2024-05-02T16:12:49.858Z

Totopokal
Für den TSV Landsberg geht es in die nächste Pokalrunde. Mit der SpVgg Unterhaching kommt ein ehemaliger Bundesligist an den Lech. Charly Fülla, Philipp Siegwart & Co. wollen dann auch wieder jubeln.  Foto: Julian Leitenstorfer
Für den TSV Landsberg geht es in die nächste Pokalrunde. Mit der SpVgg Unterhaching kommt ein ehemaliger Bundesligist an den Lech. Charly Fülla, Philipp Siegwart & Co. wollen dann auch wieder jubeln. Foto: Julian Leitenstorfer

Pokalschreck vs. Pokalschreck

Landsberg und Unterhaching haben eine Gemeinsamkeit +++ Gundelfingen meldet Entspannung in Sachen Torhüter

Stellen die Landsberger Fußballer dem nächsten Favoriten ein Bein? Die Losfee hat der Kresin-Elf einen harten Brocken beschert. Es geht gegen Drittligaabsteiger Unterhaching. Die Spielvereinigung selbst ist erst vor kurzem zum Pokalschreck geworden. Während die Bundesliga gemächlich in die Saison gestartet ist, geht es für die Amateurfußballer Schlag auf Schlag. Insbesondere der Landesligist FC Gundelfingen ist im Dauereinsatz. Am Dienstag geht es allerdings nicht um Punkte, sondern um den Einzug in die dritte Hauptrunde des Bayerischen Toto-Pokals. Dabei treffen die Grün-Weißen auf den Nord-Bayernligisten 1. SC Feucht.

TSV Landsberg – SpVgg Unterhaching (Di., 18.15 Uhr)
Es läuft derzeit prächtig für den TSV Landsberg – in Liga und Pokal. Am Sonntag brachte man Bayernliga-Spitzenreiter SV Heimstetten beim 3:2 die erste Saisonniederlage bei und liegt nun punktgleich mit dem ehemaligen Regionalligisten auf Rang zwei. „Wir haben gesehen, wie man als Spitzenteam, wie es Heimstetten ist, agiert. Die haben kleine Fehler sofort bestraft“, sagt TSV-Trainer Sven Kresin in seiner Spielanalyse. Aus drei Chancen machten die Gäste im ersten Durchgang zwei Tore, die dritte machte Torhüter Tobias Heiland mit einer Glanzparade zunichte. Die vierte sich bietende Chance ließ Heimstetten kurz nach der Pause liegen – Akkurt vergab einen Handelfmeter. „Wenn der Elfer reingegangen wäre, wäre das Spiel anders gelaufen“, ist sich Kresin sicher. Aber so kämpfte sich sein Team zurück und drückte vehement auf den Ausgleich. „Die Jungs haben sich nie aufgegeben und immer das getan, was wir uns vorgenommen haben.“
Auf der Agenda stand allerdings bestimmt nicht schlechte Chancenverwertung. Denn gleich vier Hochkaräter hatte man nach gut einer Stunde liegen gelassen. Das ist auch das einzige Haar, das der Trainer in der Suppe fand. Denn auf Philipp Siegwart war Verlass, der zweimal sehenswert traf. Nach den jüngsten Erfolgen in der Liga und dem 4:0-Pokalerfolg über Regionalligist Illertissen vergangene Woche hat der TSV Landsberg die Konkurrenz aufhorchen lassen. Aber der Trainer will sich auf den bisherigen Etappenerfolgen nicht ausruhen. „Wir haben noch viel zu tun. Wir sind kein Topteam. Das sind wir erst, wenn wir am 30. Spieltag immer noch da stehen, wo wir jetzt gerade sind“, sagt Sven Kresin. „Wir haben erst 16 Punkte, wir brauchen bis zum Ende 43 oder 46.“ All der Euphorie zum Trotz müsse man die Schulterklopfer erst noch bestätigen. „Denn jetzt will uns in den nächsten Spielen jeder ein Bein stellen.“
Aber vielleicht können die Landsberger selbst – wieder einem Regionalligisten – ein Bein stellen. In der nächsten Toto-Pokalrunde kommt die Spielvereinigung Unterhaching in den Sportpark. In den vergangenen Wochen und Monaten stürzte der ehemalige Bundesligist in den Amateurbereich – Abstieg aus der 3. Liga in die Regionalliga. Dafür lief es allerdings im aktuellen DFB-Pokal ordentlich. Mit 2:1 kickte man Bundesliga-Aufsteiger FC Ingolstadt aus dem Wettbewerb. „Wir sind in diesem Spiel natürlich krasser Außenseiter und die werden uns sicherlich nicht unterschätzen“, sagt Sven Kresin, der heute Abend eine temporeiche Pokal-Partie erwartet. Zwar werde man fest an sich glauben und alles dafür tun, um eine reelle Chance zu haben, aber: „Jeder erwartet nach dem Sieg gegen Illertissen, dass wir jetzt auch Haching schlagen. Hallo? Das ist ein Drittligaabsteiger. Da dürfen wir nicht träumen und haben allerhöchsten Respekt.“
Und der ist auch angebracht: Denn Unterhaching hat den Toto-Pokal vergangene Saison auch gewonnen. Um nächste Saison sicher im DFB-Pokal antreten zu können, ist für die sich im Umbruch befindenden Hachinger um Kapitän Jonas Hummels ein Weiterkommen fast schon Pflicht. Landsberg hat nichts zu verlieren.



