2024-04-24T13:20:38.835Z

Spielbericht
Ganz bitter: Tobias Strobls musste mit einer Zerrung runter. Foto: hab
Ganz bitter: Tobias Strobls musste mit einer Zerrung runter. Foto: hab

Pipinsried-Boss Höß wettert: Das schaue ich mir nicht mehr länger an"

FC Pipinsried - Der FC Pipinsried ist mit den Ansprüchen gestartet, um den Aufstieg mitspielen zu wollen. Angesichts der gezeigten Leistung gegen Dachau 65 muss sich die Strobl-Elf deutlich steigern, will das Team ein Wörtchen um die Meisterschaft mitreden.

von Thomas Zimmerly Eigentlich war im Vorfeld alles zu diesem Derby gesagt und geschrieben. Es galt nur noch eine kleine Sache zu recherchieren: Spielt der Brysch, oder spielt er nicht? Andreas Brysch spielte. Erst ab morgen wird er wieder für den BC Aichach auflaufen, von dem er zum TSV 1865 gewechselt war. Eine Jobofferte seines alten Vereins- Chefs Volker Weingartner war zu verlockend (wir haben berichtet). Es war eine – na sagen wir mal: zähe Angelegenheit vor dem Wechsel. Das sah meist so aus: Der FC Pipinsried agierte (selten vielversprechend), der TSV 1865 reagierte (meistens geschickt). In der vierten Minute setzten die Pipinsrieder ein erstes Ausrufezeichen, das Spielertrainer Tobias Strobl gefallen haben dürfte: Seine Jungs kombinierten. Ibrahim bediente mit einem guten Pass Arthur Kubica, der die Kugel aber knapp am langen Pfosten vorbei schob. Nur fünf Minuten später dasselbe Kurzpassspielchen. Diesmal setzte Kubica seinen Coach ein, der völlig frei vor Emilio Pingitore zu einem Lupfer ansetzte. Wenn der gelingt, heißt es: Er ist ein Zauberer. Er gelang nicht. Also nannte man ihn: Zauderer. Es war übrigens die letzte nennswerte Aktion Strobls – er musste mit einer Zerrung runter. Strobl hatte kaum sein Kühlpack auf seinen lädierten Oberschenkel gelegt, da folgte ihm schon Manuel Stangl auf Dachauer Seite, der sich ebenfalls verletzt hatte. Die beste Möglichkeit für 65 hatte sich einige Minuten vor dem zweifachen Wechsel ergeben. Und die Hausherren bedurften eines ruhenden Balls: Taner Yürükgeldi prüfte Antoni im FCP-Tor mit einem Aufsetzer. Der Prüfling indes bestand. Dann tat sich lange nichts, bis Michael Holzhammer die Fans mit seinem Schuss aus der drohenden Lethargie riss – Pinigitore reagierte prächtig. „Der FC Pipinsried ist von der Spielanlage her besser. Er geht aber ein wenig überheblich mit seinen Chancen um. Aber wenn Du kein Tor machst?“, brachte es der Spielmacher der Ü50-Kicker der SG Dachau, Schorsch Winkler, auf den Punkt. Auch nach dem Wechsel das gleiche Spielchen: Pipinsried bemüht, 65 gut gestaffelt. Vor allem die Innenverteidiger Brysch und Matthias Kovacs räumten alles weg – meist mit rustikalen Mitteln. Ein Riesending verklopfte schließlich Qemajl Beqiri, der alleine vor Pingitore auftauchte – und dann in Richtung Grasnarbe abtauchte (61.). Glück hatten die Dachauer, als 5 knapp verzog (67.) Die erste Möglichkeit für 65 hatte Dennis Hölzl, doch auch er schoss am Tor vorbei (68.). Aber dann: Ein Freistoß von Taner Yürükgeldi (er schoss sie übrigens alle) wurde von Florian Mayer quer gelegt, exakt zum mitgeeilten Matthias Kovacs, der aus kurzer Distanz locker einnetzte (70.). Wer jetzt wütende Attacken der Gäste erwartet hatte, der wurde bitter enttäuscht. Der einzige Angriff galt dem sehr gut leitenden Schiedsrichter Danijel Djordjevic. Er war verbal. Und endete mit einer Gelb-Rot-Kombination der Verwarnungskärtchen. Mit den Füßen brachte in der Folgezeit nichts zuwege Am Ende war der Jubel beim Aufsteiger riesengroß. Die Mannschaft wusste: Jetzt sind wir endgültig in der Landesliga angekommen. Der FC Pipinsried muss sich angesichts der gestern gezeigten Leistung fortan deutlich steigern, will das Team ein Wörtchen um die Meisterschaft mitreden. Nach dem Schlusspfiff arbeiteten Strobl und Co. das eben Erlebte schon mal auf. Die Mannschaft bildete einen Kreis, und der neue Spielertrainer betrieb Seelenmassage. „Das war gar nicht 90 Minuten lang. Ich habe alles vermisst, was guten Fußball auszeichnet. Das war Quatsch. Das schaue ich mir nicht länger an. Der Sieg ist für die anderen verdient“, meinte FCPPräsident Konrad Höß und verließ die Stätte der Niederlage.

Aufrufe: 025.7.2012, 00:00 Uhr
... - Dachauer NachrichtenAutor