2024-05-10T08:19:16.237Z

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– Foto: Thies Meyer
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Meine Top-Elf: Felix Brock präsentiert sein Dream-Team

Felix Brock, GE-Redakteur und Spieler des KSC Lontzen hat gewählt und präsentiert uns die Top-Elf seiner Karriere +++ "Egal auf welcher Position, Nicolas Collubry hätte einen Platz in meiner Elf gefunden" +++ Carlo Evertz zwingt seine Mitspieler "zu vorteilhaften Situationen"

Im Laufe einer langen Fußballerkarriere trifft man den einen oder anderen besonderen Menschen, mit dem man gemeinsam auf dem Platz um Punkte kämpft. Wir lassen in der FuPa-Serie "Meine Top-Elf" Spieler zu Wort kommen, die elf Akteure vorstellen, die bei ihnen nachhaltig Eindruck hinterlassen haben - egal ob sportlich oder menschlich. Heute: Felix Brock vom KSC Lontzen

TW: Tom Brandt (KSC Lontzen)

Diese Elf besteht mit dieser Ausnahme ausschließlich aus Spielern, mit denen ich nicht gemeinsam auf dem Platz stand, sondern die ich durch meine Tätigkeiten für die ostbelgische Tageszeitung als außenstehender beobachtet habe. Auf der Torhüterposition führt allerdings kein Weg an der Nummer eins des KSC Lontzen vorbei. Tom hat uns schon eine Vielzahl an Punkten gerettet und damit die den Weg für einige erfolgreiche Spielzeiten gelegt. Da kann man auch mal über seine technischen Defizite mit dem Ball am Fuß hinwegsehen.

Ansonsten hätte ich mich wohl zwischen Daniel Johnen und Sébastien Zucca entscheiden müssen. Johnen lieferte stets konstante Leistungen für Raeren-Eynatten ab und überraschte damit schon den ein oder anderen Trainer, der in dem Schlussmann eine vermeintliche Schwachstelle im nahezu unschlagbaren Meisterteam der Saison 2019/2020 gesehen hatte. Zuccas Qualitäten konnte ich sowohl in Kelmis als in Weywertz begutachten, zu denen sicherlich seine spielerischen Fähigkeiten zählen.

ZIV: Nicolas Collubry (RFC Raeren-Eynatten)

Egal auf welcher Position, Nicolas Collubry hätte einen Platz in meiner Elf gefunden. Dass er zuletzt überwiegend als Verteidiger eingesetzt wurde, verdeutlichte einmal mehr seine riesiges Fußballvermögen und seine große Spielintelligenz. Dennoch muss ich gestehen, dass ich bei Spielen des RFC Raeren-Eynatten stets darauf hoffe, Collubry eine oder zwei Reihen weiter vorne zu sehen. Offensivakteure, die heutzutage nicht über Schnelligkeit und Tempodribbling den Weg zum Ziel finden, sind rar geworden. Dennoch kann er nach wie vor das Angriffsspiel ankurbeln und jede Defensive vor Probleme stellen. Dazu hat er seinen Torriecher, dessen beste Zeiten ich leider nur aus Erzählungen kenne, nie verloren.

RIV: Gino Stellmann (KFC Amel)

Alleine die Tatsache, dass Gino Stellmann ausschließlich für den KFC Grün-Weiß Amel aufgelaufen ist, qualifiziert ihn in meinen Augen für diese Elf. Derart loyale Spieler, die zweifelslos auch höhere Herausforderungen annehmen könnten, sind auf diesem leide Niveau alles andere als üblich. Umso beachtlicher ist es, dass der derzeitige Kapitän der Ameler seit dem Aufstieg in die 1. Provinzklasse (6. Liga in Belgien) zu den besten Verteidigern der Serie zählt und stets eine Konstante im Spiel der Ameler war – sowohl zu den äußerst erfolgreichen, als auch zu den jüngsten Zeiten. Obendrein ließ er sich nicht von Verletzungen oder Schmerzen niederkriegen und opferte nicht nur ein Mal sein letztes Hemd, für seinen Verein.

