Rain kommt nicht zur Ruhe: Keeper Lutz quittiert den Dienst

"Am Donnerstag, als ich die erste Trainingseinheit in Rain geleitet habe, war Michael Lutz noch da. Nun habe ich erfahren, dass er nicht mehr für uns spielen wird", erklärt Neu-Coach Luderschmid, der seitdem keinen Kontakt mehr zum Keeper hatte. "Es ist immer schade, wenn ein erfahrener Spieler von Bord geht. Nun wird Dominik Jozinovic die neue Nummer eins zwischen den Pfosten sein, der ja schon bewiesen hat, dass er diesen Posten übernehmen kann", führt Luderschmid aus und äußert zum Abgang von Lutz: "Ich habe es auch nur gehört, die Hintergründe kenne ich nicht. Dazu kann ich also nichts sagen. Ich muss das so akzeptieren, denn Kontakt zu Michael Lutz hatte ich nicht. Wir müssen nun ohne ihn auskommen." Der Torhüter, der aus Reimlingen bei Nördlingen stammt und in Nördlingen als Industriekaufmann arbeitet, kann aufklären: "Ich habe den Verein darüber unterrichtet, dass ich nicht mehr für den TSV Rain spielen werde. Ich habe sozusagen meine Tätigkeit dort mit sofortiger Wirkung beendet. Ich bin nämlich der Meinung, dass Teile der Mannschaft die aktuelle Situation nicht ernst genug nehmen." Durch den 4:1-Erfolg des FC Augsburg II am Samstag ist der TSV auf den letzten Platz abgerutscht. Lutz führt aus: "Von Vereinsseite wird diesen Spielern, die ich meine, aber recht gegeben. Das mache ich aber so nicht mehr mit und daher habe ich einen Schlussstrich gezogen." Wer Michael Lutz kennt, der weiß, dass der 1,93 Meter große Klassekeeper ein Fußballer mit Leib und Seele ist: "Daher dürfte jedem klar sein, dass mir die Entscheidung sehr schwer gefallen ist. Aber es geht nicht anders. Die Namen der Spieler, die ich meine, möchte ich aber nicht nennen."

Lutz will im Sommer einen neuen Verein finden - oder seine Laufbahn beenden.

Michael Lutz ist in Nördlingen geboren, sein Heimatverein ist der FSV Reimlingen, bei dem er sich möglicherweise fithalten kann. Der Rechtsfuß spielte im Nachwuchs beim FC Augsburg, wo er auch seine erste Seniorenstation hatte. Weitere Klubs waren der MTV Ingolstadt, der FC Ingolstadt 04, der SV Waldhof Mannheim und der BC Aichach. Seit Sommer 2014 spielte Lutz für den TSV Rain am Lech, mit dem er im vorigen Jahr als großer Rückhalt in die Regionalliga aufsteigen konnte. "Ich werde mich jetzt fithalten und schauen, ob ich einen Verein ab der nächsten Saison finde. Sollte das nicht klappen, dann werde ich meine Karriere beenden", lässt der 34-Jährige wissen. Für das neue Regionalliga-Schlusslicht bleibt zu hoffen, dass die Kapriolen damit ein Ende haben und sich nun alle auf den anstehenden Abstiegskampf konzentrieren können.