2024-04-23T06:39:20.694Z

Halle
Auf und davon: Osterrönfelds Dragan Grabavac (links) enteilt dem Borgstedter Lars Schwertfeger. Foto: Vetter
Auf und davon: Osterrönfelds Dragan Grabavac (links) enteilt dem Borgstedter Lars Schwertfeger. Foto: Vetter

Osterrönfelder TSV erster Ü40-Futsal-Landesmeister

Osterrönfelds Techniker siegen bei Premiere +++ 1:0-Sieg im Finale gegen SV Wahlstedt dank Arne Steltner

Die neuen Regeln hatten Arne Steltner und viele seiner Mannschaftskollegen vom Osterrönfelder TSV erst kurz vor dem Anpfiff zum ersten Spiel verinnerlicht. „Diejenigen, die Jugendmannschaften trainieren, kennen vielleicht Futsal. Für uns war das aber Neuland. Wir haben uns erst auf der Fahrt nach Eckernförde damit vertraut gemacht.

Der Ball, die Regeln – alles ist anders, irgendwie ungewohnt“, sagt der 44-Jährige, der mit der herkömmlichen Art des Fußballs groß geworden ist. Die moderne, im deutschsprachigen Raum noch wenig verbreitete Hallenvariante des Spiels hatten Steltner und Co. vor den Ü40-Landesmeisterschaften im Schulzentrum Süd am vergangenen Wochenende noch nicht praktiziert. Umso erstaunlicher war, dass sich die Osterrönfelder als bestes der elf an der Premiere des SHFV (Schleswig-Holsteinischer Fußball-Verband) teilnehmenden Teams heraus kristallisierten und sich zum Ü40-Meister krönten. „Uns kam zugute, dass wir alles gute Techniker sind – und mit dem kleineren, schweren Ball, der wenig springt, ist gute Technik eben sehr hilfreich“, begründet Steltner den Erfolg.

Bereits in der Auftaktpartie deutete der spätere Titelträger an, dass mit ihm zu rechnen ist. Gegen den Kreisrivalen TSV Borgstedt gab es einen 3:1-Sieg. Ohne weiteres Gegentor marschierte der OTSV durch die Vorrunde und stand nach Siegen gegen den SV Wahlstedt (2:0), BCG Altenkrempe (2:0), 1. FC Lola (4:0) und SV Olympia Bad Schwartau (2:0) im Halbfinale.

Im ersten Spiel der Vorschlussrunde gelang es auch dem TSV Waabs nicht, Keeper Matthias Galow zu überwinden. Auf der anderen Seite schlugen die Osterrönfelder gegen die Waabser zweimal zu und hatten den Einzug ins Endspiel geschafft. „Wir waren alle ein wenig überrascht, weil wir die Gegner nicht kannten, nicht wussten, wie stark sie sind“, berichtet Steltner rückblickend. Finalgegner war nicht wie allgemein erwartet der NTSV Strand 08, sondern der SV Wahlstedt, der den großen Turnierfavoriten im zweiten Halbfinale mit 3:2 bezwingen konnte.

Das Endspiel geriet dann zum Geduldspiel, gute Chancen hatten hüben wie drüben Seltenheitswert. „Das ist bei dem Spiel auf die Handballtore anstatt auf die Fünf-Meter-Tore aber auch kein Wunder“, erklärt Steltner. Und so fiel die Entscheidung durch eine Standardsituation. Nach dem vierten Foul des Gegners bekamen die Osterrönfelder einen Zehnmeter zugesprochen. Steltner legte sich den Ball zurecht, nahm Maß, zog ab – und traf zum siegbringenden 1:0. „Das war gar nicht so einfach. Man muss schon sehr genau zielen und scharf schießen“, verrät der Torschützenkönig (7 Tore) der Endrunde. Mit dem Futsal kann sich Steltner trotz der Umstellung anfreunden. „Das ist schon eine gute Alternative zum herkömmlichen Fußball. Vor allem das Verletzungsrisiko ist geringer.“

Doch vorerst können die Osterrönfelder den Futsal wieder in den Schrank legen. Eine weiterführende Meisterschaft gibt es nicht. Steltner mit einem Augenzwinkern: „Schade, dass wir nun wieder ein Jahr warten müssen. Ich hoffe, wir verlernen bis dahin die Regeln nicht wieder.“
Aufrufe: 016.3.2017, 18:30 Uhr
SHZ / hobAutor