2024-05-02T16:12:49.858Z

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Laut Spielertrainer Tobias Strobl (rechts) ist die Mannschaft im Trainingslager noch mehr zusammengewachsen. Am Wochenende wird sie aber nicht um Punkte spielen. Das Nachholspiel gegen den TSV Rain wird wohl abgesagt.  Archivfoto: Ramona Eberle
Laut Spielertrainer Tobias Strobl (rechts) ist die Mannschaft im Trainingslager noch mehr zusammengewachsen. Am Wochenende wird sie aber nicht um Punkte spielen. Das Nachholspiel gegen den TSV Rain wird wohl abgesagt. Archivfoto: Ramona Eberle

Pipinsried setzt auf das Wir-Gefühl

Im Trainingslager hat Spielertrainer Tobias Strobl die Basis für die Frühjahrsrunde in der Bayernliga gelegt

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Eigentlich steht am Wochenende in der Bayernliga ein Spitzenspiel an. Als Tabellenführer hat der FC Pipinsried (55 Punkte) mit dem TSV Rain am Sonntag, 1. März, einen seiner ärgsten Konkurrenten zu Gast. Doch das Nachholspiel gegen den Tabellendritten wird wohl nicht stattfinden. Zumindest winkt FCP-Präsident Konrad Höß ab, wenn er – wie fast jeden Tag – seinen geliebten Platz abgeht. „Fußballspielen ist eigentlich unmöglich“, sagt der 74-Jährige. Teilweise liege noch Schnee auf dem Spielfeld, zudem sei der Weg vereist. Er habe bereits mit dem Verband gesprochen. Vor dem Freitag soll aber noch nichts „amtlich“ gemacht werden. Dennoch nennt Höß mit dem 15. April schon einen möglichen Nachholtermin.

„Ich hätte das Spiel gerne ausgetragen“, sagt Höß. Da die höherklassigen Amateurfußballer erst am kommenden Wochenende wieder in den Spielbetrieb einsteigen, wären wohl zahlreiche zahlende Zuschauer nach Pipinsried gekommen. Nun bleibt das Stadion aber leer.

Während Höß in den vergangenen Tagen zuhause die Stellung hielt, bereitete sich das Team im Trainingslager am Gardasee auf die Frühjahrsrunde vor. Nach der Rückkehr schwärmt Spielertrainer Tobias Strobl von den sechs Tagen in Italien. „Wir haben einfach das Wir-Gefühl gestärkt. Dass wir es nur als Team schaffen können“, sagt er. Auf dem Programm standen zahlreiche Taktik- und Ausdauereinheiten. Dabei sei die Basis für die kommenden 13 Spieltage gelegt worden.

Dem 27-jährigen Trainer ging es aber auch darum, das Team zusammenzuschweißen. Zum Beispiel mit einem gemeinsamen Besuch einer Serie-A-Partie – Hellas Verona gegen AS Rom. Strobl spricht von drei Lagern, die zusammengeführt wurden. Die meisten Spieler in den Reihen der Pipinsrieder kommen aus Augsburg, Ingolstadt und München. „Wenn die Jungs abends zusammensaßen und Spaß hatten, zum Beispiel beim Pokerspielen, dann war das fast mehr wert als die Trainingseinheiten“, sagt Strobl.

Strobl freut sich auch, dass Spieler, die lange Zeit verletzt waren, weiterhin normal mittrainieren konnten – wie zum Beispiel Christian Adrianowytsch und Armin Lange. Auch Giovanni Goia, der sich im August einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, ist laut Strobl auf dem Weg der Besserung. Zum Ende der Saison könnte der Mittelfeldspieler wohl wieder zum Einsatz kommen. Zudem geht es bei Dominik Schön (Bänderriss) aufwärts. In Italien standen für den 25-Jährigen aber nur Einzeleinheiten auf dem Programm.

Topstürmer Serge Yohoua hat trotz seiner Meniskusverletzung stets trainiert und stand beim Testspiel gegen den TSV Neudrossenfeld über 60 Minuten auf dem Platz. Vereinschef Höß ist allerdings weiterhin skeptisch, was den Mann von der Elfenbeinküste angeht. „Der ist immer wieder anwesend, dann geht es wieder nicht, dann wieder doch“, sagt er. Trainer Strobl setzt dennoch auf den Stürmer und sagt, dass bis auf Goia und Schön alle Spieler am Sonntag einsatzfähig wären, um auf Punktejagd zu gehen. Die braucht das Team, wenn es den ersten Platz halten und direkt aufsteigen will. Zurzeit beträgt der Abstand auf den SV Pullach vier Punkte. Strobl warnt davor, zu viel über die Regionalliga zu sprechen, sagt aber auch: „Das ist das große Ziel von allen.“

Der Vereinspräsident will seine Spieler unterstützen. Stolz berichtet der 74-Jährige, wie er den Verein in den vergangenen Jahrzehnten aufgebaut hat. „Man hat mir oft nicht zugetraut, dass ich mit einem Spielertrainer so weit komme.“ Bei einem Aufstieg käme aber viel Arbeit auf den Verein, der untrennbar mit Höß verbunden ist, zu. Um dem Anforderungsprofil des Bayerischen Fußball-Verbands zu entsprechen, müsste das Stadion im Dachauer Hinterland teilweise umgebaut werden. Teilweise bereiten die Vorgaben Höß keine Sorgen. Mehr Platz für Medien und Ehrengäste ließe sich verwirklichen, sagt er. Der Vereinsboss möchte aber keinen „Käfig“ für Gästefans errichten lassen. Er soll zur Trennung der Zuschauer bei Risikopartien dienen. Kommende Woche wird es nun wieder ein Treffen mit Vertretern des Verbands, der Gemeinde, des Landratsamtes und der Polizei geben. Da will Höß seinen Standpunkt darlegen.

Aufrufe: 027.2.2015, 08:18 Uhr
Aichacher Nachrichten / Philipp SchrödersAutor