2024-05-10T08:19:16.237Z

Vereinsnachrichten
Verstehen den BFV nicht: Der zurückgetretene Jugendleiter Arndt Valbert (l.) und PSV-Trainer Morten Püschel. F: Bauer
Verstehen den BFV nicht: Der zurückgetretene Jugendleiter Arndt Valbert (l.) und PSV-Trainer Morten Püschel. F: Bauer
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Putzbrunn hadert: "Große Vereine werden klar bevorzugt"

Valbert legt sein Amt nieder

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In den vergangenen Jahren war die Fußball-Bundesliga an der Spitze etwas langweilig, weil die nächste Meisterschaft des FC Bayern jeweils schon früh feststand. In der Kreisklasse 1 der A-Junioren könnte der Putzbrunner SV ähnlich souverän diese Saison marschieren.

Der Antrag des Vereins auf eine Hochsetzung in die Kreisliga wurde aber bei drei Anläufen dreimal abgelehnt. Pikant wird die Angelegenheit zusätzlich dadurch, dass dem kleinen Verein aus dem Osten des Landkreises etwas verwehrt wurde, was bei großen Klubs wie dem SV Heimstetten oder dem FC Ismaning möglich war.

Morten Püschel (50) betreut mit seinem Kollegen Philipp Würdinger seit der C-Jugend die Jahrgänge 1999 und 2000, die den Putzbrunner SV von einem Aufstieg der ersten Herrenmannschaft in höhere Ligen träumen lassen. Doch dann platzte die Spielgemeinschaft mit Oberframmern (Kreis Ebersberg), das nur vier Spieler im Kader stellte. Der PSV tat sich mit dem TSV Grasbrunn zusammen und musste wieder in der Normalklasse beginnen. Dort wurde die Aufstiegsrunde mit einer Fabelbilanz gewonnen: neun Spiele, neun Siege, 56:3 Tore.

Nachdem vor zwei Jahren ein Antrag des SV Heimstetten, eine Liga zu überspringen, genehmigt wurde, stellte auch Morten Püpschel einen Antrag auf den Kreisliga-Aufstieg. Dieser wurde bei drei Versuchen auf Kreisebene, Bezirksebene und direkt bei Rainer Koch, dem Präsidenten des bayerischen Fußball-Verbandes, abgeschmettert. Begründet wurde das Nein damit, dass sich für Putzbrunn durch die beendete Spielgemeinschaft eine neue Situation ergeben hatte.

Pikant wurde die Angelegenheit diesen Sommer durch eine zweite Entscheidung in der direkten Nachbarschaft. Nachdem schon der SV Heimstetten eine Liga hatte überspringen dürfen, wurde nun das neu gegründete zweite A-Jugend-Team des FC Ismaning direkt in der Kreisklasse gesetzt – ohne den sportlichen Aufstieg aus der Normalklasse zu schaffen. Ob dieser Entscheidungen hat Arndt Valbert nach 17 Jahren als Jugendleiter seinen Rücktritt eingereicht. „Die großen Vereine werden ganz klar bevorteilt“, sagt er. Er beendete sein Engagement wegen der Ungerechtigkeit, die ihn maßlos ärgerte: „Wenn eine Mannschaft von Null auf Hundert in die Kreisklasse gesetzt wird, ist das eine Frechheit.“

Morten Püschel ärgert sich nicht über andere Vereine, sondern viel mehr über die fehlende Herausforderung in der Kreisklasse: „Wir brauchen einen Wettkampf auf Augenhöhe mit den anderen Mannschaften, um unsere Jungs für die Herren vorbereiten. Kreisliga ist da völlig ausreichend.“

So aber hatte die Mannschaft diesen Sommer fünf Abgänge und dürfte trotzdem die Kreisklasse nach Belieben dominieren. In der Vorbereitung gab es auch zwei Siege gegen Kreisligisten und nur eine sehr unglückliche 2:3-Niederlage im Pokal gegen den Kreisligisten Neuried. Morten Püschel möchte erreichen, dass seine A-Jugendlichen die bestmögliche Ausbildung für den Herrenfußball in Putzbrunn bekommen: „Sie können gerne zu Unterhaching, Bayern oder 1860 gehen. Aber alles, was andere Vereine bieten, können wir den Jungs auch in Putzbrunn beibringen.“

Aufrufe: 028.9.2017, 07:58 Uhr
Nico Bauer - Münchner MerkurAutor