Rain holt weitere Spieler aus der Region

Immer stärkeren Einfluss auf die Wechsel nimmt überdies die finanzielle Situation der Amateurvereine. So scheint es jedenfalls. Seitdem die Finanzämter den Druck auf die Klubs stetig erhöhen und mit drakonischen Strafen drohen, reduzieren die Vereine ihre Aufwandsentschädigungen. In der Bayernliga Süd haben dies jüngst der FC Affing und der BC Aichach getan. In beiden Fällen gerieten die Kicker anschließend ins Grübeln, ob sie ihrem Verein mit kleineren Bezügen treu bleiben wollten. Die Aichacher hat es dabei in der Winterpause heftiger getroffen als die Affinger.

Der BCA muss seitdem auf Sebastian Kinzel, Mariusz Suszko (beide TSV Rain), Kasim Rabihic (1860 München II), Dominik Koch (TSG Thannhausen), Alexander Kergel (Kissinger SC) und Michael Guggumos (unbekannt) verzichten; Affing hat Artur Vogel (BC Aichach) und Rares Aenoaei (TSG Thannhausen) verloren. Schon jetzt steht fest: Weitere Abgänge werden folgen. Die Zukunft des BC Aichach scheint ungewiss. Der Vorsitzende Volker Weingartner, 43, soll im Winter die Verträge etlicher Spieler aufgelöst haben, um Kosten zu sparen. So muss er den Vertragsspielern nicht mehr das verpflichtende Minimum von 250 Euro bezahlen.

Profiteur von den finanziellen Engpässen der Klubs aus der Region ist dieser Tage der TSV Rain, der kräftig zugreift. Nach Suszko, 27, und Kinzel, 25, hat er nun mit Sebastian Mitterhuber einen weiteren Kicker des BCA an sich gebunden. Ab Sommer wird der Mittelfeldspieler, der schon in der 3. Liga für die SpVgg Unterhaching auflief, der Mannschaft von Affings Ex-Trainer Stefan Tutschka, 47, angehören. Schon im Winter, als das Sparen des BCA öffentlich geworden war, stand ein Transfer unmittelbar bevor. Mitterhuber entschied sich dann doch zum Verbleib in Aichach. BCA-Trainer Marco Küntzel, 38, kann seinen Spieler verstehen. „Das ist absolut legitim, dass sich die Spieler Gedanken um ihre Zukunft machen“, sagt er.

Überdies holt Rain für die kommende Spielzeit noch einen weiteren Kicker aus dem nördlichen Landkreis, um den er schon geworben haben soll: Tobias Jorsch. Der 23-Jährige galt stets als Lieblingsspieler von Trainer Tutschka. Als Affing seinen Sparplan im Oktober publik machte, wurde Jorsch schnell mit Tutschkas neuem Verein Rain in Verbindung gebracht.