2024-03-28T15:56:44.387Z

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OFV-Coach Marc Lerandy | Foto: Sebastian Köhli
OFV-Coach Marc Lerandy | Foto: Sebastian Köhli

Marc Lerandy: "Wir machen es jedem Gegner schwer"

BZ-interview: Marc Lerandy, Trainer des Offenburger FV, über die gestiegenen Ansprüche an seine Mannschaft in der kommenden Saison.

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Die Meisterschaft in der Verbandsliga Südbaden, in beeindruckender Weise erreicht, ist Vergangenheit. Nun tritt der Offenburger FV in der Oberliga Baden-Württemberg an, in der er sich erst einmal etablieren muss. Keine leichte Aufgabe für Marc Lerandy und sein Team. Im Gespräch mit Uwe Schwerer erklärt der Trainer, der in seine zweite Saison an der Offenburger Badstraße geht, wie dies gelingen kann.
BZ: Was erwartet den OFV in der Oberliga?
Lerandy: Stärkere Gegner, die mit Einzelspielern von einer gewissen Qualität gespickt sind. Ein insgesamt höheres Niveau, ein schnelleres Spiel. Wir werden in jedem Spiel an unsere Leistungsgrenze gehen müssen, um bestehen zu können. Dann werden wir Spiele vor größerer Kulisse erleben, dabei denke ich Reutlingen oder Bahlingen.

BZ: Wie gut ist der OFV für diese höheren Ansprüche gerüstet?
Lerandy: Ich habe das eine oder andere Spiel in der Oberliga gesehen, deshalb kann ich sagen, wir sind so gerüstet, dass wir jedem Gegner alles abverlangen können. Die anderen Teams müssen viel investieren, wenn sie gegen uns punkten wollen. Wir sagen, wir machen es jedem Gegner schwer.

BZ: Der Aufstieg von der Verbandsliga in die Oberliga - ein normaler Schritt oder eher ein großer Sprung?
Lerandy: Hier in der Region sprechen alle in der Tat von einem großen Sprung. Ich selbst habe als Spieler Erfahrung in diesen beiden Ligen gesammelt, darüber hinaus auch in der Dritten Liga und in der Regionalliga. Ja, es ist ein Sprung, aber kein allzu großer. Wir nehmen das gerne an, die Jungs freuen sich auf die Herausforderungen, auf das höhere Niveau, darauf, dass sie in jedem Spiel gegen richtig gute Gegner antreten. Ich glaube, der Sprung von der Oberliga in die Regionalliga ist aber noch viel größer.

BZ: Wie attraktiv ist diese Liga?
Lerandy: Natürlich haben wir kaum echte Derbys, aber die Partien gegen Bahlingen, SC Freiburg II und Oberachern sind für uns ausgesprochen interessant. Attraktiv ist diese Liga für uns vor allem in einer anderen Hinsicht: Wir treffen auf richtige gute Mannschaften, die uns auch in taktischer Hinsicht fordern. Unsere jungen Spieler können hier einen weiteren Schritt nach vorne machen.

BZ: In der Oberliga spielen Sie gegen fünf zweite Mannschaften. Wie wirkt sich das aus?
Lerandy: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese zweiten Mannschaften auf einem guten Niveau sind, gerade in spielerischer Hinsicht, weil sie Spieler von oben bekommen. Sie sind in der Regel gut strukturiert. Aber das muss nicht heißen, dass sie deswegen stärker sind.

BZ: Wird sich das Gesicht der Mannschaft stark verändern oder bauen Sie im Wesentlichen auf die Spieler, die souverän Meister wurden?
Lerandy: Grundsätzlich haben wir die Neuen nicht geholt, um sie auf der Bank schmoren zu lassen. Alle Spieler, die gekommen sind, werden uns auf jeden Fall in dieser Runde helfen. Wir haben Spieler geholt, die die Qualität im Kader insgesamt anheben. Wie genau das Gesicht des Teams aussehen wird, hängt von vielem ab: von der Tagesform, von Verletzungen.

