2024-04-24T07:17:49.752Z

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Kämpfernatur: Im Wormatia-Trikot erarbeitete sich Lucas Oppermann (links, gegen den Waldhöfer Marc Gallego) die Rolle eines Publikumslieblings. Künftig stürmt er für die TSG Pfeddersheim.
Kämpfernatur: Im Wormatia-Trikot erarbeitete sich Lucas Oppermann (links, gegen den Waldhöfer Marc Gallego) die Rolle eines Publikumslieblings. Künftig stürmt er für die TSG Pfeddersheim.

Oppermann stürmt für die TSG

Neuzugang in Pfeddersheim +++ Nach der Verletzung von Kevin Gotel will der 30-Jährige helfen, die Lücke im Sturm zu schließen

Pfeddersheim. Er ist zurück in seinem Revier. Gut, es ist nicht der Nibelungendrache des VfR Wormatia, den Lucas Oppermann künftig auf der Brust tragen wird. Vielmehr ist es der Adler, den die TSG aus Pfeddersheimer Stadtzeiten in ihrem Wappen hat. Spürbar ist aber: Der 30-Jährige ist zurück in jenen Breiten, in denen er sich am wohlsten fühlt. „Bei Wormatia hatte ich die schönste Zeit meiner Laufbahn“, betont der Offensivmann. Fortan möchte er seine Tore für die TSG in der Fußball-Oberliga schießen. Und hier zeigt sich Norbert Hess erleichtert. Der Trainer setzt auf Können und Erfahrung des Angreifers, wenn es darum geht, die durch den Ausfall von Kevin Gotel (Patellasehnenriss) entstandene Lücke einigermaßen zu schließen.

Vier Jahre trug Lucas Oppermann das Trikot des VfR Wormatia, wurde dabei als Publikumsliebling so etwas wie das Gesicht der Mannschaft. Und „Oppi“ leugnet nicht, dass es ihm im Sommer 2014 sehr schwer gefallen ist, seine Zelte beim VfR abzubrechen. „Ich habe hier viele Freundschaften geknüpft“, sagt er. Auch schaue er immer noch gerne bei Wormatia vorbei: „Und ich freue mich, wenn ich sehe, dass dort einige noch immer mein Trikot tragen.“ Der Weg in die EWR-Arena ist nicht weit, der 30-Jährige wohnt in Heppenheim.

Den Weg nach Pfeddersheim hat Lucas Oppermann jetzt über Umwege gefunden. Gespräche hatte es bereits in dem Moment gegeben, als ihm die Wormatia-Verantwortlichen erklärten, nicht mehr mit ihm zu planen. Letztlich landete der gebürtige Odenwälder, dessen fußballerische Wiege nicht zuletzt beim VfL Bochum stand, aber bei der SG Wattenscheid. „Das waren meine ,Ruhrpott-Seilschaften‘“, schmunzelt er, berichtet von einem komplizierten Jahr in schwierigem Umfeld in der Regionalliga West. Wobei: „Es war auch schön, noch mal vor 14 000 Zuschauern in Essen oder 7 000 Zuschauern in Aachen zu spielen.“ Ein Jahr später landete „Oppi“ schon etwas „heimatnäher“ beim SC Hauenstein, wo er unter Trainer Jürgen Kohler („ein Idol meiner Jugend“) fast den Regionalliga-Aufstieg geschafft hätte. Der SC scheiterte knapp in den Aufstiegsspielen.

Über den TuS Rüssingen ging‘s jetzt doch zur TSG. „Es geht für mich ja nicht mehr darum, im Profibereich durchzustarten“, erklärt der 30-Jährige, der den TuS-Verantwortlichen dankbar für ihre Kooperation ist: „Es war abgesprochen, dass ich gehen kann, wenn sich für mich etwas auftut.“ Wichtig deshalb: Durch den Wechsel nach Pfeddersheim sieht er für sich auch in beruflicher Hinsicht bessere Perspektiven. Festgezurrt hat er da zwar noch nichts, er denkt aber etwa in Richtung Gesundheitsmanagement. Manchen Gegenüber lässt das wohl schmunzeln, schließlich hatte Oppermann in seiner Laufbahn immer wieder auch mit Verletzungen zu tun. Er sagt selbst: „Zur Physiotherapie habe ich einige Praxen erlebt.“ Er betont aber auch, mit seinem Körper heute schonender umzugehen. „Als junger Spieler fängt man vielleicht auch oft zu früh wieder an.“

Ohne Ehrgeiz wird er seine Fußballschuhe bei der TSG jetzt aber nicht schnüren. Ganz im Gegenteil: „Ich habe gemerkt, dass ich doch noch ein wenig mehr als Landesliga haben möchte.“ Und zugesagt hat er deshalb auch gleich für eineinhalb Jahre. „Ich weiß, was hier auf mich zukommt“, erzählt er. Kein Wunder, etwa mit TSG-Kapitän Tobias Klotz hat er bei Wormatia gespielt. Sebastian Schulz ist in Heppenheim sein Nachbar. Helfen möchte er durch Tore, aber auch mit seiner Erfahrung. „Ich hoffe, dass die Jungs schnell merken, dass sie da jemanden haben, der ihnen auch unter die Arme greifen kann.“ Eines vergisst „Oppi“ aber nicht: Einen Kevin Gotel werde er nicht ersetzen können. „Ich bin nicht der Wandspieler wie er“, sagt der 1,74 Meter große Flitzer, der seine Stärken hinter einem Stoßstürmer sieht. Er sagt: „Kevin und ich – wir wären ein tolles Duo.“

Beim ersten TSG-Test im neuen Jahr war Oppermann am Samstag erst mal noch nicht dabei. Das Duell der TSG-Ersten gegen die eigene Reserve erlebte er hinter der Bande. Zumindest für den 12:2-Sieg wurde er auch noch nicht gebraucht.



Zur Person

Der 30-jährige Lucas Oppermann entstammt der Jugend des VfL Bochum, bei dem er in der A-Junioren-Bundesliga spielte und auch zum Zweitliga-Kader zählte-

Es folgten die Stationen Wuppertaler SV, VfB Lübeck, Viktoria Aschaffenburg, 1. FC Heidenheim und Waldhof Mannheim. Im Sommer 2010 folgte Wormatia Worms.

An der Alzeyer Straße kam er in vier Jahren auf knapp 100 Pflichtspieleinsätze (21 Tore).

Es folgten SG Wattenscheid 09, SC Hauenstein und TuS Rüssingen. Insgesamt bestritt er 129 Regionalligaspiele.

Aufrufe: 030.1.2017, 17:00 Uhr
Carsten SchröderAutor