2024-04-24T13:20:38.835Z

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Per Kantersieg zur Vorentscheidung

Hainsberg nutzt Dohnas Patzer und überrollt Pirna. Chemie plant nun schon für die neue Saison

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War das die Vorentscheidung im Titelrennen der Fußball-Kreisoberliga? Wahrscheinlich. Denn Spitzenreiter Hainsberg überrollte am 21. Spieltag den 1. FC Pirna im Heimspiel förmlich mit 7:1. Da zuvor der einzige noch verbliebene Verfolger Chemie Dohna bei seiner bitteren 1:4-Niederlage in Reinhardtsdorf gepatzt hatte, konnte die Elf aus Freital ihren Vorsprung an der Spitze auf nunmehr zehn Zähler ausbauen. Und mit einem Sieg im direkten Vergleich am 21. Mai in Dohna kann Hainsberg den Aufstieg perfekt machen.

Bei Chemie hat man den Aufstieg praktisch abgehakt, auch im vierten Anlauf in Folge hat der ambitionierte Tabellenzweite den Titel verpasst. „Jetzt wollen wir aber im Finale noch versuchen, den Kreispokal zu holen“, sagt Abteilungsleiter Bodo Pallmer. „Man konnte kaum davon ausgehen, dass Hainsberg noch Fehler macht. Aus meiner Sicht haben wir unsere letzte Aufstiegschance aber nicht jetzt in Reinhardtsdorf vergeben, sonder schon vorige Woche beim 2:2 zu Hause gegen Dippoldiswalde.“

Noch immer hadert Pallmer mit vermeintlich strittigen Entscheidungen der Schiedsrichter in der Partie gegen den Aufsteiger eine Woche zuvor und nun bei der SG Traktor, wo Dohnas René Courtois de Hurbal schon in der ersten Hälfte mit Gelb-Rot vom Platz gestellt worden war: „Wir müssen das jetzt aber so akzeptieren.“

Zu diesem Zeitpunkt stand es 1:1. Reinhardtsdorf hatte zunächst tief gestanden, ließ die kombinationsstarken Gäste ihr Spiel aufziehen. Reinhardtsdorf verteidigte aber bissig und machte geschickt die Passräume eng. Die Zweikampfhärte der Gastgeber wurde, vom an diesem Tag strengen Schiedsrichter, bereits in der ersten Spielhälfte mit drei Gelben Karten geahndet. In der 24. Minute traf Moritz Ehrlich nach Vorarbeit von Michael Kunze zum 1:0. Doch Chemie schlug postwendend zurück.

Nach dem Seitenwechsel standen die vom starken Sven Johne angeführten Gastgeber tief, lauerten auf Konter. Die Gäste hatten viel Ballbesitz und versuchten weiter zu kombinieren. Doch die Treffer erzielte nur noch Reinhardtsdorf. Mit einem lupenreinen Hattrick machte Michael Kunze zwischen 74. und 79. Minute den zehnten Saisonsieg für die formstarke Traktor-Elf perfekt. Das Team kletterte in der Tabelle auf den sechsten Rang und liegt nun hinter Hartmannsdorf (1:2 gegen Motor Freital).

In Dohna, dass nach einer fulminanten Serie von 16 Spielen ohne Niederlage nun mal wieder verloren hat, hofft man derweil auf einen Achtungserfolg gegen Hainsberg im direkten Duell. Zu der Partie soll möglichst auch der verletzte Torjäger Eric Klose wieder auf den Platz zurückkehren.

Dohnas Planungen für die kommende Saison laufen indes bereits. Pallmer zufolge gebe es erste Gespräche mit Spielern, noch nicht näher benannte Zugänge seien auch geplant. Darüber hinaus hat sich der Verein klar zu seinem Trainer bekannt. Laut Pallmer sei der Vertrag mit Coach Robin Feldmann vor Kurzem auch über die kommende Saison hinaus verlängert worden.

Für den neuen Kreismeister in spe aus Hainsberg stand indes auch gegen Pirna Co-Trainer Robin Krämer als Ersatz für Chefcoach Dirk Püschmann an der Seitenlinie. Sein Team ließ von Beginn des Spieles an keinen Zweifel am Sieg aufkommen. Mit ihrem Kombinationsspiel sorgten die Gastgeber dafür, dass die Gäste immer wieder in Verlegenheit gerieten. Beim 7:1-Erfolg gegen den Tabellensiebten traf Marian Weinhold sogar viermal. Der ehemalige Dohnaer baute seine Führung in der Liga-Bestenliste auf nun 30 Saisontreffer aus.

Die Gäste beschränkten sich aber keineswegs nur darauf, das Hainsberger Spiel zu stören, sondern versuchten ihrerseits auch immer wieder mit schnellen Gegenzügen zum Erfolg zu kommen. So musste auch die Defensive der Heimelf stets auf der Hut sein. Auch Hainsbergs Torwart Marcel Lohse war immer wieder gefragt. Am Ende gelang dem 1. FC aber nur der – verdiente – Ehrentreffer. Daniel Schröder markierte nach einem Eckball per Abstauber das zwischenzeitliche 1:6 (73. Minute).

Hinter den Pirnaer rangiert weiterhin auf dem achten Platz der SV Pesterwitz, der nach dem 1:0-Sieg bei Dippoldiswalde wohl endgültig für die neue Kreisoberliga-Saison planen kann. Die Randfreitaler liegen vor Wurgwitz (2:4-Niederlage bei der Copitzer Reserve) und Dippoldiswalde. Der Abstand zum drittletzten Dorfhain, der sich gegen die aktuell formschwache Elf von Neustadt mit 2:0 durchsetzte und nun nur noch drei Zähler hinter dem Tabellenelften vom SSV liegt, beträgt zehn Zähler. Steigen aus der Landesklasse Mitte zwei Vereine aus dem Landkreis ab – das ist derzeit kein gänzlich unwahrscheinliches Szenario – müsste auch der Drittletzte der Kreisoberliga runter. Somit muss Neustadt weiter bangen.

Eigentlich nicht mehr zittern muss hingegen der FSV Lohmen. Die Würfel sind wohl gefallen. Das Schlusslicht verlor nun zu Hause das Kellerduell gegen den Vorletzten Stolpen. Nach der 1:2-Niederlage gegen den Aufsteiger bleibt das Team auch im achten Rückrundenspiel ohne Punkte. Der Rückstand auf Dorfhain beträgt nun satte 14 Zähler, bei noch fünf ausstehenden Partien. Stolpen hat sechs Punkte Vorsprung auf den FSV. Für die Gäste, die nach 19 sieglosen Partien mal wieder gewinnen konnten, trafen Felix Kirsten (25.) und Ingo Neumann (78.). Nach einem frühen Eigentor (2.) hatten sie so die Partie gedreht.

Hainsberg nutzt Dohnas Patzer und überrollt Pirna. Chemie plant nun schon für die neue Saison

Aufrufe: 010.5.2016, 11:45 Uhr
Stephan Klingbeil und Andreas HannewaldAutor