2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Mit seinem Hattrick war Marc Kaiser (links, gegen Pascal Bergmann) Hauptgarant für den ersten Saisonsieg. Foto: FCK
Mit seinem Hattrick war Marc Kaiser (links, gegen Pascal Bergmann) Hauptgarant für den ersten Saisonsieg. Foto: FCK

Kremmen zittert ein 3:0 gegen Zehlendorf ins Ziel

MIT VIDEOS: Der FCK hat gegen Post größte Mühe, kann den Vorsprung aber retten.

Was liegt dem FCK zurzeit schwer im Magen, dass er nicht so recht aus den Puschen kommt? Auch bei der kniffligen Auswärtsaufgabe in Zehlendorf hinkten die Kremmener dem eigenen Leistungsvermögen hinterher. Am Ende mussten sie sich trotz 3:0-Führung zu einem knappen 3:2-Sieg zittern.

Ungeachtet einiger Aufstellungssorgen – neben den Langzeitverletzten Braun und Turkoska fehlten vier Spieler urlaubsbedingt – prägte wie schon in den anderen Pflichtspielen dieser Saison eine unverkennbare Trägheit das Auftreten der Gäste, was bei den als Kämpfern bekannten Postlern eigentlich eine Totsünde ist. Anfangs jedoch waren die Vorteile auf Seiten der Franke-Truppe, die sich gleich mehrmals gefährlich dem Tor der Schwarz-Gelben annäherten.

Philipp Heilmann hatte in Minute 7 bereits die Führung auf dem Fuß, war aber zu überrascht, dass Kevin Hergts Ecke bis zu ihm durchrutschte. Aus kurzer Distanz setzte er den Ball über den Kasten. Eine Minute später ging Marc Kaiser volles Risiko, nachdem ihn Patrick Breyer auf die Reise geschickt hatte, schoss aber ebenfalls rüber. Ganz heißen Szenen, sprich hundertprozentige Chancen, konnte Kremmen allerdings nicht erzwingen, weil nicht nur Ideen und Leidenschaft im Spielaufbau fehlten.

Die Postler konnten auch die Räume für die FCK-Offensivkräfte gut versperren und hatten meist direkten Zugriff in den Zweikämpfen. Viel Luft nach oben bzw. zur Seite gab es auch bei den Schüssen von Hergt (30., 33.), die ihr Ziel deutlich verfehlten, aber nach langer Zeit die einzigen Torabschlüsse darstellten. Nicht viel deutete auf das 0:1 hin, das in der 35. Minute fallen sollte. Mark Lindemann hatte den Angriff aus der eigenen Hälfte mit einem langen Ball auf Breyer eröffnet.

Mit dem Rücken zum Tor passte er den Ball schön über den Kopf zu Kaiser, der im Strafraum Gegenspieler Heiko Schultz ausmanövrierte und ins kurze Eck traf. René Lücke im PSV-Tor machte beim nicht mal druckvollen Schuss keine gute Figur. Sein Team blieb im Spiel nach vorne vieles schuldig und harmlos. Nur einen Freistoß von Benjamin Heyne, den FCK-Keeper Mike Koger im Nachfassen festhielt, verbuchten die Gastgeber im ersten Abschnitt als Chance (18.).

Das Spiel verweilte auch nach dem Wechsel auf recht bescheidenem Niveau und blieb weiterhin sehr zerfahren. Kremmen suchte seinerseits immer noch nach Ballsicherheit und Spielfluss, fand beides aber nicht, weil es an Spannung und Einsatzwillen mangelte. Zehlendorf hatte davon mehr zu bieten und wäre noch mehr „on fire“ gewesen, wenn Lindemann in der 53. Minute nicht die Direktabnahme von Stephan Roderburg nach Flanke von Martin Rösch auf der Linie geklärt hätte.

Obwohl der FCK auch in der zweiten Halbzeit kaum Druck auf Gegner und Tor ausübte, schaffte er es den Kontrahenten mit einem Doppelschlag „mundtot“ zu machen. Und das nur vorübergehend, wie sich herausstellen sollte. In Minute 65 klaute Phillip Neumann Schultz mit beherztem Einsteigen den Ball in der Vorwärtsbewegung. Hergt servierte Kaiser den Ball daraufhin passend. Gegen dessen Pfund war kein Kraut gewachsen – 0:2 (65.). Ähnlich das 0:3. Breyer presste bei einem Rückpass auf Pascal Bergmann, der den Ball deshalb verlor.

Ein Querpass auf den mitgelaufenen Kaiser bedeutete seinen Hattrick (69.). Zwar verzog Breyer mit einem herrlichen Volleyschuss noch knapp (71.) und Kaiser scheiterte am klasse Reflex von Lücke (77.), doch ab nun ruhten sich die Kremmener komplett auf der scheinbar sicheren Führung aus. Mit dieser Sorglosigkeit brachte man die nie aufgebenden Hausherren wieder ins Spiel zurück. In Minute 81 stand man viel zu passiv im Strafraum. Marek Krickhahn konnte daher unbedrängt eine Flanke am langen Pfosten eindrücken.

Aus dieser Lethargie konnte sich Kremmen nicht mehr befreien, auch wenn Kaiser bei seiner Großchance den Deckel hätte draufmachen können (83.). Besonders bei Standards, die man nun oft in Tornähe unnötig verursachte, schwamm man gehörig. Bergmann köpfte nach Schultz-Freistoß noch frei vorbei (86.), Joker Florian Heyne netzte dann aber zum 2:3 ein.

Der FCK hatte Wurzeln geschlagen und bewegte sich keinen Zentimeter zu Ball und Gegenspieler. Mit viel Dusel überstand man die fünfminütige Nachspielzeit und nahm glücklich drei Punkte mit.

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Aufrufe: 028.8.2017, 12:47 Uhr
Robert RosewaldAutor