2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
<b>F: Musmann</b>
<b>F: Musmann</b>

Ein Blick auf die neue Hessenliga

17 Teilnehmer +++ Neu dabei: 1. FC Schwalmstadt, TSV Steinbach, SpVgg 05 Oberrad +++ Wer sind die Favoriten?

Seit Samstag stehen alle Teilnehmer der Hessenliga-Saison 2014/15 fest. FuPa Nordhessen wirft eine ersten Blick auf die kommende Spielzeit. Wer ist neu dabei? Was hat sich geändert? Was ist zu erwarten? Wichtig sollte dabei vor allem sein, dass sich eine derart turbulente Saison wie die letzte nicht wiederholt und künftig wieder das Geschehen auf den Plätzen statt des Geschehens neben diesen im Fokus steht.

Durch den eher unerwarteten Klassenerhalt des KSV Baunatal in der Regionalliga Südwest steht der Hessische Fußballverband mit seinem Plan wieder im Soll. Die Anzahl der Teilnehmer soll von der Hessenliga abwärts jeweils auf 16 Mannschaften reduziert werden. In der kommenden Saison sind es dann zunächst 17 Vereine - in der vergangenen Spielzeit waren es 19. Der Hessenliga-Meister (zumindest der Tabellenvierte) steigt in die Regionalliga auf, der Vizemeister (mindestens der Tabellenfünfte) nimmt an der Aufstiegsrelegation mit den beiden Vertretern der Oberligen Rheinland-Pfalz/Saar und Baden-Württemberg teil. Wer die beiden Auserwählten sein könnten, beziehungsweise wer überhaupt aufsteigen kann oder will, soll am Ende dieser Vorschau erläutert werden. Die Anzahl der Absteiger kann variieren, abhängig vom Abschneiden des Vizemeisters in der Aufstiegs-Relegation und dem möglichen Abstieg (mindestens) eines hessischen Vertreters in der Regionalliga. Den Gang in die Verbandsliga müssten im günstigsten Fall lediglich zwei Vereine antreten.

Neu / Wieder dabei sind die Meister der Verbandsligen Nord und Mitte, der 1. FC Schwalmstadt und der TSV Steinbach, sowie der Vizemeister der Verbandsliga Süd, die Spielvereinigung Oberrad. Schwalmstadt und Steinbach sicherten sich jeweils vorzeitig den Titel, in der Süd-Staffel entschied sich die Aufstiegsfrage erst am letzten Spieltag. Die Meisterschaft holte der einstige Zweitligist VfR Bürstadt, der seit 2008 den Durchmarsch aus der Kreisliga schaffte. Dieser Höhenflug - auch in der Verbandsliga Süd startete man in der vergangenen Saison als Aufsteiger - überstieg jedoch die finaziellen Kapazitäten des Vereins, so dass man statt des Aufstiegs in die Hessenliga den Rückzug in die Kreisoberliga ankündigte. Zum letzten Saisonspiel der Saison 2013/14 trat man nicht einmal mehr an. Das Aufstiegsrecht ging somit nach einem spannenden Fernduell am letzten Spieltag an die SpVgg 05 Oberrad. Aus nordhessischer Sicht bedeutet dies für die kommende Spielzeit ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten: erst im Winter war der einstige afghanische Nationalspieler und Ex-Löwe des KSV Hessen Kassel vom BC Sport Kassel nach Oberrad gewechselt. Er war es auch, der per Starfstoß das entscheidende Tor zu Vizemeisterschaft und Aufstieg schoss.

Auch bei den anderen beiden Aufsteigern finden sich Verbindungen zum Regionalligisten aus Kassel. Der TSV Steinbach wird von Peter Cestonaro trainiert, der einst als Stürmer für den MSV Duisburg, den SV Darmstadt 98 und den KSV Hessen in der 1. und 2. Bundesliga auf Torejagd ging. Auch der TSV Steinbach startete vor ein paar Jahren den Durchmarsch - mit fünf Aufstiegen in sechs Jahren gelang dem Verein aus dem Lahn-Dill-Kreis nun der Gang in Hessens höchste Amatuerspielklasse. In der Verbandsliga Mitte stellte der TSV Steinbach nicht nur die beste Defensive, mit beeindruckenden 127 Treffern zudem die torgefährlsichte Offensive. Auch in der Hessenliga sollen ein paar Torerfolge gelingen. Trainer beim 1. FC Schwalmstadt ist der Ex-Löwe Christoph Keim. Nach einer guten Hinrunde legten die Schwälmer in der Rückrunde noch eine Schippe drauf. So gelang dem noch jungen und vergleichsweise unerfahrenen Team die Meisterschaft mit zehn Punkten Vorsprung, womit Schwalmstadt nach drei Jahren die Rückkehr in die Hessenliga feiern konnte. Nun soll die Mannschaft entsprechend verstärkt werden, auch da man mit Patrick Herpe den erfolgreichsten Torschützen verliert.

