Rahman Soyudogru ballert FV Ravensburg zum Sieg

Vier Tore in einer Halbzeit glücken einem Fußballer nicht alle Tage. Innerhalb von 27 Minuten schoss Soyudogru in der ersten Halbzeit die 4:0-Führung für den FV heraus. "Vielleicht habe ich mal vier Tore in der Jugend gemacht", scherzte Soyudogru nach seiner Gala. Den ersten Treffer erzielte er aus der Distanz, nachdem Steffen Wohlfarth den Ball geschickt durchließ. Den zweiten erzielte Soyudogru mit einem Schuss unter die Latte. Vorausgegangen war ein starker Diagonalpass von Wohlfarth auf Jona Boneberger, dessen klugen Querpass hämmerte Soyudogru ins Tor.

Schön herausgespielte Tore

Weinheim hatte eigentlich ganz gut begonnen, störte die Ravensburger früh im Spielaufbau und hatte durch Ylli Cermjani und Kajally Njie die ersten Szenen in der Offensive. "Wir haben teilweise zu einfach die Bälle verloren", sagte FV-Trainer Wolfram Eitel. Doch in der Verteidigung hatte der Aufsteiger größte Probleme – vor allem, wenn der FV das Spiel von einer auf die andere Seite verlagerte. Nach den Treffern in der 14. und 21. Minute zerfiel die TSG-Abwehr in ihre Einzelteile. Sinnbildlich dafür: Tolga Karlidag ließ den Ball in der 27. Minute zu seinem Torwart durch, hörte dann aber auf zu laufen. Auch Torwart Nicolas Köpper kam nur sehr zögerlich raus – Bartosz Broniszewski hätte diese Unstimmigkeit beinahe ausgenutzt.

In der 30. Minute traf Weinheims Yigzaw Tefagaber den Pfosten, das war die größte Chance der TSG in der ersten Hälfte. Wie es besser geht, zeigte auf der Gegenseite Rahman Soyudogru. Nach einem klasse Spielzug über Broniszewski und Jascha Fiesel schoss Soyudogru die Direktabnahme zwar knapp über das Tor, in der 38. Minute traf er nach Vorarbeit von Fiesel aber zum 3:0. Drei Minuten später legte Burak Coban den Ball mit der Hacke zu Fiesel, in der Mitte ließen Weinheims Innenverteidiger Soyudogru wieder zu viel Platz – 4:0. Die TSG-Verteidiger Karlidag, Clement Glässer und Dennis Meis wirkten oftmals überfordert. "Wir haben uns zu Beginn schwergetan, hinten rauszukommen", sagte Soyudogru. "Aber nach dem 1:0 war es gut. Die Tore waren stark herausgespielt."

Wohlfarth erhöht nach der Pause

Der trotz einer Krankheit unter der Woche überragende Vierfachtorschütze durfte nach der Pause in der Kabine bleiben – an der Dominanz des FV änderte sich zunächst nichts. Nach wenigen Sekunden ging es nach dem gleichen Muster. Langer Ball auf Coban, Querpass zu Wohlfarth, und dessen Hammer schlug unhaltbar ein zum 5:0. Danach ließ bei Ravensburg etwas die Konzentration nach, Weinheim kam zu Szenen in der Offensive – und zum Treffer durch Abdullah Köse in der 60. Minute. Schiedsrichter Carl Höfer verweigerte dem FV in der 68. Minute nach einem Foul von Glässer an Max Chrobok einen klaren Elfmeter, zehn Minuten später pfiff er jedoch – wieder war Chrobok im Strafraum gelegt worden. Sebastian Reiner verwandelte vom Punkt zum 6:1. Den Schlusspunkt setzte Kalidag per Kopf zum 2:6. "Es mag lächerlich klingen, aber phasenweise haben wir es nicht verkehrt gemacht", meinte TSG-Trainer Christian Schmitt. "Aber dann haben wir uns schlecht verhalten und der FV hat das gnadenlos ausgenutzt." Eitel freute sich über das "perfekte Ergebnis".

FV Ravensburg – TSG 62/09 Weinheim 6:2 (4:0) – Tore: 1:0, 2:0, 3:0, 4:0 Rahman Soyudogru (14., 21., 38., 41.), 5:0 Steffen Wohlfarth (46.), 5:1 Abdullah Köse (60.), 6:1 Sebastian Reiner (80., FE), 6:2 Tolga Karlidag (89.) – Schiedsrichter: Carl Höfer (Weissach im Tal) – Zuschauer: 350 – FV: Kraus – Zimmermann, Mähr, Hörger (67. Hörtkorn), Fiesel – Coban, Reiner, Broniszewski, Boneberger (59. Toprak) – R. Soyudogru (46. Chrobok), Wohlfarth (59. B. Soyudogru).