2024-04-24T13:20:38.835Z

Pokal
Mit blau-weißen Fahnen empfingen die Zuschauer-Massen die LTS-Spieler beim DFB-Pokal-Spiel gegen den 1. FC Köln - soviel Unterstützung bekommen die Bremerhavener Kicker sonst nie. Scheer
Mit blau-weißen Fahnen empfingen die Zuschauer-Massen die LTS-Spieler beim DFB-Pokal-Spiel gegen den 1. FC Köln - soviel Unterstützung bekommen die Bremerhavener Kicker sonst nie. Scheer

LTS nach Pokal-Hit zurück im Alltag

Statt über 8000 Zuschauern wie am Sonnabend werden den LTS heute Abend wieder nur rund 100 Zuschauer im Nordseestadion anfeuern

Bremerhaven. Ob Nationalspieler Jonas Hector, Mittelfeld-Dribbler Leonardo Bittencourt oder Stürmerstar Jhon Córdoba – am Sonnabend liefen die ganz großen Namen im Nordseestadion auf. Mit der Unterstützung von gut 8100 Zuschauern hielten die LTS-Spieler so gut dagegen, dass im DFB-Pokal ein beachtliches 0:5 gegen Bundesligist 1. FC Köln heraussprang. Doch jetzt kehrt wieder der Alltag ein. Und der führt die Kicker schon heute Abend zurück ins Nordseestadion. Dann warten der OSC Bremerhaven statt Köln auf LTS – und leerere Ränge.

Keine Zeit zum Ausruhen, doch statt vor gut 8100 Zuschauern wird der Bremen-Ligist um 18.30 Uhr in der zweiten Pokalrunde auf Kreisebene dann wieder vor nur rund 100 Besuchern spielen – zurück auf dem Boden der Tatsachen im Bremerhavener Fußball.

„Das wird wirklich skurril werden. Der selbe Ort, aber völlig unterschiedliche Rahmenbedingungen. Die Jungs werden im ersten Moment sicher etwas irritiert sein, aber schlussendlich ist es unser Alltag“, erklärt LTS-Trainer Dennis Ley, der seine Mannschaft gestern Abend bereits wieder zum Training erwartete, um sich bestmöglich auf den nächsten Gegner einzustellen.

Angst, dass sein Team nach der großen Fußball-Bühne nicht den nötigem Fokus finden wird, hat er nicht. „Wir wussten immer wer wir sind und wo wir herkommen.“ Vielmehr beschäftigt den Coach, wie es gelingen könnte, die Euphorie wieder vermehrt auf den Alltag zu übertragen. „Man sieht, dass das Potenzial da ist. Die Leute müssen sich nun aufraffen und neue Wege einleiten“, fordert Ley. Er selbst würde für eine solche Arbeitsgruppe mit seinen Erfahrungen zur Verfügung stehen. „Da müssen die Verein zusammen mit der Stadt etwas erarbeiten, denn wie man gesehen hat, kann auch der Fußball Werbung für Bremerhaven betreiben.“

Doch dafür, das verheimlicht auch der LTS-Trainer nicht, müsste vor allem auch eine Spielstätte vorhanden sein und über eine gute Jugendarbeit eine Mannschaft aufgebaut werden, die auf Zukunft gesehen in der Regionalliga antritt. „Für uns war es auf jeden Fall eine riesige Motivation und ein positiver Anreiz, auch in jedem Liga-Spiel alles zu geben um dieses Gefühl vielleicht noch einmal erleben zu können“, betont Ley. Denn auch Torwart Marco Theulieres macht sogleich dem OSC eine Kampfansage: „Es hat so viel Spaß gemacht, wir werden im Kreispokal wieder voll angreifen, um es hoffentlich nächstes Jahr wieder erleben zu können.“ Auch, wenn es nur rund 100 Zuschauer verfolgen werden. „Das wird keine Umstellung, wir kennen es ja nicht anders“, sagt der Schlussmann. Warum nicht mehr kommen? „Das ist eine gute Frage, da habe ich ehrlich gesagt auch keine Antwort. Mehr als guten Fußball spielen können wir nicht. Und der Eintritt ist auch nicht teuer.“

Vielleicht konnten die LTS-Kicker ja auch einige Bremerhavener mit ihrem Pokal-Auftritt motivieren, wieder häufiger auch zu normale Spielen ohne Event-Charakter zu besuchen. Darauf hoffen sicher auch die übrigen Vereine in der Stadt und im Landkreis, die zum Teil heute ebenfalls im Kreispokal antreten.

Der SC Lehe-Spaden und TuSpo Surheide stehen sich genauso gegenüber wie Galatasaray Bremerhaven, dass die TSV Wulsdorf auf der Speckenbütteler Jahnwiese erwartet. Die letzte Partie der zweiten Kreispokal-Runde ist die Begegnung zwischen SFL Bremerhaven und dem ESC Geestemünde. Der Landesligist erwartet am Mittwoch (18.30 Uhr) am Mecklenburger Weg die eine Klasse höher kickenden Geestemünder. (mer/ot)

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Dieser Artikel stammt von der Nordsee-Zeitung

Aufrufe: 015.8.2017, 08:00 Uhr
Nordsee-Zeitung / Mareike Scheer, Olaf TheuringAutor