2024-03-28T15:56:44.387Z

Vereinsnachrichten
Gerd Högerle (links), hier mit Präsident Roland Reischmann, ist neuer Pressesprecher des FV Ravensburg. Foto: Thorsten Kern
Gerd Högerle (links), hier mit Präsident Roland Reischmann, ist neuer Pressesprecher des FV Ravensburg. Foto: Thorsten Kern
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Projekt Sportzentrum nimmt Formen an

Der Fußball-Oberligist FV Ravensburg will Tribünenanbau bis 2018 fertig haben

Ravensburg / tk - 2018 feiert der FV Ravensburg seinen 125. Geburtstag. Dann sind entsprechende Feierlichkeiten geplant. Geht es nach den Verantwortlichen des Fußball-Oberligisten, soll bis dahin auch das neue Sportzentrum gebaut sein. Das gab FV-Präsident Roland Reischmann am Dienstag bekannt.

Wie mehrfach berichtet, will der FV an die Haupttribüne im Stadion im Wiesental ein neues Vereinsheim anbauen. "Wir wollen es aber nicht auf ein Sportheim reduzieren", sagte der neue Pressesprecher Gerd Högerle (siehe unten). "Es soll ein Sportzentrum sein." Den FV-Verantwortlichen schwebt ein Gastronomiebereich vor, der ganzjährig betrieben wird, ein VIP-Raum, Trainerbüro, Geschäftszimmer, Analyseraum und ein Raum für die Jugend. Die Idee eines neuen Vereinsheims hatten Roland Reischmann und Peter Mörth bereits vor acht Jahren. "Damals haben wir überlegt, was wir für den FV tun können", berichtete Reischmann am Dienstag. "Dann sind wir beide im Vorstand gelandet, das war eigentlich nicht unser Ziel."

Mehr als eine Million Euro

Das Ziel "Neues Vereinsheim" haben Reischmann und Mörth aber noch immer. "Ich würde dem Projekt gerne den Namen ,Blau-weißes Herz’ geben", sagte Reischmann. Blau-Weiß sind schließlich die Farben des FV, und das Herz ist "das zentrale Organ", wie Högerle ergänzte. Die Pläne für den Anbau an die Tribüne haben die Ravensburger schon länger in der Schublade, nun soll eine Machbarkeitsstudie prüfen, wie sich das Projekt umsetzen lassen kann. Arndt Gieser von der BW-Bank, der im Aufsichtsrat des FV sitzt, ist der Projektleiter dieser Studie. "Erst danach", betont Reischmann, "wird es an die Realisierung gehen." Mörth, selbst im Baugeschäft tätig, hat einen ersten Plan für den neuen Tribünentrakt erstellen lassen. Darin enthalten sind ein Fitnessraum, die Umkleiden für den FV und die Gastmannschaft und der Gastronomiebereich – die Kosten belaufen sich auf etwas mehr als eine Million Euro.

Finanziert werden soll das Projekt über Sponsoren, ein Crowdfunding sowie über mögliche Zuschüsse des Landes oder des Württembergischen Landessportbundes. Den Zeitplan bis zum Jubiläum 2018 hält Reischmann zwar für sportlich. "Aber es muss in den kommenden zwei Jahren etwas passieren", fordert er. Denn "auf Sicht", wie es Högerle nennt, wollen die Ravensburger den Aufstieg in die Regionalliga schaffen. "Dafür brauchen wir ein schlagkräftiges Team und die entsprechende Infrastruktur", sagte Högerle. Beides müsse parallel wachsen, meinte Reischmann. "Dauerhaft Oberliga mit jetziger Infrastruktur geht nicht, Regionalliga in der jetzigen Form auch nicht", so der FV-Präsident. "Nur dauerhaft Oberliga mit neuer Infrastruktur geht aber auch nicht."

Neues Flutlicht muss her

Doch nicht nur das neue Sportzentrum haben Reischmann und Co. im Blick. "Wir brauchen auch dringend einen zweiten Rasenplatz für das Training." Und die Flutlichtanlage muss verbessert werden – dabei gehen die FV-Verantwortlichen von Kosten von rund 100000 Euro aus. Alle Baumaßnahmen im Stadion im Wiesental muss der FV mit der Stadt Ravensburg besprechen, denn der Stadt gehört das Gelände. Dem Verein wird es in Erbbaurecht überlassen. "Einiges liegt daher nicht in unserer Hand", sagte Högerle. "Das Ziel, es zum Jubiläum fertig zu bekommen, ist ein Traum. Aber wir wollen nichts übers Knie brechen, am wichtigsten ist, dass das Sportzentrum überhaupt kommt." Sollte der FV Ravensburg am 26. April gegen die Stuttgarter Kickers gewinnen und zum dritten Mal in Folge ins Verbandspokal-Finale einziehen, könnte das dem ganzen Projekt laut Reischmann einen Schub geben.

Neuer Pressesprecher

Der FV Ravensburg hat an seinen Strukturen gearbeitet und in Gerd Högerle einen neuen festen Pressesprecher. Högerle ist seit Jahren beim FV engagiert, zuerst als Jugendspieler, dann im Aktivenbereich und seit Kurzem eben als Pressesprecher. Högerle will mithelfen, dass künftig mehr Zuschauer zu den Heimspielen des FV kommen. "Wir können von anderen Vereinen lernen", meint der frühere Torwart mit Blick auf die gut besuchten Heimspiele der Ravensburg Razorbacks.

Aus sportlicher Sicht hält Högerle den Heidenheimer SB als Vorbild für den Fußball-Oberligisten Ravensburg. Heidenheim war der bis dahin letzte Verein, der es dreimal in Folge ins Verbandspokal-Halbfinale geschafft hat. Das hat jetzt auch der FV geschafft. Mittlerweile spielt der 1. FC Heidenheim, der aus dem Heidenheimer SB hervorgegangen ist, sehr erfolgreich in der 2. Fußball-Bundesliga.

Aufrufe: 011.4.2017, 16:28 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Thorsten KernAutor