Nur gegen die Kellerkinder tat sich BSC Brunsbüttel schwer

Eigentlich war Rohwedder als A-Jugend-Coach gesetzt. Doch plötzlich sah sich der langjährige Spieler der ersten Mannschaft einer ganz anderen Herausforderung gegenüber. Irgendwann während der Rückrunde 2015 erreichte ihn ein Anruf vom Vorsitzenden Bernd Rehder. Jener fragte, ob er sich vorstellen könne, den Liga-Trainer zu machen. Es dauerte nicht lange und das BSC-Urgestein sagte zu. Die Lücke, die der plötzliche Weggang Detlef Finks gerissen hatte, war geschlossen. Dennoch hing das sportliche Schicksal des Ball Spiel Clubs vor Saisonbeginn am seidenen Faden. Der Verein war kurz davor, sich aus der zweithöchsten Spielklasse des Landes zu verabschieden, weil ein Neun-Punkte-Abzug wegen fehlender Schiedsrichter drohte.

Erst eine konzertierte Kraftanstrengung sorgte dafür, dass die Kreisliga vermieden wurde. In dieser schwierigen Phase gelang es, genügend Unparteiische zu mobilisieren, um das vom Verband vorgeschriebene Soll endlich zu erfüllen. Unbelastet also gingen die Dithmarscher in das neue Spieljahr, das zunächst allerdings eher holprig begann. Bis zur Winterpause kamen gerade einmal 19 Zähler zusammen. ,,Der Umbruch kostete Zeit und Geduld. Da hat nicht immer alles geklappt", räumt Rohwedder rückblickend ein. Bemerkenswert: Den Durchbruch schafften seine Fußballer gegen die Top-Favoriten: ,,Die Punktgewinne gegen Husumer SV und Frisia Lindholm gaben den Schubs. Auch das 2:0 beim MTV Tellingstedt war ein Brustlöser. Nun kapierten die Spieler, worum es wirklich ging. Über Einsatz und gute Ballarbeit sind wir vorangekommen."

Indes: Immer wenn Kräftevergleiche mit unteren Mannschaften anstanden, zeigte das Team ihr anderes Gesicht, Partien wurden abgegeben, die eigentlich schon auf der Habenseite standen. ,,Wenn ich alles zusammenrechne, fehlen uns 15 bis 20 Punkte. Bestenfalls wären wir Fünfter oder Sechster geworden", schätzt Axel Rohwedder. Zu den Gewinnern der abgelaufenden Saison darf sich Jan Ole Butzek rechnen. Der Sturmtank brachte es in seinem ersten Herrenjahr auf 20 Pötte und verfasste damit ein Empfehlungsschreiben an seinen neuen Verein TSB Flensburg.