2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
Frohe Kunde für Ingo Kahlisch, die Stadt Rathenow vergibt in dieser Woche noch den Auftrag zum Bau einer Fluchtlichtanlage.  ©Kay Harzmann
Frohe Kunde für Ingo Kahlisch, die Stadt Rathenow vergibt in dieser Woche noch den Auftrag zum Bau einer Fluchtlichtanlage. ©Kay Harzmann

Rathenow bekommt endlich sein Flutlicht

MIT VIDEOS & GALERIEN: Das frühe Freitags-Duell gegen TeBe war vielleicht eines der letzten am Vogelsang.

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"Bis zum 30. November muss das Flutlicht gebaut sein und dann können wir demnächst auch später spielen." Nach einem eher chancenarmen Spiel, war es vor allem der letzte Satz Ingo Kahlischs auf der Pressekonferenz, der das Optikherz höher schlagen ließ.

Zuvor mussten die Fußballer des FSV Optik Rathenow jedoch Schwerstarbeit gegen eine gut kombinierende Mannschaft von Tennis Borussia Berlin leisten. Vor allem in der ersten Hälfte schaffte es TeBe, die Gastgeber um Kapitän Jerome Leroy weit in die eigene Hälfte zu drängen. Wirklich große Chancen sprangen dabei jedoch zunächst nicht heraus.

So dauerte es circa zehn Minuten, bis beide Reihen jeweils das erste Mal vor das gegnerische Tor kamen, ohne jedoch wirkliche Gefahr zu erzwingen. Die gab es dann in der 18. Minute, als Emre Turan gerade noch so eine flache Hereingabe vor einem einschussbereiten Berliner vereiteln konnte. Dass Optiks Innenverteidiger zu den besten der Oberliga gehört, konnte er auch in der nächsten Situation zeigen, als er gerade noch so zwei Schüsse von Thiago Rockenbach da Silva vom Tor wegblocken konnte.

Aber auch der andere Rathenower Innenverteidiger, Julian Ringhof, zeigte wieder ein fehlerloses Spiel. Das fand auch Trainer Ingo Kahlisch, der nach dem Spiel seine sehr ordentliche Defensive lobte.

So ganz ohne Torabschluss vor der Pause blieben aber auch die Rot-Weißen, die heute erstmals in ihrer neuen Kluft spielten, nicht. Nach einem guten Zusammenspiel zwischen Süleyman Kapan und Jerome Leroy zwang Letzterer nach einer knappen halben Stunde TeBes Schlussmann Stephan Schlauder zu einer Parade.

Nach einem ersten Durchgang, die zu dem verregneten Abend passte, schien Trainer Kahlisch in der Kabine jedoch die richtigen Worte gefunden zu haben. Die Gastgeber starteten furios in die zweite Hälfte. Nur wenige Sekunden waren gespielt, als Cüneyt Top den Ball zu Kapan durchsteckte, dieser aber knapp am Außennetz scheiterte.

Auch die folgenden Minuten gehörten ganz klar der Optik-Elf. Die Roten brachten die Defensive der Lilafarbenen, die im Stadion Vogelgesang allerdings ganz in Weiß spielten, ordentlich ins schwimmen. Vor allem der schnelle Top war jetzt immer wieder da, wo es gefährlich wurde.

Von TeBe kam offensiv in der zweiten Hälfte bis zu diesem Zeitpunkt gar nichts. Zwar wussten die Berliner durch gutes Kombinationsspiel zu gefallen, die Rathenower Hintermannschaft war jedoch in der eigenen Hälfte kaum zu überlisten. Nur bei den sich nun häufenden Freistößen musste Torhüter Bjarne Rogall auf der Hut sein.

Auf der Gegenseite versuchte Optik durch gutes Gegenpressing TeBe zu Fehlern zu verleiten. Das gelang nach 70 Minuten Leroy, als er sich im Mittelfeld den Ball erkämpfte, Tempo aufnahm und versuchte aufs Borussen-Tor zuzulaufen. Beim Versuchs blieb es jedoch, er wurde durch eine harte Grätsche, bei der Rifat Gelici nur knapp an der Roten Karte vorbeischrammte, gestoppt.

