Pullach beendet Heimdurststrecke und erklärt Lizenz-Verzicht

SV Pullach - TSV Bogen 3:0 (2:0)
Nachdem schon die ersten drei Klubs der Bayernliga Süd auf die Regionalliga-Lizenz verzichtet haben, hat sich nun auch der SV Pullach entschieden, nicht aufsteigen zu wollen: "Was wollen wir denn in der Regionalliga", sagt Trainer Frank Schmöller und sein Assistenz-Coach Jimmy Doll fügte an: "Wir sind in der richtigen Liga. Besser, wenn wir in der Bayernliga oben mitspielen." Ausschlaggebend ist in erster Linie aber, dass das Stadion mit sehr großem finanziellen Aufwand umgebaut werden müsste und das rechnet sich beim derart geringen Zuschauer-Zuspruch von im Schnitt 141 Schaulustigen beileibe nicht. Gegen den TSV Bogen kamen gerade einmal 110 Zuschauer zu den Raben und sahen einen hochverdienten wie ungefährdeten Sieg. Im Duell der beiden Landesliga-Vorjahresmeister behielt der Südost-Titelträger die Oberhand gegen den Mitte-Champion, und beendete damit seine sechsmonatige Heimdurststrecke. "Die ersten zehn Minuten haben wir noch ganz gut mitgehalten. Aber spätestens mit dem ersten Gegentor war`s rum", urteilte Bogens Spielertrainer Alexander Geiger. Mit einem Kullerball, Andreas Roth traf den Ball nicht optimal, ging Pullach in Führung (17.). SVP-Torjäger Orhan Akkurt spielte mannschaftsdienlich ab zu Maximilian Schuster, der zum 2:0 traf (35.). Im zweiten Durchgang nutzte SVP-Kapitän Richard Heckel eine zu kurze Faustabwehr von Keeper Waldemar Trozenko und traf aus 16 Metern zum 3:0 (75.). "Bogen ist mit diesem Ergebnis sicher noch gut bedient. Wenn wir alle Chancen genutzt hätten, wäre es schlimm geworden", sagte Pullachs Trainer Frank Schmöller nach dem ersten Heimsieg und merkte an: "Wir haben die richtigen Maßnahmen ergriffen, auch taktisch. Sicher hat es für das neue Trainerteam etwas lange gedauert, das gestehe ich ein. Aber wir sind auf einem sehr guten Weg." Bogens Geiger resümierte: "Die beiden Derbys haben uns sehr viel Kraft gekostet, da konnten wir körperlich nicht mehr dagegenhalten. Pullach hat einfach auch mehr Qualität." Für die Regionalliga reicht es aus anderen Gründen nicht.
Schiedsrichter: Julian Kreye (Warmensteinach) - Zuschauer: 110
Tore: 1:0 Andreas Roth (17.), 2:0 Maximilian Schuster (35.), 3:0 Richard Heckel (70.)



