Oberzell spielt gegen die verheerende Derbybilanz

Der SV Oberzell befindet sich in schwierigem Fahrwasser: Im Jahr 2017 haben Trainer Oliver Wittich und sein Team nur neun Punkte geholt. Noch ist der Vorsprung auf die Abstiegszone komfortabel: Sieben Punkte und das bessere Torverhältnis trennen die Oberzeller vom Relegationsplatz. Da könnte man ja auch sagen: Wird schon gut gehen, vielleicht reichen ja auch schon die 36 Punkte für den Klassenerhalt.

Schweres Restprogramm

"Vielleicht, vielleicht, vielleicht – darauf will ich mich auf keinen Fall verlassen", sagt Trainer Oliver Wittich. "Wir wollen unbedingt noch mindestens drei Punkte holen." Alles andere als einfach ist allerdings das Restprogramm des SVO: Nach dem Derby gegen den FV II stehen noch Auswärtsspiele in Ostrach und Ehingen-Süd sowie ein Heimspiel gegen den TSV Harthausen/Scher auf dem Programm.

"In der Tat: Es gibt einfachere Aufgaben", gibt Wittich zu. "Aber diese Saison hat schon oft gezeigt, dass die Tagesform entscheidend ist, wer wen schlägt." Für die Oberzeller geht es vor allem darum, ihre Abschlussschwäche zu überwinden: Nur einmal hat der SVO in den letzten drei Spielen getroffen, gegen den VfB Friedrichshafen und in Maierhöfen gar nicht mehr. Wittich hat denn auch das Trainingsprogramm in dieser Woche ausschließlich darauf ausgerichtet, die Blockade vor des Gegners Tor zu lösen. Einfache Spielformen, die zu vielen Abschlüssen führen – das war die Devise. Und jede Menge Kopfarbeit: "Wir haben viel im mentalen Bereich getan, viel geredet und viel Mut zugesprochen."

Spektakuläres Hinspiel

Das macht Sinn – gerade vor dem Duell mit dem FV Ravensburg II: Nicht nur die aktuelle Form, auch die Derbystatistik spricht klar für die Ravensburger. In den vergangenen sieben Jahren konnten die Oberzeller in zwölf Duellen nur einen Sieg und ein Unentschieden holen. Das spektakuläre Hinspiel gewann der FV – auch wenn der SVO sich nach einem 0:3 noch einmal aufrappelte.

"Die Bilanz gegen den FV sieht in der Tat nicht gut für uns aus", sagt Oliver Wittich – und hofft für Freitagabend darauf, dass beim Gegner die Luft raus sein könnte: "Bei den Ravensburgern geht es wirklich um gar nichts mehr." In der Tat: Die U 23 des FV Ravensburg hat mit dem 2:1-Sieg gegen die SF Schwendi die 40-Punkte-Grenze geknackt. Von den vergangenen acht Spielen hat das Team von Trainer Reiner Steck nur eines – bei Meister SSV Ehingen-Süd – verloren. Der Klassenerhalt ist nur noch Formsache.

Und wenn man die Partie gegen Schwendi heranzieht, dann können sich die Oberzeller tatsächlich Hoffnung machen, dass beim FV nicht mehr alle 100 Prozent geben: "Schon gegen Ochsenhausen in der ersten Halbzeit und jetzt über das ganze Spiel hinweg war meine Mannschaft viel zu passiv", hadert Trainer Reiner Steck. "Wir können von Glück sagen, dass wir aus diesen beiden Partie vier Punkte mitgenommen haben." Und der Coach fügt noch hinzu: "Auch wenn Oberzell sicher nicht die Rückrunde spielt, die man sich dort erhofft hat – mit der Leistung der letzten beiden Spiele werden wir dort nichts holen."

Also fordert Steck eine klare Steigerung für das Derby: "Die Luft darf nicht raus sein. Die Mannschaft muss eine sehr engagierte Leistung zeigen, konzentriert und aktiv." Auch wenn der Trainer nicht von Platzierungen spricht – es gibt ja auch durchaus noch Ziele für den FV II: Rang vier ist gerade mal drei Punkte weg. Davon, dass man damit die eher schwache Hinrunde vergessen machen könnte, mag Steck nicht reden – ihm geht es eher um die Basis für die neue Saison.