BZ: Der OFV verweist immer wieder auf seine Jugendarbeit. Unter den fünf Zugängen findet sich aber nur Christian Neumaier aus dem eigenen Stall.
Lerandy: Wir haben vier A-Jugendspieler dabei, die die ganze Vorbereitung mitgemacht und sich in dieser kurzen Zeit ausgezeichnet entwickelt haben. Es kann durchaus sein, dass da der eine oder andere noch in den Oberliga-Kader hineinkommt. Außerdem haben wir Benni Mandzo aus Denzlingen bekommen, der ebenfalls noch A-Jugend spielen kann. Die Jungs haben eine prima Qualität und sie bereiten uns eine Menge Freude.

BZ: Gegangen sind Leistungsträger wie Florian Streif, Christian Seger und Danny Sandhaas.
Lerandy: Diese Drei waren Identifikationsfiguren im gesamten Verein, aber sie haben sich entschieden zu gehen, was wir akzeptieren mussten. Die neuen Spieler, die wir gezielt verpflichtet haben, werden nun ihre Aufgaben und Funktionen übernehmen. Und wir haben immer noch Spieler wie Adrian Vollmer, Marco Petereit und Marco Junker, um nur einige wenige zu nennen. Deshalb mache ich mir in dieser Hinsicht keinen Kopf. Wir werden weiterhin konsequent auf die Qualität unserer jungen Spieler setzen.

BZ: Es könnte sechs Mannschaften beim Abstieg treffen, ein Drittel der Liga. Ist das ein Problem?
Lerandy: In der vergangenen Saison ist mit sechs Oberliga-Absteigern der Worst Case (der schlechteste Fall) eingetreten. Das ist heftig. Ich hoffe, dass das in dieser Runde nicht in dieser Form eintrifft. Da muss schon viel zusammenkommen. Natürlich müssen wir dies in unsere Überlegungen einbeziehen.

BZ: Am 30. Juli beginnt die erste Runde des Südbadischen Pokals. Wie gehen Sie mit diesem Wettbewerb um?
Lerandy: Die Anforderungen an unsere Spieler sind allgemein gewachsen. Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf der Liga. Aber auch der Pokal hat seine Bedeutung. Man muss sich nur die Villinger anschauen, die als südbadischer Pokalsieger im DFB-Pokal nun Schalke 04 als Gegner bekommen habe. Eine tolle Sache. Der Pokal hat ohne Zweifel seinen Reiz. Im Fokus aber steht für uns der Klassenerhalt.

Kader - Tor: Dominik Bergdorf, Eugen Sokolov, Defensive: Jan Kahle, Keven Feger, Yannick Lawson, Christian Neumaier, Artur Baitenger, Nico Schlieter, Mittelfeld: Lukas Schätzle, Max Chrobok, Louis Beiser-Biegert, Samuel Geiler, Noah Veilandics, Adrian Vollmer, Rachid Gueddin, Offensive: Marco Junker, Benjamin Mandzo, Fabian Spiegler, Manuel Vollmer, Marco Petereit.

Zugänge: Fabian Spiegler (SV Endingen), Yannick Lawson (SV Waldkirch), Christian Neumaier (OFV U19), Dominik Bergdorf (SF Lotte), Benjamin Mandzo (Denzlingen U19).
Abgänge: Christian Seger (SV Linx), Danny Sandhaas; Maximilian Näger (FV Rammersweier), Felix Mik (SC Lahr), Normen Armbruster, Elias Huber (unbekannt), Anil Orhan (SV Oberachern), Florian Streif (Kehler FV), Ferdinand Weide (SV Niederschopfheim).
Trainer: Marc Lerandy (zweite Saison).
Saisonziel: Klassenerhalt.
Aufrufe: 020.7.2016, 00:00 Uhr
Uwe Schwerer (BZ)Autor