vorfeld erfolge selbstverständlich gemeinsam: „Andreas hat dann natürlich das letzte Wort.“

Hätte es nicht die aktuelle Unterbrechung des Spielbetriebs gegeben, so hätte man den markanten Kahlkopf vermutlich in diesen Wochen noch häufiger in vorderster Funktion an der Rather Seitenlinie erleben dürfen, da Andreas Kusel beruflich bedingt häufiger abwesend gewesen wäre. Das möchte Wessnig jedoch gar nicht groß thematisieren: „Es kommt immer wieder mal vor, dass einer von uns nicht kann. Dann springen die anderen beiden ein.“ So verpasste Wessnig jüngst das 12:0-Schützenfest im Verbandspokal beim TuS Drevenack. „Es ist natürlich blöd, dass wir jetzt eine Pause haben, weil wir gerade einen Lauf hatten“, ärgert sich der Co-Trainer über die Unterbrechung und vermutet zugleich, „dass wir erst Ende Januar weiterspielen werden“.

Unvorbereitet geht der Rather SV jedoch nicht in die Pause: „Die Jungs haben Trainingspläne bekommen.“ Das Trainertrio bleibe währenddessen ebenfalls weiter in Kontakt, wenn auch ausschließlich virtuell und nicht persönlich. Grundsätzlich ist Wessnig vom Charakter der Mannschaft begeistert: „Sie arbeitet sehr professionell und ist leicht zu trainieren. Natürlich knallt es auch schon mal, aber der Zusammenhalt ist grundsätzlich riesig.“ Und als Teil dieser verschworenen Gemeinschaft möchte Wessnig im kommenden Jahr den Aufstieg in die Oberliga schaffen.

Aufrufe: 07.11.2020, 12:00 Uhr
RP / Daniel MertensAutor