SpVgg Landshut - FC Unterföhring 1:2 (0:2)
Nach acht Partien ohne Sieg platzte beim FC Unterföhrung unter der Regie von Interimscoach Andreas Pummer der Knoten, während die SpVgg Landshut die dritte Niederlage in Serie kassierte und der angestrebte erste Dreierpack im neuen Jahr abermals ausblieb. Daran konnte auch der für zurückgetretenen Cheftrainer Christian Endler interimsweise eingesprungene Florian Baumgartl nichts ändern. Die Gastgeber begannen zwar mit viel Einsatz und Engagement. In der 25. Minute traf Kapitän Andi Gotthardt auf Zuspiel von Christian Oehl nur das Außennetz. Fast im Gegenzug brachte jedoch Andreas Faber seine Farben auf Rückpass von Fatjon Celani mit 1:0 in Führung und zwei Minuten vor dem Pausenpfiff erhöhte Celani nach einem Flankenlauf des kaum zu stoppenden Albion Vrenezi per Kopf auf 2:0. Nach Seitenwechsel warfen die Niederbayern alles nach vorne und kamen durch einen verwandelten Freistoß von Christian Oehl auch auf 1:2 heran. Zuvor und in der Folge verpasste der Gegner jedoch beste Kontermöglichkeiten, wobei Uwe Schlottner und Vrenezi am Landshuter Keeper Stefan Schmid scheiterten. "Wir haben verdient gewonnen, wenngleich es im zweiten Durchgang nochmals eng wurde. Bei hochkarätigsten Konterchancen hätten wir aber den Sack vorzeitig zuschnüren müssen", befand FCU-Chefanweiser Pummer. Landshuts Übungsleiter Florian Baumgartl sah in der von Gotthardt vergebenen Großchance eine wichtige Schlüsselszene: "Da hätten wir unbedingt in Führung gehen müssen. Stattdessen kassierten wir prompt das 0:1. Wir sind jetzt endgültig in den Niederungen der Tabelle angekommen und zurecht dort angesiedelt. Wer das noch nicht kapiert hat, dem ist nicht mehr zu helfen. Mein Team wird aber wieder aufstehen."
Schiedsrichter: Stefan Klerner (Lichtenfels) - Zuschauer: 200
Tore: 0:1 Andreas Faber (25.), 0:2 Fatjon Celani (44.), 1:2 Christian Oehl (78.)
Gelb-Rot: Maximilian Loibl (90./SpVgg Landshut/wiederholtes Foulspiel)



FC Ismaning - SB DJK Rosenheim 2:1 (0:0)
Die Hoffnung auf den Klassenerhalt lebt beim FC Ismaning. Dank einer tollen Moral drehten die Jungs von Cheftrainer Xhevat Muriqi in der Schlussphase das Spiel gegen den Sportbund aus Rosenheim. Damit haben die Blau-Weißen aus dem Landkreis München nur noch sechs Punkte Rückstand aufs rettende Ufer. Die Rosenheimer befinden sich nach der Niederlage wieder voll im Abstiegskampf. In der ersten Hälfte sahen die über 200 Zuschauer ein taktisch geprägtes Spiel mit wenigen Höhepunkten. Beiden Teams merkte man die Bedeutung der Partie an. Die wenigen guten Torgelegenheiten konnte man auf Seiten der Hausherren notieren. Im zweiten Durchgang kamen die Rosenheimer besser aus den Kabinen. Zunächst parierte Hausherrenkeeper Florian Preußner zweimal stark, in der 64. Minute jedoch mutierte er zum großen Pechvogel. Der Ismaninger Torhüter eilte aus seinem Tor um zu klären, rutschte dabei jedoch aus und machte so den Weg frei für Rosenheims Mario Staudigl, der den Ball nur noch ins leere Tor schieben musste. Doch der FC Ismaning bewies Moral und schlug zurück. In der 72. Minute verwandelte Malcolm Olwa-Luta einen unstrittigen Foulelfmeter zum 1:1. Fünf Minuten vor Schluss drehten die Ismaninger das Spiel komplett. Maximilian Siebald überlupfte Gäste-Torhüter Dominik Zmugg zum vielumjubelten Siegtreffer für die Hausherren.
Schiedsrichter: Torsten Wenzlik (Velden) - Zuschauer: 210
Tore: 0:1 Mario Staudigl (64.), 1:1 Malcom Olwa-Luta (71. Foulelfmeter), 2:1 Maximilian Siebald (85.)



