"Einer Berechnung der Redaktion zufolge hätte die Ablöse bei rund 60.000 Euro gelegen – für jeden der beiden Jugendvereine PSV Bork und VfB Waltrop, bei denen Grodowski gespielt hat", ermittelten die Ruhrnachrichten anhand der Statuten der FIFA, dem Weltverband des Fußballs.
2013 hatte Bork einen Kunstrasenplatz errichtet und dafür ein Darlehen in Höhe von 60.000 Euro aufgenommen. Diese Schulden hätten mit dem Wechsel von Grodowski auf einen Schlag beglichen werden können, doch Geld ist keines geflossen. Beide Jugendvereine haben schriftlich auf ihren Anspruch verzichtet, denn ansonsten wäre der Wechsel wohl nicht zustande gekommen.
„Bradford hätte sonst Abstand von einer Verpflichtung genommen“, sagte Dietmar de Sacco, Geschäftsführer der Borker Fußballer, den Ruhrnachrichten: „Wir wollten Joels Fußballlaufbahn nicht im Weg stehen. Das wollten wir uns moralisch nicht ans Knie heften.“
Im Zeitalter der schwindenden Sponsoren, des Überlebenskampfes der Amateure, ist diese Geste einmalig. Auf Entschädigung(en) darf der PSV Bork dennoch hoffen, denn wechselt Grodowski gegen eine Ablöse, wird der Klub finanziell beteiligt. Sollte der junge Angreifer den Durchbruch schaffen, wird er seine Wurzeln garantiert nicht vergessen. Denn ohne den Großmut seiner Jugendvereine, wäre sein Märchen wohl weiterhin Fiktion statt Realität.