LIV: Fabrice Stoffels (RFC Raeren-Eynatten)

Fabrice Stoffels ist mir seit seiner Zeit in der ehemaligen 3. Division (5. Liga in Belgien) bei der Union Kelmis bekannt. Dort hat sich der Linksfuß im Laufe der Saison zum Leistungsträger und zeitweise sogar Torjäger entwickelt. Besonders gerne denke ich da an den 4:0-Erfolg der Kelmiser in Lüttich zurück, wo Stoffels mit einem Doppelpack im ersten Durchgang die Weichen auf Sieg setze. Später wurde Stoffels sogar Kapitän der Kelmiser, ehe er den Verein zur rechten Zeit mit der korrekten Prophezeiung verließ. Seine Meistersaison in Tilleur habe ich nicht verfolgt. Der RFC Raeren-Eynatten scheint mit ihm eine sehr gute Verpflichtung getätigt zu haben, die das ohnehin extrem hohe Niveau der Mannschaft nochmals anhebt.

ZM: Dave Rauw (KFC Weywertz)

Dave Rauw habe ich zur selben Zeit erstmals in Kelmis angetroffen. Bei ihm imponierten mich allerdings mehr die letzten Jahre beim KFC Weywertz. Vor der Abwehr gab in der 1. Provinzklasse, und daher vermutlich auch in der 2., wohl keinen besseren „Abräumer“. Neben seiner robusten Art und exzellentem Zweikampfverhalten, verfügt er über ein starkes Passspiel und einen sehr guten Distanzschuss. All das dürfte bei seiner Ausbildung allerdings wenig überraschen. Glücklicher- und in meinen Augen auch verdienterweise bleibt der KFC Weywertz der 1. Provinzklasse wohl doch erhalten, sodass ich hoffentlich noch das ein oder andere Spiel von ihm zu sehen bekomme.


ZM: Markus Klauser (RFC Raeren-Eynatten)

Ich bin nach wie vor fasziniert davon, wie ein Spieler, der so lange in der 2. Provinzklasse (7. Liga in Belgien) gespielt hat und letzten Endes sogar in die 3. Provinzklasse abgestiegen ist, mit einer derartigen Leichtigkeit den Sprung in die 1. Provinzklasse bzw. die 3. Division Amateure gemeistert hat. Markus Klauser ist physisch, technisch und taktisch extrem komplett. Er verfügt über die notwendige Ruhe, kann das Spiel aber gefühlt jeden Moment schnell machen und ist zudem noch torgefährlich. Da fällt es schwieriger eine Schwäche auszumachen, als all seine Stärken aufzulisten.


LM: Glody Kudura (RFCU Kelmis)

Trotz einem weniger erfolgreichen Jahr bei der Union Kelmis war Kudura fester Bestandteil der Raeren-Eynattener Mannschaft die beinahe zwei Jahre lang die 1. Provinzklasse dominiert hat. Kudura glänzt(e) durch Polyvalenz, kann sowohl im zentralen Mittelfeld als auch auf den Flügeln und im Sturm agieren. Seine exzellente Technik gepaart mit seiner physischen Stärke und ausreichender Schnelligkeit machen aus ihm einen mehr als kompletten Spieler. Es gibt nur wenige Spieltage in der jüngeren Vergangenheit, an den sich Kudura nicht als Torschütze oder Vorlagengeber finden lässt.

RM: Robin Boemer (KFC Weywertz)

An dieser Stelle hätte ich auch Joe Veithen oder Leon Koonen gerne in meine Elf eingebracht, die mich beide vor allem nach ihren Sprüngen in die P1 bzw. D3 als nahezu jüngste Spieler in ihren jeweiligen Formationen mit ihrem selbstverständlichen Auftreten gegen gestandene Größen des Provinzfußballs beeindruckt haben. Allerdings konnte ich Robin Boemer aufgrund seiner herausragenden Fähigkeiten nicht bei Seite lassen. Wie auch bei Gino Stellmann darf hier seine Loyalität nicht zu kurz kommen. Leider konnte man ihn in den letzten Monaten nur noch selten auf dem Platz sehen. Dennoch verbinde ich ihn mit seiner technischen Klasse und dem ein oder anderen daraus resultierenden herrlichen Treffer - auch aus großer Distanz. Darüber hinaus springt nahezu immer etwas heraus, wenn Boemer die Ballkontrolle erlangt – nicht selten ein Foulspiel des Gegners. Hoffentlich sehen wir ihn nochmal in Höchstform auf dem Rasen.


