2024-05-02T16:12:49.858Z

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Schlüpft in der nächsten Runde in ein anderes Trikot: Janik Michel verlässt den FC Gärtringen  Foto (Archiv): Schmidt
Schlüpft in der nächsten Runde in ein anderes Trikot: Janik Michel verlässt den FC Gärtringen Foto (Archiv): Schmidt

"Profifußball war schon immer mein Ziel"

Gärtringer Janik Michel: Wechsel zum Regionalligisten SV Elversberg ist perfekt

Nun landet Janik Michel also doch noch beim SV Elversberg in der Regionalliga. Mit einem Jahr Anlauf sozusagen hat er den Sprung nach oben geschafft.

Janik Michel war bereits im vergangenen Jahr in Elversberg im Gespräch. Er wollte unbedingt zum SVE wechseln, absolvierte dort ein Probetraining, hinterließ einen guten Eindruck. Der FC Gärtringen wollte seinen torgefährlichsten Spieler aber nicht ziehen lassen, hatte er doch einen bis 2016 gültigen Vertrag. Michel erschien in der Vorbereitung nicht mehr im Training der Gärtringer, die ersten vier Partien verpasste er – das Verhältnis zwischen dem Stürmer und dem Verein war belastet.

Der Kontakt wurde enger

Die Wogen haben sich letztlich geglättet, Janik Michel stieg beim FCG wieder in den Trainings- und Spielalltag ein – und er zeigte in der Verbandsliga sein Können. 20 Treffer hat er bisher erzielt, für einen Spieler eines Absteigers ist das eine hervorragende Quote. Michel machte also wieder auf sich aufmerksam, und Elversberg nahm wieder Kontakt zu dem 22-Jährigen auf. In der Partie gegen den FC 07 Albstadt wurde Michel von Elversbergs Co-Trainer Stefan Minkwitz und von Sportvorstand Roland Seitz beobachtet – und er wurde für gut befunden. Der FCG kassierte in dieser Partie zwar eine herbe 3:7-Heimniederlage, Michel erzielte aber alle drei Gärtringer Tore. Der Kontakt wurde enger, Anfang der vergangenen Woche wurde der Vertrag unterschrieben, am gestrigen Mittwoch der Wechsel von Michel nach Elversberg offiziell bestätigt. Die Unterschrift verzögerte sich etwas, da Elversberg noch das Endspiel im Saarlandpokal zu bestreiten hatte. Zudem trennte sich der Club kurz vor Saisonende von Trainer Willi Kronhardt.

„Ich kann ja nichts verlieren“

Janik Michel studiert derzeit an der pädagogischen Hochschule in Ludwigsburg. Dieses Studium wird er unterbrechen, um für die kommenden zwei Jahre in Elversberg als Profi Fußball zu spielen. Sein Vertrag hat zunächst eine Laufzeit bis 2017. „Profifußball war schon immer mein Ziel. Jetzt habe ich die Möglichkeit dazu und kann mich voll auf Fußball konzentrieren. Ich kann ja nichts verlieren“, sagt Michel. „Janik hat bei uns alle Chancen, im Profifußball Fuß zu fassen“, sagt Elversbergs Sportvorstand Roland Seitz. „Wir werden sehen, ob er sich bei den Profis durchsetzen kann.“ Sollte dies zunächst nicht klappen, wäre das für den 22-Jährigen nicht tragisch. Die U-23-Mannschaft der Elversberger spielt in der Oberliga, sportlich ist somit auch dieses Team ein Aufstieg für Michel. „Wir haben gesehen, was Janik kann. Wir erwarten nicht, dass er auch in der Regionalliga 20 Tore schießt. Wenn das so sein soll, dann würden wir uns nicht dagegen wehren“, meint Seitz, der Ende der Woche den neuen Elversberger Trainer bekanntgeben will. Minkwitz, der von Kronhardt das Amt des Chefcoachs übernommen hatte, wird in der kommenden Saison wieder als Co-Trainer tätig sein. Das Ziel der Elversberger ist, in der nächsten Spielzeit in die dritte Liga aufzusteigen.
Zwei Spiele hat Michel mit dem FC Gärtringen in der Verbandsliga noch zu absolvieren. Zwei Spiele, in denen er sein Torkonto weiter aufstocken kann. Am Samstag, 6. Juni geht die letzte Begegnung über die Bühne, für Michel beginnt danach nur eine kurze Pause vom Fußball. Etwa zwei Wochen später startet bereits die Vorbereitung des SVE auf die kommende Runde. „Viel Zeit zur Erholung habe ich nicht“, sagt Michel, der seinem Engagement in Elversberg mit Freude und Zuversicht, aber auch mit dem nötigen Respekt entgegenblickt. „Ich wurde schon beim Probetraining vor knapp einem Jahr gut aufgenommen, ich habe mich gleich wohlgefühlt. Der Kader ist bestückt mit Spielern, die schon weit oben gespielt haben, das ist beeindruckend.“

Wolfgang Brodbeck hört definitiv auf

Der FC Gärtringen legt Michel keine Steine in den Weg bezüglich des Wechsels. Beide Seiten vereinbarten, dass der Angreifer trotz Laufzeit des Vertrags bis 2016 nach Ablauf der nun zu Ende gehenden Saison wechseln kann. „Das wurde in beiderseitigem Einvernehmen so beschlossen“, so FCG-Spielleiter Klaus Löffler. Michel ist nicht die einzige Personalie, die der FCG zu vermelden hat. Sicher ist, dass Torwart Wolfgang Brodbeck als Spieler aufhören wird und nunmehr lediglich als Torwarttrainer tätig sein wird. Albrecht Wonner wird nach seinem dritten Kreuzbandriss, den er im Laufe der Saison erlitten hat, seine Karriere beenden. Robin Menzel ist aufgrund seiner Doktorarbeit im Fach Mathematik stark eingespannt und steht in der kommenden Saison nicht zur Verfügung.

Lukas Zweigle kommt von Böblingen

Ob der Langzeitverletzte Simon Pabst weiterhin in Gärtringen Kader steht, ist ebenso offen wie der Verbleib von Edmond Cakaj. Steffen Mayer spielt in den künftigen Planungen keine Rolle mehr. Sicher als Neuzugang steht Lukas Zweigle fest: Er wechselt vom Verbandsligisten SV Böblingen zum künftigen Landesligisten FCG.

Aufrufe: 028.5.2015, 06:30 Uhr
Thomas Oberdorfer, GäuboteAutor