Punkteteilung im Schillerpark

Dem Abpfiff um 20.18 Uhr der gestrigen Begegnung zwischen dem SV Dessau 05 und dem SV Friedersdorf durch Schiedsrichter Maximilian Saager folgte die Ernüchterung in beiden Lagern. Ein 1:1 konnte man auf der Anzeigetafel im Schillerpark ablesen. Ein gewonnener Punkt, über den sich beide Mannschaften nicht wirklich freuen wollten, aber trotzdem irgendwie damit leben können.

Friedersdorf verpasste die Chance, in greifbare Nähe zum ersten Nichtabstiegsplatz zu gelangen. Die Dessauer hingegen hofften einfach nur auf ein erstes Erfolgserlebnis in 2013. So auch der Tenor unter den heimischen Zuschauern: "Die Jungs brauchen endlich ein Erfolgserlebnis und wenn es nur ein dreckiges 1:0 ist". Eine Aussage, die man zuletzt des Öfteren hörte.

Aus Sicht der Gäste hätte das Spiel nicht besser beginnen können. Von Anfang an zeigten sie das, was man von einer Mannschaft erwartet, die sich gegen einen drohenden Abstieg stemmen möchte. So war es Christian Grunert, der wie so oft gefährlichste Friedersdorfer, welcher seine Farben per Kopf nach einer Ecke von Saliger in Führung brachte. Es waren gerade 11 Minuten gespielt und die Anhänger der Heimelf befürchteten schon das Schlimmste.

Kurz darauf folgte die nächste Hiobsbotschaft für die Schaffer-Elf. Angreifer Sascha Zacke verletzte sich ohne gegnerische Einwirkung und musste ausgewechselt werden. Friedersdorf setzte unterdessen seinen Sturmlauf fort. Grunert hatte nach 20 Minuten den Doppelpack auf den Fuß, scheiterte aber an Broziewski, welcher am Mittwoch für Melzer in die Startformation rückte.

Die Zuschauer im Schillerpark mussten sich eine halbe Stunde gedulden, ehe sie die erste größere Chance der Gastgeber sehen konnten. Eine Ecke von Woitha köpfte Möbius, welcher für den verletzten Zacke ins Spiel kam, knapp am Tor vorbei. Nach einer weiteren Ecke wurde Eschner völlig allein gelassen und hatte den Ausgleich auf dem Fuß, doch irgendwie kam Zehe mit einer Glanztat noch an diesen Ball.

Nach der Pause ein ähnliches Bild. Das Spiel fand überwiegend zwischen den Strafräumen statt. Gefährliche Chancen waren auf beiden Seiten Mangelware. Zunächst war allerdings wieder Friedersdorf am Drücker. Nach einer Stunde rutschte Grunert eine Flanke von Saliger über den Kopf, kurz darauf stand seinem Schuss nur der Pfosten von Broziewskis Tor im Weg.

Dessaus Trainer reagierte und warf den erst 18-jährigen Felix Zilke für Routinier Benny Woitha ins Spiel. Ein Wechsel, der sich später noch bezahlt machen sollte. So war es Zilke, der in der 70. Minute in einem Zweikampf gegen Reppert einen Freistoß an der Strafraumgrenze herausholte. Mannschaftskapitän Stephan Schulze legte sich den Ball zurecht und verwandelte an der Mauer vorbei ins untere linke Eck.

Der Ausgleich wirkte wie ein Dosenöffner. Nun erhöhte die Heimelf den Druck, allerdings reagierte Zehe überragend beim Kopfball von Möbius (82.) und beim Schuss von Zilke (85.). In der Nachspielzeit waren viele Zuschauer schon auf dem Weg zu ihren Fahrzeugen, um den späteren Anpfiff des Champions League Spiels Borussia Dortmund gegen Real Madrid pünktlich verfolgen zu können und verpassten so fast die Entscheidung.

Zilke leitete einen Konter ein und setzte den freistehenden Eschner in Szene. Dieser zog aus kürzester Distanz ab und Zehe hielt mit einer Glanzparade das Unentschieden für sein Team fest. Der Schlusspunkt in einem Spiel, in dem sich beide Teams mehr erhofft hatten.