2024-05-02T16:12:49.858Z

Im Nachfassen
Der PSV hatte alles im Griff. Hier stemmt sich Paul Sachse (li.) gegen Oldenburgs Rico Bork. Foto: GRM
Der PSV hatte alles im Griff. Hier stemmt sich Paul Sachse (li.) gegen Oldenburgs Rico Bork. Foto: GRM

PSV-Trainer zieht den Hut

Blank zollt seinem Team großen Respekt, zieht aber einen sechsten Absteiger ins Kalkül

Mit einer enormen Energieleistung hat SH-Ligist Polizei-SV Union einen weiteren großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. Die ,,Polizisten" bezwangen vor nur 109 zahlenden Zuschauern an der Stettiner Straße den Aufsteiger Oldenburger SV hochverdient mit 4:1 (2:1). Das Bemerkenswerte daran: Die Hausherren agierten bereits ab der dritten Minute in Unterzahl, da Abwehrmann Yannick Hamann für eine Notbremse die Rote Karte sah. Zudem stand es nur fünf Zeigerumdrehungen später 0:1.

,,Normalerweise ist man dann tot", gab PSV-Coach Danilo Blank nach Spielende zu Protokoll. Doch sein Team, das er im ersten halben Jahr unter seiner Ägide häufig für die mangelnde Einstellung kritisiert hatte, zeigte eine unglaubliche Moral und entschied die Partie souverän für sich.

Dem 41-Jährigen blieben letztlich nur lobende Worte: ,,Gerade mit unserer Mentalitätshistorie kann man dem, was unsere Mannschaft dann geleistet hat, nur großen Respekt zollen. Ich habe gedacht, wir sind ein Mann mehr statt einem weniger. Was mein Team seit einem knappen halben Jahr macht, ist echt okay. Hut ab - gerade wenn man sieht, wie jung viele Spieler besonders in der Defensive sind."

Durch den dritten klaren Sieg in Serie weisen die Grün-Weißen weiterhin acht Zähler Vorsprung vor Rang 14 auf, der am Ende eventuell nicht zum Klassenerhalt reichen wird. Doch Blank mahnt: ,,Wir sind noch nicht ganz durch, da wir nicht wissen, was mit dem VfB Lübeck in der Regionalliga passiert. Es kann ja sogar sein, dass sechs Teams absteigen. Jetzt setzen wir uns nicht zur Ruhe."

Gästetrainer Andreas Brunner war dem Auftritt seiner Mannschaft entsprechend bedient: ,,Das war eine unterirdische, absolut enttäuschende Leistung. Mein Team hat die Spannung im Moment nicht und ist zu locker in das Spiel gegangen. Da war kein Wille erkennbar."

Während für Blank der Strafstoßpfiff und der Platzverweis vertretbar waren, sorgte diese Entscheidung bei so manch anderem für Aufregung - besonders bei den Schaulustigen. Doch auch PSV-Verteidiger Niklas Casper meinte dazu: ,,Meiner Meinung war der unberechtigt. Yannick Hamann und ,Freddy' Kaps rangeln miteinander, Hamann trifft sogar noch den Ball, und dann gehen beide zu Boden. Aber das hat uns stärker gemacht, und ich möchte dem jungen Schiedsrichter keinen Vorwurf machen."

Sehr strittig war für Casper auch das 0:1, bei dem er gerne einen Freistoß zu eigenen Gunsten bekommen hätte: ,,Kaps fällt seitlich in mich hinein und bleibt auf mir liegen, sodass ich mich nicht bewegen kann."
Aufrufe: 025.4.2016, 16:00 Uhr
SHZ / Grischa MalchowAutor