So schmerzhaft dieses Foul für den FSV-Kapitän auch war, für die Berliner schien es ein Weckruf zu sein. Sie erhöhten nun wieder den Druck auf das Rathenower Tor. Und nach einem schnell ausgeführten Freistoß von Rockenbach da Silva auf Nicolai Matt spielte dieser den Ball scharf in den Rathenower Strafraum. Optiks zu kurz geratener Rettungsversuch kam postwendend zurück aufs Tor, wo Bjarne Rogall die Chance schließlich endgültig vereitelte.

Kurz darauf hatten die Platzherren richtig Glück. Nach einem Ballverlust am eigenen Strafraum brachte Felix Robrecht den Ball scharf in den Rathenower Sechzehner, wo gleich zwei seiner Mitspieler den Ball nur um Zentimeter verpassten. Und auch die letzte Chance gehörte noch einmal den Gästen, als erneut der starke Rockenbach da Silva in der Schlussminute der Rathenower Verteidigung alles abverlangte.

Kurz darauf war Schluss und ein nicht unzufriedener Ingo Kahlisch bewertete das Spiel mit folgenden Worten: "Ich freue mich, dass wir gegen TeBe im Wettstreit spielen. Hätte mir einer vor zehn Jahren gesagt, dass wir mal gegen TeBe um die Spitze spielen, dann hätten wir gesagt, wir seien im falschen Film. Ich denke, wir haben in den letzten Jahren eine sehr gute Entwicklung gemacht. Heute sehe ich es so, dass TeBe die dominante und spielbestimmende Mannschaft war. Wir haben sehr viele junge Spieler, aber heute hat man gesehen, dass gerade die jungen Spieler in so einem Spiel noch Probleme haben. Hinten haben wir wieder sehr, sehr ordentlich gestanden, wie in den anderen Spielen auch, aber wir sind nicht so nach vorne gekommen, wie wir das wollten.

Solche Spiele kann man nur gewinnen, wenn man taktisch clever spielt und zur richtigen Zeit dann dieses Tor macht. Ich denke, dass TeBe eine sehr, sehr ordentliche Mannschaft hat, die einen sehr ordentlichen Fußball spielt. Und wir wollen alle die da oben spielen natürlich ärgern. Ich denke, wir sind bei Optik Rathenow auf einem sehr ordentlichen Weg als Amateurverein und so möchte ich auch unseren Fans und Mitgliedern nochmal mitteilen, dass in der nächsten Woche Dienstag oder Mittwoch die Stadt nach langem Hin und Her den Auftrag vergibt, wer die Flutlichtanlage baut. Bis zum 30. November soll die Flutlichtanlage gebaut sein, dann können wir das nächste Mal vielleicht auch ein bisschen später anfangen und haben hier in Rathenow auch Flutlicht."

Der TeBe-Coach Thomas Brdaric meinte: "Erst einmal vielen Dank für den netten Empfang hier. Ich war ja schon mal mit der TSG Neustrelitz hier und da haben wir verloren. Deswegen wusste ich eigentlich was uns erwartet. Trotzdem sind wir mit der Prämisse gekommen, was Zählbares mitzunehmen und ich denke, wir waren über weite Strecken ein Stück weit vielleicht die dominierende Mannschaft und hätten darum nach hinten raus den Sieg auch ein bisschen mehr verdient gehabt. Wir hätten in der ersten Halbzeit ein Tor machen müssen, dann läuft so ein Spiel noch ein bisschen anders, aber uns fehlt noch ein Stück weit das Selbstvertrauen, komplett in die Box reinzugehen und da final den Abschluss zu suchen. Da werden wir weiter dran arbeiten.

Ich denke, dass wir drei Tage sehr intensiv gearbeitet haben und dafür, dass wir erst diese kürze der Zeit zusammen sind, haben wir uns heute ganz ordentlich geschlagen. Wir haben gegen den Tabellenführer gespielt, der uns sehr viel abverlangt hat und den gilt es über die ganze Saison nicht aus den Augen zu verlieren. Deswegen ist der Punkt ok und ich hoffe, dass wir uns in den nächsten Wochen steigern und dann drei Punkte einfahren, um den Abstand zu Rathenow zu verkürzen. Ansonsten wünsche ich Optik Rathenow für die Zukunft alles Gute und gesunde Spieler."

Aufrufe: 011.9.2017, 12:15 Uhr
MOZ.de / Thomas LückeAutor