1. FC Sonthofen - SpVgg Hankofen-Hailing 0:1 (0:0)
Der Wiedererkennungsfaktor bei der SpVgg Hankofen-Hailing war gegenüber der 0:4-Derbyniederlage beim TSV Bogen am Samstag in Sonthofen gleich null. Zum Glück, denn die Karmann-Elf ist dank des verdienten 1:0-Erfolgs beim 1. FC Sonthofen dem Klassenerhalt den wohl entscheidenden Schritt nähergekommen. "Unzählige Chancen hatten wir", resümierte Coach Uli Karmann. In Halbzeit eins konnte die abstiegsbedrohten Gastgeber aus dem Allgäu noch einigermaßen mithalten. "Sonthofen hatte zwei Chancen bis zur Pause, wir aber auch", so Karmann. Torlos ging es in die Kabinen. Im zweiten Abschnitt besaßen die Niederbayern nun ein deutliches Übergewicht. Aber es dauerte lange, bis sich die Gäste belohnen konnten. Einen Querpass von Ben Kouame nahm Stefan Alschinger auf und setzte das Leder aus sieben Metern unhaltbar in die Maschen zum Tor des Tages. "Sonthofen hat in der zweiten Halbzeit kaum noch Gefahr entwickelt und hat es überwiegend mit hohen Bällen probiert. Wir haben aufgrund der Spielanteile und der Torchancen den Sieg sicher verdient. Das war ein sehr engagierter Auftritt. Die Mannschaft hat gegenüber dem Bogen-Spiel eine Reaktion gezeigt", lobte ein zufriedener Trainer Karmann.
Schiedsrichter: Vinzenz Pfister (Oberbergkirchen) - Zuschauer: 260
Tore: 0:1 Stefan Alschinger (85.)

Vorschau - die Samstagsspiele:

FC Ismaning - SB DJK Rosenheim
(Bilanz: kein Sieg FC - 1 Remis - 2 Siege SB - Hin: 0:1)*
Wie verwandelt tritt der FC Ismaning nach der Winterpause auf. Im Kalenderjahr 2014 hat das Team von Coach Xhevat Muriqi noch kein Ligaspiel verloren. Zuletzt stand der FCI sogar vor einem Sieg bei Spitzenreiter Aichach. "Ich bin schon ein wenig stolz auf das, was wir seit dem Winter erreicht haben. Und wir haben unsere Punkte ja nicht zufällig geholt. Das war harte Arbeit. Wir haben gezeigt, dass wir mithalten können. Wir wollen unbedingt in der Bayernliga bleiben", zeigt sich Cheftrainer Muriqi hocherfreut über die Entwicklung seiner Mannschaft. Ein Sieg gegen Rosenheim, und Ismaning hätte den Anschluss an die Konkurrenz im Abstiegskampf wieder hergestelllt. Doch Muriqi weiß, dass es alles andere als leicht wird für seine Jungs: "Das wird das schwierigste Spiel für uns nach der Winterpause. Denn jetzt erwarten alle von uns, dass wir gegen den Sportbund gewinnen. Wenn wir die Leistung aus der zweiten Halbzeit in Aichach wiederholen können, ist für uns was drin. Es wird eine enge Kiste." Der Sportbund präsentiert sich zur Zeit in guter Verfassung. Die letzten beiden Spiele konnte die Güttler-Truppe gewinnen. Im Falle eines Sieges im Münchner Nordosten könnten die Mannen um Leitwolf Matthias Poschauko einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt machen.

• Ausfälle: Beim FCI sind alle Mann an Bord. Dem Sportbund fehlen Kapitän Franz Eyrainer (Schambeinentzündung) und Markus Höhensteiger (Muskelfaserriss).

SpVgg Landshut - FC Unterföhring
(Bilanz: kein Sieg SpVgg - 2 Remis - 1 Sieg FC - Hin: 0:4)*
Turbulente Wochen hat die SpVgg Landshut hinter sich. Nach den katastrophalen Vorstellungen gegen Wolfratshausen und in Bogen zog Chefanweiser Christian Endler die Notbremse und erklärte seinen Rücktritt. Der bisherige Assistent Florian Baumgartl wurde vorerst bis zum Saisonende zum Cheftrainer befördert. "Wir müssen den Hebel schnellstmöglich umlegen und in die Erfolgsspur zurückkehren", lautet die Parole von Baumgartl, der jedoch guter Dinge ist: "Wir haben hervorragend trainiert und es wird ein Landshuter Mannschaft auflaufen, die alles geben wird. Die Jungs sind heiß und ich bin von einem positiven Spielausgang überzeugt." Benedikt Neumeier wird den Schwarz-Weißen aufgrund von muskulären Problemen wohl in dieser Saison nicht mehr zu Verfügung stehen, Christoph Hösl fällt aufgrund eines Muskelfaserrisses mehrere Wochen aus. Auch die Unterföhringer wissen um die Bedeutung der Begegnung."Ein richtungweisendes Spiel für uns. Wir wollen unter keinen Umständen als Verlierer vom Platz gehen. Es zählen keine Ausreden", gibt der neue Chefcoach Andreas Pummer die Richtung vor. Sehr angetan war Pummer von der Trainingsbeteiligung in dieser Woche, die Ex-Trainer Walter Werner zuletzt oft anmahnen musste. Zugleich spricht Pummer seinem Team Mut zu: "Das Zehnerl muss fallen. Wir haben Qualität und eine extrem junge Truppe, die guten Fußball spielen kann."