LF: Tobias Lauffs (RFC Raeren-Eynatten)

Tobias Lauffs spielte fast immer in der Serie, die ich für die Zeitung verfolgt habe. In Kelmis machte er in der ehemaligen 3. Division dort weiter, wo er in Raeren aufgehört hatte. Mit seiner Antrittsstärke, seinen schnellen Dribblings und seinem starken linken Fuß bescherte er vielen Verteidigern anstrengende Nachmittage. Nach seiner Rückkehr in die 1. Provinzklasse verdeutlichte er an guten Tagen, von denen es nicht wenige gab, dass er zu den besten Flügelspielern der 1. Provinzklasse zählt, wenn nicht sogar phasenweise der beste war. Seine körperlichen Eigenschaften und spielerischen Qualitäten als Linksfuß machen ihn zu einem sehr raren und wertvollen Offensivakteur.

RF: Carlo Evertz (RFC Raeren-Eynatten)

Carlo Evertz erfüllte als ehemaliger Profi sowohl in Kelmis als auch in Raeren die Erwartungen, die man eben an einen ehemaligen Profi hat. Er inszeniert Offensivaktionen, verfügte über eine makellose Technik und ist stark am Ball. Dazu zeigte er bereits mehrfach starken Abschluss, wobei ich gerne auf seinen Treffer in Sprimont zu Beginn der aktuellen Saison hinweise. Überall wo ich ihn gesehen habe, hat er stets das Angriffsspiel angetrieben und dabei häufig seine Mitspieler quasi zu vorteilhaften Situationen gezwungen.

ST: Jeremy Bong (RFC Raeren-Eynatten)

Jeremy Bong verbinde ich wie auch Robin Boemer mit Spielertypen, dessen Ballaktionen die eigene Mannschaft sehr oft nach vorne bringen. Häufig nur durch Fouls zu stoppen, kreiert Chancen, ist Torgefährlich. Dabei ist beachtlich, dass Bong schon viele Jahre fester Bestandteil einer Offensive ist, die in der 1. Provinzklasse einen gefürchteten Ruf hatte und dabei ist, diesem in der 3. Division Amateure alle Ehre zu machen. Und in all diesen Spielzeiten hat er seine Leistungen und Tore zum Erfolg beigesteuert.

Bei einem richtigen Torjäger schwirrte mir im Übrigen noch Melvin Lafalize durch den Kopf, der in seiner ersten Saison für den KFC Grün-Weiß Amel wie am Fließband knipste und damit Begierde bei Standard Lüttich weckte. Leider bremste ihn zum Ende der damaligen Spielzeit eine Verletzung aus. Seitdem habe ich wenig von ihm gehört.

Trainer: Roger Stoffels (Honsfelder SV)

Da ich meine Elf ausschließlich aus ostbelgischen Akteuren, die bei ostbelgischen Vereinen aktiv sind, zusammengestellt habe, scheidet Jonathan Negrin für dieses Amt aus. Ansonsten würde er den Platz auf dem Bank einnehmen. Nachdem er die Union Kelmis zum Klassenerhalt geführt hat, hat er in Raeren innerhalb von drei Jahren eine Mannschaft, die sich zuvor erstmals für die Endrunde qualifiziert hatte, zum zweifelsohne verdienten Meister der 1. Provinzklasse entwickelt.

Roger Stoffels habe ich als Trainer des KFC Weywertz eine Saison in der 1. Provinzklasse „begleitet“, wohlwissend um seine Tätigkeiten als Co-Trainer der AS Eupen. Leider trennten sich die Wege Stoffels und des KFC Weywertz am Ende dieser Spielzeit nach einem unglücklichen Abstieg. Stoffels beeindruckte mich durch seine Professionalität und großes Fachwissen, womit er sicherlich überqualifiziert für dieses Amt war.


Jean-Michel Ummels, der immer sehr direkt ist und sich mit dem KFC Weywertz stets hohe Ziele setzt, sollte genauso wie Boris Dome, der den KFC Grün-Weiß Amel in die 1. Provinzklasse geführt und dort beachtliche Ergebnisse erzielt hat, noch Erwähnung finden.

Aufrufe: 028.5.2020, 10:00 Uhr
FuPa WestrheinAutor