2024-04-15T13:50:30.002Z

Allgemeines
Abschied für den BSC aus der Spitzengruppe nach der Niederlage gegen den KSC II. | Foto: Patrick Seeger
Abschied für den BSC aus der Spitzengruppe nach der Niederlage gegen den KSC II. | Foto: Patrick Seeger

Bahlinger SC verabschiedet sich aus der Spitzengruppe

BSC verliert bei der KSC-Reserve +++ FC 08 Villingen behält im Spitzenspiel die Oberhand +++

Für die einen läuft es rund, die anderen müssen sich hingegen von der Spitzengruppe verabschieden: Während die Nullachter aus Villingen über den Last-Minute-Sieg gegen Neckarsulm jubeln, muss sich der Bahlinger SC gegen die zweite Mannschaft des Karlsruhe SC geschlagen geben - das Tor des Tages für den Klub des Ex-BSC-Trainers Zlatan Bajramovic erzielte ein früherer Spieler des SC Freiburg.
Karlsruher SC II - Bahlinger SC 1:0

Mit dem sechsten Spiel in Folge ohne Sieg hat der Bahlinger SC den Kontakt zur Spitzengruppe der Oberliga verloren und ist ins graue Mittelfeld abgerutscht. Das entscheidende Tor gelang der Drittliga-Reserve des KSC in einer umkämpften, aber chancenarmen Partie kurz vor der Pause. Die Gastgeber waren mit vier Spielern aus dem Profi-Team (Bülow, Zawada, Leo, Luibrand) angetreten und hatten gleich nach zwei Minuten durch Fahrenholz die erste Chance. Die Gäste kamen nach 25 Minuten zur ersten Gelegenheit: Nach einem Fehler von Leo schoss Ergi Alihoxha übers Tor. Nicht viel besser machte es auf der Gegenseite Karaahmet, der das Visier ebenfalls zu hoch eingestellt hatte (30.). BSC-Akteur Yannick Häringer lupfte die Kugel über den Kasten (39.). Kurz darauf kam die Elf des ehemaligen BSC-Trainers Zlatan Bajramovic zum Erfolg: Aus der Drehung zog Nathaniel Amamoo im Strafraum ab, und der Angreifer, der von 2015 bis 2017 beim SC Freiburg in der Fußballschule gespielt hatte, überwand BSC-Keeper Dennis Müller (45.). Auch in Hälfte zwei hielten sich die Chancen auf beiden Seiten in Grenzen. Zunächst schoss Amamoo übers Tor der Südbadener, danach hatte Batke (79.) freistehend die beste Gelegenheit des Spiels, Dennis Müller parierte jedoch glänzend. In der Endphase drängte die Higl-Elf zwar, klare Chancen blieben indes bis auf einen Schuss von Fabian Spiegler aus.

Bahlingen: Müller, Nopper, Häringer, Waldraff, Barella (56. Wehrle), Sautner, Keller, Göppert (60. Bührer), Klein, Alihoxha (75. Onwuzurumba), Higl (83. Spiegler). Tor: 1:0 Amamoo (45.). Schiedsrichter: Hildenbrand (Wertheim). Zuschauer: 190.