• Ausfälle: Bei Unterföhring fehlen Leo Cucic (Rückenprobleme), Martin Büchel (Zerrung) und Dominik Hofmann (Weisheitszähne) verletzungsbedingt. Kapitän Andreas Brandstetter weilt zudem im Urlaub.

1. FC Sonthofen - SpVgg Hankofen-Hailing
(Bilanz: 1 Sieg FC - 1 Remis - 1 Sieg SpVgg - Hin: 1:2)*
Mit gemischten Gefühlen reist die SpVgg Hankofen-Hailing zum 1. FC Sonthofen. Die schwache Derby-Leistung in Bogen liegt Hankofens Übungsleiter Uli Karmann immer noch im Magen: "Wir haben desolat agiert und kein Spieler erreichte Normalform. Wenn wir uns nicht gewaltig steigern, wird auch in Sonthofen nichts zu holen sein." Trotz einer komfortablen Ausgangsposition sieht der erfahrene Coach sein Team noch nicht am Ziel: "Wir dürfen nicht meinen, dass wir schon durch sind. Wir brauchen noch ein paar Punkte und mit solchen Leistungen wie in Bogen wird man nirgendwo etwas ernten." Im Allgäu peilt man den obligatorischen Auswärtszähler an. "Damit würden wir den Gegner auf Distanz halten", erklärt Karmann, der personell keine Sorgen zu beklagen hat. Nur Langzeitausfall Matthias Lazar steht nicht im Kader. Sonthofens Trainer Esad Kahric gibt folgende Zielsetzung aus: "Wir streben zu Hause die volle Punktzahl an. Ganz entscheidend wird es allerdings sein, ob wir es einmal schaffen über die vollen 90 Minuten ein positives Gesicht zu zeigen. In den vergangenen Spielen haben wir das nur phasenweise abrufen können."

• Ausfälle: Bei Hankofen fehlt lediglich Matthias Lazar, der mit einer Schambeinentzündung noch länger ausfällt. Beim FCS steht der Einsatz von Andi Maier auf der Kippe. Kapitän Benjamin Müller kehrt in den Kader zurück.

SV Pullach - TSV Bogen
(Bilanz: kein Sieg SV - 1 Remis - kein Sieg TSV - Hin: 2:2)*
Eitel Sonnenschein herrscht derzeit beim TSV Bogen. Nach den beiden feinen Derbysiegen gegen Landshut und Hankofen sind die Rautenstädter fast am Ziel. "Es sieht jetzt richtig gut aus. Die Jungs kämpfen wie die Löwen und zeigen die Eigenschaften, die man im Abstiegskampf braucht", freut sich Bogens Spielertrainer Florian Schrepel, der mit 19 Treffern die Torschützenliste der Bayernliga Süd anführt. Beim SV Pullach müssen die Niederbayern neben Markus Huber, der sich einen Muskelfaserriss zugezogen hat, und Tim Edsperger auch ohne Kapitän Tobias Grabl planen. Der Innenverteidiger schied gegen Bogen mit Verdacht auf Muskelfaserriss aus. Dafür steht Tobias Artmann nach abgelaufener Rotsperre wieder zur Verfügung. "In Pullach sind wir Außenseiter, aber wir können unbeschwert aufspielen. Kampflos werden wir die Punkte nicht abgeben", verspricht Schrepel, der in der Startformation die eine oder andere Veränderung ankündigt.