2024-04-16T09:15:35.043Z

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Entschlossen: Co-Trainer Thomas Kastrup (l.) und Trainer Fabrice Jouffrau. Gründel-Archivfoto
Entschlossen: Co-Trainer Thomas Kastrup (l.) und Trainer Fabrice Jouffrau. Gründel-Archivfoto

Aufstieg als krönender Abschluss?

Erfolgstrainer Jouffrau spielt mit seinen OSC-Fußballerinnen zum dritten Mal in Folge um den Titel

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Vor drei Jahren kickten die Damen vom Osnabrücker SC noch in der Kreisliga; zwei Aufstiege später klopft das Landesliga-Team von Trainer Fabrice Jouffrau nun an der Tür zur Oberliga. Am Sonntag (15 Uhr) trifft der OSC auf die SG SuS Timmel/Moormerland. Dann soll der Traum vom dritten Aufstieg in Folge ein Stück näher rücken.

Nur ein Punkt trennt die Fußballerinnen des OSC vom Tabellenführer aus Aurich. Mit dem deutlich besseren Torverhältnis hat die Jouffrau-Elf noch einen kleinen Trumpf im Ärmel. Vor dem Duell mit dem Viertplatzierten aus Timmel auf dem Kunstrasen an derHiärm-Grupe-Straße plagen dem Cheftrainer jedoch erhebliche Personalsorgen. Auf sieben Stammspieler muss Jouffrau verzichten. Schon vor drei Monaten war der personelle Engpass absehbar. „Wir haben vor drei Monaten versucht, das Spiel zu verschieben, weil wir frühzeitig wussten, dass die Personalsituation so kommen wird. Timmel hat abgelehnt, weil es keine Alternative gab. Daher haben wir am Sonntag keine idealen Bedingungen“, erklärt der Übungsleiter.

Jouffrau erwartet ein offensiv geführtes Spiel. Mit dem OSC und Timmel treffen die besten Offensiven der Liga aufeinander. Trotz des 5:3 im Hinspiel warnt der Trainer davor, dieselben Fehler noch einmal zu begehen: „Wir lagen nach sechs Minuten durch zwei starke Konter mit 0:2 zurück. Da dürfen wir uns nicht nochmal so überraschen lassen und müssen in der Defensive sicherer stehen.“ Dass drei Spielerinnen aus der „Zweiten“ und zwei aus der B-Jugend aushelfen müssen, mache die Situation nicht einfacher.

Auch wenn der Coach seinen Fußballerinnen den Aufstieg durchaus zutraut, ist der 52-Jährige pessimistisch, was den Kampf um den ersten Tabellenplatz angeht. „Es ist für uns eine ungünstige Saisonphase. Die Ferien fangen an, Klausuren, spezielle Kurse in der Woche, Abiturfahrten – das spielt uns nicht in die Karten“, sagt der Physiotherapeut. „Wenn du Sonntag das Spiel verlierst, ist der Aufstieg vorbei. Ich glaube nicht, dass Aurich noch Punkte liegen lässt“, glaubt Jouffrau. Die Landesliga-Erfahrung sei ein großes Plus der Auricher.

Sollte es mit dem Aufstieg nicht klappen, befindet sich der OSC dennoch in ihrem Plan. „Bei meinem Amtsantritt vor fast drei Jahren haben wir gleich gesagt, dass wir in vier Jahren mit der ersten Damen in die Oberliga und mit den B-Mädchen in die Bundesliga wollen. Es sind jetzt erst drei Jahre. Also haben wir noch ein Jahr Spielraum“, lächelt Jouffrau, der jedoch im nächsten Jahr nicht mehr an der Seitenlinie stehen wird. „Im Sommer höre ich bei der Ersten auf. Beruflich ist es mir nicht mehr möglich, mit vollem Einsatz eine Mannschaft zu trainieren“, erläutert der gebürtige Franzose. Sich mit einem Titel zu verabschieden, wäre daher ein Traum.

Jouffrau blickt schon jetzt mit ein wenig Wehmut zurück, zeigt dabei aber große Dankbarkeit dafür, was ihm der Verein ermöglicht hat. „Nach meinen Jahren in Gretesch bin ich natürlich mit den Ambitionen hier hergekommen, um Titel mitzuspielen. Der Verein hat uns komplett die Türen aufgemacht und uns das ermöglicht. Der ganze Vorstand hat uns das Vertrauen geschenkt, was nicht immer selbstverständlich ist“, sagt Jouffrau, der ab der kommenden Saison Thomas Kastrup als Co-Trainer bei den B-Juniorinnen des OSC unterstützen wird.

Und auch wenn die Fußballdamen (noch) im Schatten der Basketballerinnen und vor allem der Fußballherren stehen glaubt Jouffrau, dass der Erfolg, den er mit seinem Team und Kastrup mit den B-Mädchen hat, durchaus mit Anerkennung beobachtet wird. „Die Panthers sind die Etikette des Vereins und das soll auch so bleiben. Natürlich sind von der Qualität des Fußballs die Herren und Damen nicht zu vergleichen. Dennoch sehen sie auch die Entwicklung und zeigen Respekt für die Arbeit, die wir geleistet haben“, sieht der Cheftrainer einen wichtigen Aspekt für ein gutes Miteinander im Verein.

Aufrufe: 07.4.2017, 19:00 Uhr
Neue Osnabrücker ZeitungAutor