In der Liga halten konnten sich unter anderem der FC Ederbergland und der FSC Lohfelden. Beide wollen in der kommenden Saison nichts mit dem abstieg zu tun haben und werden bei diesem Vorhaben von neuen Trainern betreut. Beim FCE zog sich Christian Hartmann aus familiären Gründen vom Trainerposten zurück - für ihn verpflichtete man Harald "Harry" Preuß vom VfB Wetter. Bei den Lohfeldenern sitzt künftig Otmar Velte auf der Trainerbank - er kommt vom verbandsligisten SSV Sand. Beim Hessenliga-Vizemeister OSC vellmar setzt man weiterhin auf Mario Deppe. Auch die offensivstarke Mannschaft belibt nahezu komplett beeinander. Die Herausforderung für den OSC wird sein, den Erfolg der vergangen Spielzeit zu wiederholen. Mehr wird für Vellmar allerdings nicht möglich sein, für einen Aufstieg in die Regionalliga fehlen die Kapazitäten.

Wie schaut es ansonsten bei den übrigen elf Hessenligisten aus? Bei Rot-Weiss Darmstadt muss man den Abgang der beiden Top-Torschützen verkraften. Stürmer Ali Ibrahimaj (zu den Sportfreunden Siegen) und Mittelfeldspieler Blerton Muca (zum SV Wiesbaden) erzielten zusammen 38 der 56 Darmstädter Tore. Torschützenkönig Steffen Moritz (32 Treffer) wird dem SV Rot-Weiß Hadamar ebenso erhalten bleiben wie der mehrfach umworbene Torjäger Fabian Schaub (30 Treffer) dem SV Buchonia Flieden. Dennoch geht es für diese Vereine - wie für die meisten anderen in der Hessenliga - um eine erfolgreiche Saison in eben jener und nicht um mehr. Die Anzahl aufstiegswilliger Clubs lässt sich an einer Hand abzählen.

Hessenliga-Meister TGM/SV Jügesheim ist weg - allerdings nicht hoch in die Regionalliga, sondern runter in die Gruppenliga. Der 1. FC Eschborn hatte auf den Aufstieg verzichtet, doch muss dies nicht für die kommende Spielzeit gelten. Der TSV Lehnerz hatte sich in der vergangenen Saison beim Überlegen zu viel Zeit gelassen - je nach Saisonverlauf könnte man in der Zukunft einen Anlauf in Richtung Regionalliga starten. Aufstiegswillig zeigt sich ansonsten noch Hauptstadtclub SV Wiesbaden. Mit dem SV Wehen-Wiesbaden ist künftig nur noch eine Zweitvertretung in der Hessenliga vertreten. Solange aber deren erste Mannschaft nicht in die 2. Bundesliga aufsteigt, bleibt der Reserve der Aufstieg verwehrt. Was den HFV und dessen Präsidenten Rolf Hocke nach den Ereignissen der vergangenen Saison - Aufstiegsverzicht der Eschborner, Rückzug von Jügesheim und Fernwald, Abmeldung der Reserven von Eintracht Frankfurt (Regionalliga), FSV Frankfurt (Hessenliga) und Darmstadt 98 (Verbandsliga), Last-minute-Klassenerhalt des KSV Baunatal - zuversichtlich stimmen sollte: in den Verbandsligen bereiten mehrere Vereine den Sprung in die Hessenliga vor. In der Verbandsliga Nord will Aufsteiger Borussia Fulda den Durchmarsch und das Anknüpfen an die Erfolge früherer Tage wagen, in der Verbandsliga Mitte bieten sich der VfB Gießen und der SC Teutonia Watzenborn-Steinberg derzeit ein Wettrüsten in Sachen Neuverpflichtungen und in der Verbandsliga Süd strebt die SG Rot-Weiss Frankfurt die Rückkehr in die Hessenliga an, nachdem man diesmal mit nur einem Punkt Rückstand auf die SpVgg. Oberrad scheiterte.

Aufrufe: 08.6.2014, 23:19 Uhr
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