FC 08 Villingen - Neckarsulmer Sport-Union 2:1
Der elfte Dreier des FC Villingen war allerdings sehr schmeichelhaft in einem sehenswerten, hochklassigen Oberliga-Spitzenspiel. Wille und Leidenschaft brachten die Entscheidung. Es lief die 92. Minute im Friedengrund. Die 1200 Zuschauer waren zufrieden, dass es immerhin zu einem 1:1 reichen würde. Denn groß war der Druck der Neckarsulmer in den letzten 25 Minuten geworden, sie drängten vehement auf den Siegtreffer. Die Heimelf kam kaum noch zu Entlastungsangriffen. Doch Trainer Maric hatte einen guten Riecher: In der 77. Minute brachte er die beiden „Läufer“ Mario Ketterer und Tobias Weißhaar. Die ackerten fortan, um den Punkt abzusichern. Und Ketterer hatte in der letzten Minute noch diese entscheidende Gelegenheit: Nach einem Foul auf der rechten Seite trabte er wie ein Oberkellner im Wiegeschritt von links nach rechts. Der Linksfuß zirkelte den Ball in den Gästefünfer. Dort sorgten die Villinger Stürmer für viel Verwirrung. Der Ball konnte nicht geklärt werden, landete wie eine Flipperkugel vor den Füßen von Benedikt Haibt. Der wollte den Ball über die Linie drücken, doch Gästekeeper Marcel Susser parierte sensationell mit dem Fuß. Den hochspringenden Ball köpfte Haibt im zweiten Versuch über ihn hinweg ins Tor. 2:1 für Villingen, ausgelassene Jubelarien auf und neben dem Spielfeld und begeisterte Fans auf der Tribüne. Der Aufsteiger mischt weiter die Liga auf, hat den zweiten Platz mit fünf Punkten Vorsprung bereits vor Ende der Hinserie gefestigt.

Die Nullachter mussten dieses Mal mächtig rackern: Die Sport-Union war ein sehr starker Gegner. Die Gäsetspieler liefen die Villinger gut an und machten mit ihrem Pressing die Räume zu. So passierte vor den Toren nicht viel, was aber an der taktischen Qualität beider Teams lag, die sich neutralisierten. Umso wichtiger war, dass der FC 08 eine seiner wenigen Möglichkeiten in der 23. Minute zum 1:0 nutzte. Cristian Giles Sanchez kam 30 Meter vor dem Tor in Ballbesitz, wurde nicht angegriffen und zog aus 20 Metern einfach mal ab – der stramme Schuss schlug unhaltbar neben dem Pfosten ein. Die Gäste waren in Strafraumnähe und vor dem Tor deutlich gefährlicher. Was die Villinger mit Laufarbeit und Kampfgeist wettmachten. Christian Mendes verhinderte schon vor der Führung gegen den freistehenden Ouadie Barini (19.) ein Gegentor. Und einen Freistoß von Adrian Beck konnte er gerade noch über die Latte lenken (31.). Das knappe 1:0 zur Pause war schmeichelhaft.

Nach dem Seitenwechsel deutete sich an, dass die Partie bis zum Schluss umkämpft sein würde. Die Gastgeber wurden zusehends eingeengt und der Gast bekam Oberwasser. Die beste Chance zum 2:0, um damit den Neckarsulmern vielleicht frühzeitig den Zahn zu ziehen, hatte Nedzad Plavci mit einem gefährlichen 22-Meter-Aufsetzer (57.). Doch dann riss der Faden bei der Heimelf. Steven Neupert gab den ersten Warnschuss ab (68.), der zweite landete im Netz: Beck zirkelte von der rechten Seite einen Freistoß an den Fünfmeterraum, wo Sebastian Kappes hochstieg und den Ball per Kopf unhaltbar zum verdienten 1:1 ins Tor wuchtete. Was jetzt folgte, war Vollgastempo der Gäste und 100 Prozent Leidenschaft der Villinger. Die beste Chance der Neckarsulmer zum Siegtreffer wurde in der 74. Minute vergeben: Nach toller Vorarbeit von Barini in den Rücken der Abwehr donnerte Beck den Ball freistehend aus sieben Metern an die Unterkante der Querlatte. Es roch nach einer Niederlage für die Villinger. Doch plötzlich ergab sich die Freistoßchance und wie aus dem Nichts drehte sich das Spiel doch noch auf die Seite der Nullachter. „Der Sieg war wichtig und ich freue mich, dass ich der Mannschaft entscheidend helfen konnte“, sagte Benedikt Haibt, dem der Last-Minute-Treffer gelang.

Schiedsrichter: Heim (Waaghäusel) - Zuschauer: 1.200
Tore: 1:0 Giles Sanchez (23.), 1:1 Sebastian Kappes (67.), 2:1 Benedikt Haibt (90.)

Aufrufe: 019.11.2017, 18:45 Uhr
Badische ZeitungAutor