Jochen Class hofft auf Dreier

Nach sechs Spielen ohne Niederlage (16 von 18 Punkten wurden geholt) steht für den SSV am Sonntag um 13.30 Uhr - man spielt zeitgleich mit den KSC-Profis in Sandhausen aus Sicherheitsgründen - eine hohe Hürde mit dem KSC II bevor. In der Vorsaison war Jochen Class als Retter verpflichtet worden und sein Team gewann damals beim KSC 2:1, bot die beste Saisonleistung.

Doch Vorsicht ist angebracht. Der KSC II (39 Punkte) hat bei Tabellenführer SC Freiburg II auf Augenhöhe gespielt und unterlag nur knapp, als Tim Fahrenholz traf. KSC-Trainer Stefan Sartori war zufrieden, man habe viele Balleroberungen gehabt, auch das Umschaltspiel klappte.

Der SSV spielte am Ostermontag in Pforzheim remis - Torhüter Knauß musste nach 514 Minuten ohne Gegentreffer mal wieder hinter sich greifen. Pierre Eiberger war sauer: „Wir waren klar besser und mussten einfach gewinnen. Das wollen in Karlsruhe nachholen, wenn wir die Dinger reinmachen.”

Auch Trainer Jochen Class war verärgert, doch nun hofft er: „Der KSC stellt ein junges, gut ausgebildetes Team mit spielerischer Klasse. Das wird ganz schwer, die spielen schnell mit Kurzpässen, sind ein starkes Team mit Tempo-Fußball. Da werden wir gefordert. Im Hinspiel verloren wir 1:4, das war unsere höchste Niederlage, da ist Revanche angesagt.“ Der SSV-Kommandogeber weiter: „Ich bin froh, dass die Spieler die neue Strategie verstanden, ja verinnerlicht haben. Wir spielen variabler, können auch mal ein System wechseln. In der Abwehr spielen wir anders, sind stabil und die Außen der Kette schalten sich oft ein. Ich habe auch bessere Bedingungen als im Herbst. Nun habe ich fast den kompletten Kader im Training.“ Es fehlen Lack, Maier, Springer und Mayer.” Man habe in Pforzheim einmal die Ordnung verloren und schon klingelte es. Diese Fehler müsse man noch mehr minimieren, denn man wurde gleich bestraft. Für den SSV, so Class weiter, sei es gut, nun noch fünf Spiele als Vorbereitung auf die neue Saison bestreiten zu können. Man wolle aber punkten, habe die Chance, sich einzuspielen. Dazu könne der Verein jetzt handeln.

Fußball-Chef „Dino“ Schuster dämpft zu große Erwartungen und stellt fest: „Es fielen Sponsoren bei uns weg. Wir können nur einen Spieler holen, wenn andere gehen und Geld frei wird”.

Trainer Class sieht einen klaren Aufwärtstrend im Spiel seiner Mansnchaft. Man habe Zeit, einiges auszuprobieren. „Rohr und Eiberger blühen auf, Golinski zeigte eine Leistungsexplosion. Er kapierte, dass er nach hinten arbeiten muss. Er spielte zuletzt gut gegen den Ball und hat vieles gut umgesetzt.”

Schachtschneider hat Angebote von mehreren Vereinen, darunter von den Liga-Konkurrenten Balingen und Ravensburg. Die Chance, dass er bleibt, besteht nach wie vor, denn in der Nähe von Reutlingen scheint sich beruflich etwas zu tun. Der zuletzt stark spielende Eric Yahkem zeigt Interesse, will bleiben. Class zu möglichen personellen Veränderungen: „Wir können keine Drittligaspieler holen, müssen in der Verbands- und Landesliga schauen. Ich war an Torjäger Lauble von der TSG Balingen dran, wollte ihn, aber Balingen liegt 40 km näher an seinem Wohnort Zimmern, da hat man keine Chance, zumal wir finanziell nicht mithalten können.”

In Reutlingen ist man froh, dass man den Klasssenerhalt geschafft hat. Man will noch punkten und schaut schon auf die neue Saison.