2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
Sebastian Reiner und seine Mitspieler vom FV Ravensburg holten sich gegen den FSV 08 Bissingen Schwung für das Pokal-Halbfinale gegen die Stuttgarter Kickers. Foto: Derek Schuh
Sebastian Reiner und seine Mitspieler vom FV Ravensburg holten sich gegen den FSV 08 Bissingen Schwung für das Pokal-Halbfinale gegen die Stuttgarter Kickers. Foto: Derek Schuh
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Nur die Tore fehlten

Beim starken Auftritt in der Oberliga gegen Bissingen fehlten nur die Tore

Ravensburg / tk/at - Die erste Halbzeit gegen den FSV 08 Bissingen war mit das Beste, was der FV Ravensburg in dieser Saison in der Fußball-Oberliga gezeigt hat. Der FV spielte den Tabellenzweiten phasenweise schwindlig und hatte mehrere hochkarätige Chancen. "Ravensburg war in allen Belangen überlegen", sagte Bissingens Trainer Andreas Lechner. "Im Abschluss agierte der FV zum Glück etwas unglücklich."

Viel besser konnte man es nicht analysieren. Ravensburg machte vor allem über die starke Seite mit Jascha Fiesel und dem quirligen Felix Schäch viel Druck – doch entweder waren die Abschlüsse zu zentral, knapp am Tor vorbei oder die Bälle landeten an der Latte. "Wir müssen in der ersten Halbzeit das 1:0 oder 2:0 machen", sagte FV-Trainer Wolfram Eitel. "Aber wir können dennoch viel Schwung und viel Positives für Mittwoch, für das Spiel des Jahres, mitnehmen." Dann trifft der FV im Pokal-Halbfinale um 17.30 Uhr auf den Regionalligisten Stuttgarter Kickers.

Die Kickers vermasselten am Wochenende in der Liga die Generalprobe und verloren mit 0:1 beim bis dato Tabellenvorletzten SC Teutonia Watzenborn-Steinberg. "Wir dürfen auf gar keinen Fall den Fehler machen und unsere Leistung trotz des 0:0 schlechtreden", meinte FV-Mittelfeldspieler Sebastian Reiner. "Bei elf gegen elf waren wir die klar bessere Mannschaft." Wie so oft im Fußball führte die Rote Karte gegen Bissingens Luca Wöhrle dazu, dass sich Ravensburg in Überzahl deutlich schwerer tat. "Wir müssen einfach eine der Chancen machen, dann platzt vielleicht der Knoten", so Reiner.

Die Stimmung beim FV war am Samstag dennoch gut. "Man kann es schließlich fast nicht besser spielen", sagte der Sportliche Leiter Peter Mörth. "Dieser Auftritt stimmt mich sehr zuversichtlich für Mittwoch." Im Pokal hat Ravensburg in den vergangenen Jahren immer wieder überzeugt. "Sie haben die Stärke, sich total auf solche Spiele konzentrieren zu können", lobte Lechner. Das Finale der vergangenen Saison hatte Bissingen gegen den FV mit 2:5 verloren. "Wir dürfen aber nicht so überheblich sein und meinen, wir schlagen die Kickers, weil wir von den letzten 18 Pokalspielen nur eins verloren haben", sagte Eitel. "So etwas macht mich richtig wütend." Ein Sieg gegen Stuttgart "wäre überragend, und wir werden alles raushauen, was wir haben". Ravensburgs Traum ist aber der dritte Einzug in Folge ins Finale – und der zweite Pokalsieg und damit die erneute Qualifikation für den DFB-Pokal. "Das Spiel in Pfullendorf gegen Augsburg war ein überragendes Erlebnis", blickt Reiner zurück. "Wer da nicht erneut hin will, der hat hier nichts verloren."

Eine launische Diva ist bekanntlich die U23 des FV Ravensburg. Mal flop wie beim 0:4 in Friedrichshafen Anfang März, mal top wie beim 3:1-Sieg beim damals Tabellenzweiten FC Ostrach. Am Sonntag zeigte sich die junge Truppe von Reiner Steck wieder von ihrer besten Seite und schickte den aktuell Tabellenzweiten der Landesliga-Staffel IV, den FV Rot-Weiß Weiler, mit 4:1 zurück ins Allgäu. Schon nach sieben Minuten hatten Felix Widmann nach klasse Pass von Maschkour Gbadamassi und Marian Pfluger mit einem Traumtor auf 2:0 gestellt. Das schnelle Gegentor des agilen Andreas Reichart sollte ein Schönheitsfehler bleiben – für Trainer Steck dennoch ein ärgerlicher: "Leider haben wir wie in den Spielen zuvor einen schnellen Gegentreffer bekommen", sagte er, aber: "Unsere zwei schnellen Tore haben uns in die Karten gespielt, letztendlich war es ein verdienter Sieg."

Im weiteren Verlauf habe man die Räume nützen können, die Weiler anbot. Widmann und Ralf Heimgartner per Foulelfmeter schraubten das Ergebnis auf 4:1. Es hätten noch mehr Ravensburger Tore sein können: "Wir haben einige Chancen nicht sauber zu Ende gespielt." Eine Bewerbung für die erste Mannschaft gab Felix Widmann ab, nicht nur wegen seiner zwei Tore. Mal sehen, ob er von Eitel in den Kader für das Stuttgart-Spiel berufen wird. "Ich würde mich freuen, dafür ist die U23 da, um den Jungs Spielpraxis zu geben. Ich freue mich, dass er sich selbst so belohnt hat", sagte Steck.

Aufrufe: 024.4.2017, 17:05 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Thorsten Kern und AlexanAutor