2024-05-02T16:12:49.858Z

Team Rückblick
Florian Ziehmer, hier gegen die Altenholzer Timo Bruns (li.) und Paul-Eric Camps, ist kaum vom Ball zu trennen. Auf der Jagd nach dem Einsatzrekord  des Dauerbrenners bedarf es  aber des Klassenerhalts seiner Preetzer. ism
Florian Ziehmer, hier gegen die Altenholzer Timo Bruns (li.) und Paul-Eric Camps, ist kaum vom Ball zu trennen. Auf der Jagd nach dem Einsatzrekord des Dauerbrenners bedarf es aber des Klassenerhalts seiner Preetzer. ism

Preetzer TSV läuft heiß

Umbruch allmählich verdaut

Viele Leistungsschwankungen kennzeichneten die Hinserie des Preetzer TSV. Ob der vielen Abgänge war es nicht verwunderlich, dass die Konstanz fehlte. Nur einer bewies Konstanz und überzeugte mit Leistungen auf dem Platz und in der Statistik. ,,Ich weiß nicht. Keine Ahnung", kann sich Florian Ziehmer daran nicht mehr erinnern. Am 1. Juni 2013 war es. Im letzten Spiel der Saison 2012/13 daheim gegen den TuS Hartenholm. Da stand der 26-Jährige einmal nicht auf dem Platz. Danach fehlte der filigrane Techniker zweieinhalb Jahre lang in keinem Punktspiel der Schleswig-Holstein-Liga. Mit nunmehr 86 Partien in Serie für den Preetzer TSV steht der PTSV-Spielgestalter auf Platz vier dieser Rubrik. Nur Andreas Wulf (91, TSV Kropp), David Quade (109, Heider SV) und Hendrik Ostermann (114, Eider Büdelsdorf) weisen eine längere Einsatz-Serie auf.

Bemerkenswert: In allen Begegnungen stand der Schusterjunge, der zu den Besten der Besten zählt, in der Anfangsformation. Die Hinserie bezeichnet Ziehmer als nicht ausreichend. ,,Wenn du da unten stehst, dann musst du etwas besser machen. Die letzten Punktspiele waren ja gut. Mal schauen, wie wir uns entwickelt haben", blickt der Zehner aber auch mit Optimismus in die Rückrunde.

Wo die sportliche Entwicklung in der neuen Saison hinführen wird, schien vor Saisonstart wie ein trüber Blick durch eine Milchglasscheibe zu sein. Ungewiss durch den Abschied gleich einer Handvoll wichtiger Leistungsträger. Dreier (Schilksee), Hansen (beruflich nach Hamburg), Schümann, Stahl (beide Eutin) und Sachse (PSV Neumünster) hatten sich verabschiedet. Zudem gab es eine große Fluktuation im Funktionsteam. Dimitrijus ,,Dimi" Guscinas löste Danilo Blank (PSV Neumünster) als Cheftrainer ab.

,,Wir hatten einen großen Umbruch. Da sind mit dem Weggang wichtiger Spieler die Säulen weggebrochen", blickt der neue Assistenzcoach Jirka Heine zurück. Zudem fiel mit Yannick Schnoor, der sich wieder im Lauftraining befindet, ein wichtiger Offensivspieler in der gesamten Hinrunde aus. Der nicht ersetzbare Torven Ziehmer, der jede Abwehrreihe in Alarmstufe rot versetzt, kann aufgrund einer Knochenabschlitterung und Knieproblemen nicht regelmäßig trainieren und spielen.

,,Die Fußstapfen sind groß für die Neuzugänge. Aber man sieht die gute Entwicklung", machten vor allem Abwehrspieler Haris Osmanovic und Offensivakteur Kevin Pank, der mit fortschreitender Saison besser in Fahrt kam, Heine froh. ,,Am Anfang haben wir Lehrgeld bezahlt. Die Wende kam mit Oldenburg", sah Heine viele Abstimmungsschwierigkeiten zwischen den Mannschaftsteilen.

Beim 4:4 gegen den Oldenburger SV am 14. Spieltag holten die Preetzer nach zweimaligem Drei-Tore-Rückstand ein 4:4. Eine Begegnung nach dem Geschmack und Credo von Chefcoach Guscinas. ,,Es hat sehr lange gedauert, bis wir die Abgänge verkraftet haben, bis die Jungs spielen was wir wollen", erklärte der ehemalige Holstein-Torjäger.

Was die Trainer von den Jungs wollen? Kompakte Defensive, schnelles Umschalten nach vorne und den Gegner bei Ballverlust sofort unter Druck setzen klärte der Übungsleiter auf. Deswegen wurde in der Winter-Vorbereitung der Fokus auf die konditionelle Arbeit gelegt, um das läuferische Potenzial zu steigern. ,,Ich sehe alles positiv. Wir müssen im Endeffekt die Torchancen besser nutzen. Uns fehlt einer mit Knipser-Qualitäten", vermisste Guscinas in den bisherigen 18 Spielen einen Torjäger.

Zur Rückrunde, in der Vorbereitung mit Spielen gegen RW Wolgast (4:1), Inter Türkspor (2:3) und Schönkirchen (4:3) freut sich der 40-Jährige über den Konkurrenzkampf. Mit Marcel Schwantes (VfB Kiel), Andani Junior Imoro, Johan Sossou (beide Lurup Hamburg) und Jewgenij Gilgenberg (SG Preetz) hat das Trainerduo mehr Auswahl.

Verlassen haben den PTSV Baris Coskun (Kilia Kiel) und Björn Pohlmann (1. FC Schinkel). Länger fehlen wird Phil Windmüller (Hüftfehlstellung).

,,Keiner ist gesetzt. Da wird sich zeigen, wer sich durchsetzt", heizt Guscinas den in der Vorbereitung auf die Restsaison ohnehin heißen Schusterjungs zusätzlich ein.
Aufrufe: 015.2.2016, 11:00 Uhr
SHZ / ismAutor