2024-04-25T14:35:39.956Z

Kommentar

Onukogu-Urteil macht traurig, aber es ist richtig

Kommentar zu einer emotionalen Verhandlung, die viele Fragen nicht beantwortet hat.

Das Gefühl der Ungerechtigkeit beschleicht alle neutralen Beobachter des Falles Ikenna Onukogu. Doch die Spruchkammer darf sich keine Emotionen leisten. Sie muss Fakten und die daraus folgende Beweislage bewerten. Der Torhüter von Hertha Hamborn hat eine Flasche Richtung Fans geworfen. Sechs Wochen Sperre sind dafür vertretbar.

Die Kammer hat alle Angaben der Zeugen mit Redundanzen und Widersprüchen aufgenommen. Drei Stunden dauerte die Anhörung, ehe das Urteil und dessen Begründung folgten. Doch so einfach, wie sich dieses Urteil anhört, ist eben doch nicht. Das Unverständnis der Amateurfußball-Fans und vor allem die Betroffenheit der Hamborner ist nachvollziehbar, sofern es sich so abgespielt hat, wie die Gäste der Bezirksliga-Spiels behaupten.

Sollten Anhänger von Dostlukspor Bottrop tatsächlich rassistische Beleidgungen gegen Onukogu geäußert haben, sollten sie den Assistenten bedroht haben, sollten sie sich in sonst einer Weise unsportlich verhalten haben, muss das verfolgt und ungleich härter bestraft werden.

Das Urteil ist soweit richtig, aber es verpflichtet. Bei Spielen von Dostlukspor wird ab sofort genau hingehört und hingesehen. Warnehmungsprobleme neutraler Beobachter dürfen sich nicht wiederholen.

Aufrufe: 05.4.2013, 14:14 Uhr
Christian KurthAutor