Nusplingen verliert Verfolgerduell mit 0:1

TSV Nusplingen - SV Grün-Weiß Stetten 0:1
„Wenn man innerhalb von sieben Tagen gegen Harthausen und Stetten/Haigerloch verliert, hat man den Titel eigentlich nicht verdient“, meint Nusplingens Spielertrainer Thomas Essigbeck, welcher von einer „unnötigen Niederlage“ gegen den direkten Verfolger sprach. Sein Gegenüber Markus Helber freute sich über einen „hochverdienten Sieg“. Und nicht nur das. Nach fünf Siegen in den vergangenen sechs Spielen mischen die Grün-Weißen hingegen wieder um den Aufstieg mit. „Wir sorgen für Spannung an der Spitze“, sagte Stettens Coach süffisant, nachdem der ehemalige Landesligist auch den zweiten Aufstiegsaspiranten besiegt hat.

Auf dem Großen Heuberg tat sich der Tabellendritte in der Anfangsphase schwer, fand keine Mittel gegen die überfallartigen TSV-Konter. Ohne Zweifel investierte der Herbstmeister zunächst mehr – wirklich zwingend waren die Nusplinger Aktionen allerdings nicht. Anders die Felsenstädter, welche nach sieben Minuten die erste richtig gute Möglichkeit generierten. Exzellent kombinierten sich die Grün-Weißen durch, doch Tobias Seibold scheiterte von der Strafraumgrenze an TSV-Kapitän Andreas Neher. Auch in der Folge erarbeitete sich Stetten/Haigerloch die besseren Chancen – allein im Abschluss fehlte die letzte Konsequenz. Aus der Distanz jagte Tobias Seibold die Kugel weit drüber (11. Minute), Georgios Ioakimidis versuchte es volley aus 16 Metern –verfehlte den Nusplinger Kasten aber knapp (15.).

Für den ersten Aufreger vor dem Kasten von Florian Stengel sorgte Martin Horn. Völlig frei tauchte der frühere Albstädter vor Stengel auf, Stettens Keeper parierte bravourös per Fußabwehr (17.). Jetzt drängte der Tabellenzweite, doch binnen kurzer Zeit ließen Lars Koch (24.) und Jonas Henne (26.) die nächsten Einschussmöglichkeiten des Aufstiegsaspiranten liegen.

„Wir müssen zur Pause führen“, ärgerte sich Essigbeck, „konnten den Schwung dann aber nicht mehr in die zweiten 45 Minuten mitnehmen . . .“ Nach ereignisreichen, aber torlosen ersten Spielhälfte nahm das Verfolgerduell nach dem Seitenwechsel weiter Fahrt auf. Ganz stark kurbelte Tobias Seibold das Stettener Spiel an – und sorgte stets für Gefahr. So auch in der 64. Minute, als der 24-Jährige erst an Neher scheiterte und auch den Nachschuss nicht im Nusplinger Kasten unterbrachte. „Stetten ist viel kompakter als wir aufgetreten“, gestand Essigbeck unumwunden ein, „war aggressiver in den Zweikämpfen.“ Dennoch blieb es zunächst beim 0:0, das keineswegs ein Langweiler war.

In der 87. Minuten sorgte Sven Würzinger für die Entscheidung. Diesmal patzte die TSV-Defensivabteilung, brachte die Kugel nicht aus der Gefahrenzone. Stettens Offensivkraft kam unbedrängt nach zwei Versuchen der Grün-Weißen aus der Distanz im linken Strafraumeck zum Schuss und ließ Neher keine Chance (87.). Flach und platziert schlug die Kugel im Nusplinger Kasten ein. „Das darf uns nicht passieren“, kritisierte Essigbeck, der den Aufstieg trotzdem noch nicht abgehakt hat: „Wir wollen unter die ersten Zwei kommen. Das ist nach wie vor möglich . . .“ Helber hingegen übt sich in schwäbischen Understatement: „Wir haben in den Englischen Wochen fünf Mal gewonnen und einmal Unentschieden gespielt. Nun wollen wir die Serie weiter ausbauen. Ein Riesenkompliment an meine Mannschaft für die Leistung in den vergangenen Wochen.“

TSV Nusplingen: Kleiner; Lars Braun (77. Steffen Ritter), Mauch, Michael Gehring, Horn (77. Wizemann), Henne (69. Butz), Zirn, René Ritter, Christoph Gehring, Essigbeck, Koch (59. Schmieder).

SV Stetten/Haigerloch: Stengel; Pruss, Pitzen, Tulgay (69. Gulde), Wagner, Würzinger (88. Wenz), Ioakimidis, Vogt, Schwarz (58. Michael Seibold), Tobias Seibold, Torsten Seibold.

Tor: 0:1 Sven Würzinger (87.).

Schiedsrichter: Christoph Rommel (Schelklingen).

Zuschauer: 150.