Gegen den Bayernligisten 1. SC Feucht schlägt auch wieder die Stunde von Haydar Kaymaz (links), der in der FCG-Verteidigung ran darf. Foto: Brugger

FC Gundelfingen – 1. SC Feucht (Di., 18.15 Uhr)
Ihre Glanzzeit hatten die Mittelfranken zu Beginn des Jahrtausends. 2003 stieg der SCF in die Regionalliga Süd auf und behauptete sich dort zwei Jahre. Dann folgte der finanzielle und sportliche Absturz bis in die Bezirksoberliga. Coach Klaus Mösle konnte den Neuaufbau in diesem Sommer mit dem souveränen Titelgewinn in der Landesliga Nordost krönen. Im Pokal zogen die Feuchter durch den 8:1-Erfolg beim Kreisligisten FC Hepberg in die zweite Runde ein.
Beim FC Gundelfingen schlägt – wie schon beim 4:1-Sieg beim SC 04 Schwabach in der Vorwoche – die „Stunde der Reservisten“. Voraussichtlich werden nur zwei, drei sogenannte Stammspieler auflaufen. „Wir wechseln wieder fleißig durch“, erklärt Coach Stefan Anderl – und nimmt das Spiel durchaus ernst. Schließlich können sich so die Kicker aus der zweiten Reihe empfehlen. Als Beispiel dient Oguz Yasar, der für seinen Einsatz in Schwabach mit dem Einsatz gegen Fürstenfeldbruck belohnt wurde und dort gleich ins Landesliga-Tor traf.
Entspannung gibt es in Sachen Torhüter. Am Wochenende haben die Grün-Weißen mit Pascal Stroehl (20, TSV Landsberg) und Tobias Braunmiller (24, VfL Gerstetten) zwei Keeper verpflichtet. Sollte es mit der Spielgenehmigung rechtzeitig klappen, könnte zumindest der 1,96-Meter-Mann Braunmiller schon gegen Feucht im Kader stehen. Während Stroehl erst nächste Woche eingreifen wird.



Im vergangenen Februar trafen Rain und Seligenporten im Testspiel aufeinander. Das Ergebnis: 7:3 für den TSV Rain. Foto: Gerd Jung

SV Seligenporten – TSV Rain (Di., 19 Uhr)
(Bilanz seit 2008: 6 Siege Seligenporten – 2 Remis – 4 Siege Rain)
Ein schnelles Wiedersehen gibt es für den TSV Rain bei seinem langjährigen Konkurrenten SV Seligenporten. An gleicher Stelle duellierten sich beide Teams erst am 20. Juni. Das erste Saisontestspiel gewann damals der SVS knapp mit 4:3. Rico Röder und Stephan König mit jeweils zwei Toren trafen dabei für die „Klosterer“. Für den TSV Rain waren Johannes Müller, Sebastian Mitterhuber und Fatlum Talla erfolgreich.
Um sich für die zweite BFV-Toto-Pokal-Hauptrunde zu qualifizieren, mussten die Kontrahenten jeweils einen Bezirksligisten ausschalten. Der SV Seligenporten gewann dank eines Tores von Neuzugang Stanislaw Herzel beim SK Lauf mit 1:0. Nicht ganz so gnädig machte es der TSV Rain beim TSV Wemding. In der Wallfahrts- und Nachbarstadt gewann der Regionalligist sicher mit 7:2.
Noch viel wichtiger als der Pokalsieg war freilich der 2:1-Auswärtssieg in der Regionalliga-Bayern am Himmelfahrtstag beim schwäbischen Rivalen FC Memmingen. Seligenporten unterlag am Samstag zuhause gegen die SpVgg SV Weiden knapp mit 0:1. Aktuell liegt der SVS auf dem dritten Tabellenplatz in der Bayernliga-Nord. Diese Platzierung hält die Option Wiederaufstieg für Seligenporten weiterhin offen. Der Ausgang des heutigen Pokalspiels scheint offen. Eine wichtige Frage aus Rainer Sicht wird die personelle sein. Denn die Rainer Krankenliste ist noch immer umfangreich.

Aufrufe: 018.8.2015, 09:41 Uhr
Augsburger Allgemeine / meiAutor