2024-04-23T13:35:06.289Z

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Andere Länder, andere Sitten: Nicht überall wird das Weihnachtfest mit einer edlen Tanne, bunten Lichterketten und vielen, vielen Geschenken gefeiert. Foto: Archiv Bergmann
Andere Länder, andere Sitten: Nicht überall wird das Weihnachtfest mit einer edlen Tanne, bunten Lichterketten und vielen, vielen Geschenken gefeiert. Foto: Archiv Bergmann

Plätzchen und Milch für Santa Claus

Vier Fußballer aus den Stuttgarter und Böblinger Amateurligen erzählen von ihren Weihnachtsbräuchen

Ausländische Fußballer von den Fildern erzählen, ob und wie das Weihnachtsfest bei ihnen zu Hause gefeiert wird.

Andere Länder, andere Sitten. Doch wie sehen die Bräuche und Rituale zu Weihnachten anderswo aus? Einige Fußballer der Filder-Vereine, deren Wurzeln nicht in Deutschland liegen, erzählen, wie in ihrem Heimatland das Weihnachtsfest gefeiert wird und wie sie es selbst in diesem Jahr verbringen.

Keith Gaughran aus Irland, Fußballer beim B-Kreisligisten TSV Musberg II:

Auch in Irland ist Weihnachten ein großes Familienfest. Traditionell zum Christmas Dinner am 25. Dezember werden Plumpudding, gefüllter Truthahn, Trifle und Schinken serviert. Und selbstverständlich darf an diesem Tag der Besuch der Christmette nicht ausbleiben. „Eigentlich gehen die Iren an allen drei Feiertagen in die Kirche“, sagt Keith Gaughran, der, wenn er denn mit den Eltern in Irland weilt, bei der Oma feiert. „Die hat es ganz wichtig mit Weihnachten. Ich glaube in ihrem Haus stehen vier geschmückte Bäume“, sagt er. Die Geschenke werden am ersten Weihnachtsfeiertag ausgepackt, denn Santa Claus bringt sie erst in der Nacht vorbei. Als Dank stehen für ihn Plätzchen und Milch bereit, damit er Proviant für seine anstrengende Arbeit hat. Der Heiligabend gehört traditionell den Freunden. „Man trifft sich im Pub und trinkt Bier. Das ist typisch irisch“, sagt der 21-Jährige, der in diesem Jahr mit seinen Eltern in Deutschland feiert.

Tarek Al Baik aus Palästina, Fußballer beim Bezirksligisten TSV Waldenbuch:

Bei den Christen in Palästina wird Weihnachten auch groß gefeiert. „Eigentlich genauso wie in Deutschland“, sagt der in Böblingen geborene Tarek Al Baik. Das letzte Mal war der 21-Jährige vor fünf Jahren in dem Land, in dem er seine Wurzeln hat. „Ich war an Weihnachten in Bethlehem, wo der wohl bekannteste Weihnachtsbaum der Welt steht. Es herrschte eine wunderschöne Atmosphäre.“ Dies, obschon zahlreiche Touristen an Weihnachten durch die Geburtsstadt Jesus pilgern. Als Moslem feiert Tarek Al Baik das Weihnachtsfest zwar nicht, trotzdem wird der kleine Baum vor dem Haus der Eltern jedes Jahr zur Adventszeit mit einer Lichterkette geschmückt. „Wir respektieren die Christen und ihr Weihnachtsfest“, sagt der Kicker, der es sich an den kommenden Feiertagen einfach nur gemütlich machen will.

Jose Zamora aus Kalifornien, Fußballer beim A-Kreisligisten SV Vaihingen:

Die Weihnachtsbräuche und die Art, Weihnachten zu feiern, variieren in den Vereinigten Staaten sehr stark – je nach ethnischem Hintergrund und Religion. In Kalifornien beispielsweise kommt Santa Claus – wie soll es anders sein – auf einem Surfbrett daher. Gefeiert wird am 25. Dezember im Familienkreis; Heiligabend und der 26. Dezember sind in den USA keine Feiertage. Nachdem man Geschenke ausgetauscht hat, werden Truthahn, Gans, Ente oder Schinken serviert. Dazu gibt es Cranberrysoße, Plumpudding und Pumpkinpie (Kürbiskuchen). Mistelzweige und Weihnachtsbäume gehören ebenso zur Tradition wie die Lichterketten und beleuchteten Figuren im Vorgarten. „Zur Weihnachtszeit sind sämtliche Häuser hell erleuchtet“, sagt Jose Zamora. Er feiert in diesem Jahr mit seiner Frau und den beiden Kinder sowie einer befreundeten Latino-Familie aus Zell am See (Österreich) in einer Ferienwohnung in Prag. Wie in Deutschland bekommen die Kinder am 24. Dezember viele Geschenke; die Frauen bereiten ein feudales Essen vor. Der erste Weihnachtsfeiertag beginnt mit einem großen Frühstück, danach steht Sightseeing auf dem Programm. „Außerdem werden wir an diesem Tag unserer Familie in Los Angeles via Internet ein schönes Weihnachtsfest wünschen.“

Ali Abalo aus Togo, Fußballer beim Bezirksligisten Spvgg Möhringen:

In Togo ist es derzeit Sommer, die Regenzeit beendet. Weihnachten ist friedlich und besinnlich, ein Zusammensein mit Familie und Menschen, die man liebt. Der einzige Wunsch, den alle haben, ist Gesundheit. „Die Leute sind sehr arm, deshalb gibt es auch keine Geschenke für Kinder“, sagt Ali Abalo, der seit 15 Monaten in Deutschland lebt. Als Weihnachtsbäume dienen Palmen. Gefeiert wird mit Fleischspeisen die das ganze Jahr zu teuer sind, mit Reis und Ignamwurzel, mit Palmenwein und Palmenschnaps und es wird getanzt und gesungen. „Es wird auch viel Liebe gemacht, deshalb sind nach Weihnachten alle schwanger“, sagt Ali Alabo. Zum krönenden Abschluss gibt es am zweiten Weihnachtsfeiertag ein großes Dorffest mit traditionellen Tänzen und Liedern. Ali Alabo feiert in diesem Jahr mit seiner Frau und dem kleinen Sohn bei deutschen Freunden. „Ich habe den Weihnachtsbaum gekauft und auch ein Geschenk für meine Deutschlehrerin und meine Sozialhelferin.“

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Aufrufe: 023.12.2016, 10:53 Uhr
Filder-Zeitung / Susanne DegelAutor