Ottobrunn muss den Heimfluch brechen

„Da führt kein Weg dran vorbei“, stellt Matthias Schmidt klar. Warum der TSV-Fußballboss so kategorisch den ersten Saisonsieg am Haidgraben fordert, wird beim Blick auf die Tabelle deutlich. Nicht nur, dass Ostermünchen vor einer Woche die Rote Laterne der Bezirksliga Ost übernommen hat, der Aufsteiger aus dem Landkreis Rosenheim konnte aus den vergangenen acht Partien zudem nur zwei Punkte holen und ist auch noch das schwächste Auswärtsteam der Liga. Mit vier Zählern, die der SVO in der Fremde erobert hat, ist die Ausbeute allerdings immer noch doppelt so hoch wie die der Ottobrunner im eigenen Stadion. Schmidt weiß, „dass wir daheim mehr als zwei Punkte holen müssen“. Sonst wird es eng mit dem Klassenerhalt.

Doch die Leistungen in den bisherigen zwei Frühjahrsspielen geben Anlass zur Hoffnung. Beim 1:3 gegen Spitzenreiter TSV Moosach bei Grafing sah Schmidt sein Team ebenbürtig, das 1:1 durch den späten Ausgleich beim Tabellenvierten Kirchheimer SC sollte für weiteres Selbstvertrauen gesorgt haben. „Ein Punkt durch ein Tor in der 89. Minute ist wie ein gefühlter Sieg. Das gibt Rückenwind“, findet Schmidt, den auch freute, dass Neuzugang Simon Pleninger den Treffer markierte: „Da hat sich seine Verpflichtung schon gelohnt.“

Tarkan Kocatepe geht davon aus, dass gegen Ostermünchen endlich die Rekonvaleszenten Andreas Huber junior und Adrian Knöpfler die Mannschaft verstärken. Auch der Trainer hat die Nase voll vom Haidgraben-Fluch: „Ich hoffe, dass wir jetzt unseren ersten Dreier in diesem Jahr holen.“ Und wenn nicht? In diesem Fall hätte Schmidt nur noch eine von Galgenhumor geprägte Lösung im Hinterkopf: „Dann muss ich wohl mit dem Verband reden, dass wir in Zukunft nach Putzbrunn ausweichen können.“

TSV Ottobrunn: Perkovic - Flecke, Pritzel, Schwer, Maier, Müllmaier, Karabazar, Aumayer, Pleninger, Huber jun., Jenke

Text: Umberto Savignano