Salmrohr ohne Punkte, Trainer »richtig knatschig«

FSV Salmrohr – FK Pirmasens II 2:4 (0:2)

Nach mutigen ersten Minuten des FK Pirmasens II übernahmen die Salmrohrer erst einmal das Spiel, waren in der ersten halben Stunde ingesamt doch überlegen. Aber die Genauigkeit im Spiel nach vorne fehlte, der Wille, aufs Tor war kaum zu sehen – daher waren Chancen Mangelware. Die einzige echte große Gelegenheit hatte Marc Inhestern per Kopf nach einem Eckball – die Kugel ging scharf ins linke Eck, aber FKP-Torwart Kevin Jung parierte. Pirmasens' Trainer Patrick Hildebrandt sprach beispielsweise von einem „sehr verfahrenen Oberligaspiel“ und Salmrohrs Coach Paul Linz bemängelte scharf die Mentalität seiner Mannschaft in der ersten Hälfte.

Ab der 30. Minute verlor der FSV dann auch jegliche Konzentriertheit in der Abwehr. Daraus folgte die Großchance von Pirmasens' Jonas Singer und kurz darauf auch das 1:0 für die Gäste durch Christopher Ludy nach Zuspiel von Luigi Canizzo (jeweils 35. Minute).

Schon vorher war abzusehen: Wer das erste Tor machte, würde das Spiel wohl gewinnen. Das 2:0 für Pirmasens in der 44. Minute war die logische Konsequenz einer guten ersten Hälfte der Pfälzer. Pirmasens hatte nach seiner Führung stets früh attackiert und die Salmrohrer kaum noch zum Spiel kommen lassen. Auch wenn die Höhepunkte im Angriffsspiel fehlten: Canizzo schob den Ball vor der Pause dann doch ins kurze Eck, nachdem Ludy über die linke Flanke die Abwehr und vor allem Inhestern stehengelassen hatte.

Aber nach der Pause war Salmrohr plötzlich wieder da, die kurze Halbzeitansprache (nach nur wenigen Minuten kam Paul Linz wieder aus der Kabine) zeigte Wirkung. Salmrohr kam schnell über Kader Touré zum 1:2-Anschlusstreffer (48.). Dann sah es auch lange so aus, als ob der Ausgleich fallen würde. Der FSV machte das Spiel und drängte auf sein zweites Tor. Ein katastrophaler Rückpass von Daniel Schraps machte aber alles zunichte: Kevin Rose staubte nach zwei Schussversuchen der Pirmasenser nach der unfreiwilligen Balleroberung ab – 1:3 (71.). Salmrohr reklamierte noch eine Abseitsstellung Roses, aber der Videobeweis zeigte: Daniel Braun in der Salmrohrer Abwehr hatte das Abseits klar aufgehoben – ganz regulärer Treffer.

Damit war das Spiel gelaufen. Das 1:4 (79.) war angesichts der hängenden Köpfe die Folge. Durch einen perfekten Freistoß von Tim Hartmann kam Salmrohr zwar nochmal zum 2:4 ran (87.), konnte aber nicht noch mehr herausholen. Meliani Saim hätte zuvor noch einen Elfmeter bekommen können, ließ sich aber nicht fallen.

FKP-Trainer Patrick Hildebrandt urteilte nach dem Spiel: „Am Ende war der Sieg für uns verdient, weil wir ihn vielleicht auch ein bisschen mehr wollten, als Salmrohr.“

Salmrohr-Coach Paul Linz sagte: „Ich stehe voll hinter dem Haufen. Die machen auch mal Fehler klar. Aber so eine Mentalität wie in der ersten Halbzeit will ich nicht mehr sehen.“ Nach der Halbzeitpause habe man gesehen, wie gut die Mannschaft spielen kann, wenn jeder wolle.

„Es ist zwar traurig heute. Ich bin auch richtig knatschig. Aber es nützt nix. Wir müssen den Weg weitergehen. Es muss eine andere Mentalität her als in der ersten Halbzeit.“