2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Kein Tor: Pipinsrieds Ruben Popa schafft es auch in dieser Szene nicht, das Runde ins Eckige zu befördern.
Kein Tor: Pipinsrieds Ruben Popa schafft es auch in dieser Szene nicht, das Runde ins Eckige zu befördern.

Pipinsried: Die Ära Strobl endet in Garching

FC Pipinsried - Die Saison ist für den FC Pipinsried mit einem Paukenschlag zu Ende gegangen. Unmittelbar nach der 0:1-Niederlage beim VfR Garching verkündete Spielertrainer Tobias Strobl nach drei Jahren seinen Abschied vom Dorfverein aus dem Landkreis Dachau.

Mit ehrlichen Tränen in den Augen stand Tobias Strobl auf dem Garchinger Spielfeld. Als Einziger. Der Rest der Mannschaft hatte sich um die Spielerbank versammelt. Sie wartete artig, bis der 27-Jährige seine Demission den Medienvertreter mitgeteilt und begründet hatte.

Mit Strobls Abgang endete nicht nur eine dreijährige, sondern auch eine höchst erfolgreiche Zusammenarbeit, der letztlich nur die Krönung in Form des Aufstiegs in die Viertklassigkeit versagt blieb.

Mit Ausnahme weniger Prozente an Theorie, Hoffnungen oder Surrealismus, war der Ausgang der Partie in der Sache klar: Der FC Pipinsried würde sich beim VfR Garching im Zuge des Erstrunden-Rückspiels der Relegation zur Regionalliga Bayern aus dem Aufstiegsrennen verabschieden.

Die letzten Zweifler wurden dann unmittelbar vor Ort von den Tatsachen überzeugt. Nebenan der Garchinger Badesee als Magnet für sämtliche zur Verfügung stehenden Parkplätze. Diesseits der Haupttribüne zwei Mannschaften, die bei gefühlten 50 Grad Celsius in praller Sonne ihr Tagwerk zu verrichten hätten.

Dazu die letzten unentwegten Schlachtenbummler im Gästeblock, unter ihnen Präsidenten-Gattin Kathi Höß. Sie alle wussten: Eine ernsthafte Aufholjagd hätte wohl unweigerlich an die Grenzen menschlicher Physis geführt. Und doch: Pipinsried war – wie von Tobi Strobl angekündigt – sichtbar gewillt, einen ordentlichen Saisonabschluss hinzubekommen.

Der FCP war die auffälligere, die aktivere Mannschaft. Freilich fußte diese Feldüberlegenheit irgendwo auch auf der Taktik der Garchinger, die ob des massiven Vorsprungs aus dem Hinspiel keinerlei Bedarf an eigenem Aktionismus sahen.

Der Pipinsrieder Spielertrainer Tobias Strobl nahm zwei Änderungen an der Startelf vor, brachte Sebastian Fischer für Arthur Kubica und Ruben Popa für Giovanni Goia.

Fischer war es dann auch, der mit einem präzisen Eckball die erste gute Gelegenheit der Gäste inszenierte. Christian Adrianowytschs Kopfball näherte sich wuchtig, aber auch zu zentral dem VfR-Gehäuse.

Gleichwohl war diese Aktion die letzte für Adrianowytsch. Den Abwehrchef hatte beim Aufwärmen ein Ball mitten im Gesicht getroffen. Mit Spätfolgen: Der Routinier versuchte es, aber es ging nicht weiter – Philip Grahammer musste aushelfen. Dann legte Fischer nahe der Strafraumgrenze quer zu Strobl, dessen Direktabnahme Tormann Sebastian Seibold zur Ecke klärte.

In der Folgezeit verflachte die Partie ein wenig, allerdings gab es kurz vor der Pause ein echtes Highlight. Strobl streichelte einen Freistoß in den Garchinger Strafraum, Max Zischler stieg hoch und lenkte den Ball über Seibold an den Querbalken. Obwohl Ruben Popa sich in nächster Ballnähe aufhielt, hatte er ob der gegensätzlichen Bewegungsabläufe keine Chance auf den Rebound.

Auf Garchinger Seite setzte Dennis Niebauer noch einen Freistoß auf das Tornetz, ehe Spielleiter Stefan Treiber zu den Erfrischungen bat.

Nach der Pause zeichneten beide Teams ein ähnliches Bild. Wobei die Platzherren jetzt etwas mehr am Offensivspiel teilnahmen. Erst köpfte Thomas Berger einen Hereingabe von Popa in Seibolds Arme, dann hatten die Garchinger ihrerseits zwei gute Möglichkeiten. Als dann Trinkpause und diverse Wechsel anstanden, mussten sich die 450 Besucher allmählich mit der torlosen Einigung auf dem Spielfeld abfinden. Arthur Kubicas Heber kam der Sache für die Gäste noch am Nähesten, Oliver Hauck verpasste für Garching noch knapper. Als Treiber die Pfeife bereits im Mund hatte, gelang Ball im Nachschuss doch noch der Siegtreffer. Garching spielt damit am Mittwoch in Amberg weiter um den Klassenerhalt in der Regionalliga. Der Grund für Strobls Tränen war freilich ein ganz anderer...

Aufrufe: 08.6.2015, 09:44 Uhr
Oliver Rabuser - Dachauer NachrichtenAutor