2024-05-02T16:12:49.858Z

Team Rückblick
F: Patten
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Strand 08 korrigiert Betriebsunfall und steigt wieder auf

Timmendorfer als Meister und Wiederaufsteiger in die Schleswig-Holstein-Liga

Die Strandpiraten vom Timmendorfer Strand sind zurück. Die Ostholsteiner wurden - wie erwartetet - Meister und Wiederaufsteiger in die Schleswig-Holstein-Liga. Wobei der Abstieg in die Verbandsliga vor einem Jahr überflüssig wie ein Kropf war. Damals fehlte jedoch die ,,Harmonie" außerhalb, aber auch innerhalb der Mannschaft. Die Verantwortlichen haben diesen Abstieg indes genutzt, um einen Umbruch zu starten.

,,Wir haben ein Team aufgebaut, das jung und zukunftsorientiert war und ist", sagte 08-Keeper Sunny Singh am Beginn der Spielserie 2015/2016. ,,Auf diesem Fundament werden wir weitere Steine setzen". Es wurde also ein runderneuertes, durchaus mit Qualität ausgestattetes Team zusammengestellt. ,,Wir wollen schnell wieder zurück in die SH-Liga und den Abstieg korrigieren. Wir nehmen die Favoritenrolle gerne an, aber wir wissen auch, dass die Konkurrenz uns das Leben schwer machen will und wird", meinte 08-Manager und Coach Frank Salomon vor der Saison.

Er sollte recht behalten. Auch wenn die Strandpiraten die Liga im Großen und Ganzen dominierten, es blieb bis zum letzten Spieltag ein spannender Kampf um die Krone. Dabei war die Zweitvertretung des VfB Lübeck der größte Konkurrent. Keiner Mannschaft gelang es, sich entscheidend abzusetzen - mal schwächelte der VfB II, mal der NTSV Strand 08. Der Meisterschaftsfavorit tat sich am Saisonbeginn oft schwer. Im Derby beim TSV Pansdorf stand nach neunzig Minuten eine empfindliche 2:6-Niederlage zu Buche.

,,Es war noch eine schwere Phase, die junge Truppe hatte sich noch nicht gefunden. Dazu war der Gegner heiß und ließ uns wenig Spielraum. Aber auch aus dieser Pleite haben wir gelernt", so Singh. Danach nahmen die Ostholsteiner Fahrt auf. Die höchsten Siege in der Hinserie wurden gegen Eintracht Groß Grönau (6:0), Breitenfelder SV (6:0) und Phönix Lübeck (8:2) eingefahren. Das hohe Potenzial war offenkundig, wurde aber nicht immer angerufen. Noch vor dem Winter setzte es Punktverluste, die nicht einkalkuliert wurden und überflüssig erschienen. Bei den Rot-Weißen aus Moisling gab es die zweite Niederlage (1:2) und gegen Aufsteiger Bargfelder SV reichte es am Ende nur zu einem mageren 3:3.

,,Gegen diese aufopferungsvollkämpfenden Gegner waren wir vom Kopf nicht frei. Da haben wir nicht unsere Klasse bewiesen", merkt Singh an, der zusammen mit seinen Mannschaftskameraden Aber zu Weihnachten hatten sich die Strandpiraten, die tabellarisch einen Zähler hinter dem VfB II lagen, oben festgesetzt. Zudem wurde noch einmal personell nachgerüstet. Ein weises Vorgehen: ,,Wir hatten mit vielen Verletzungen zu kämpfen, gerade in der Defensive mussten wir immer wieder experimentieren. Aber insgesamt konnten wir diese Ausfälle gut kompensieren", wusste Singh.

Kapitän Timo Schwartz fiel einige Spieltage aus, Defensiver Alexander Sommer musste nach nur wenigen Spielen in seinem neuen Verein passen. Jonni Jahnke und auch Jan-Uwe Prüßmann waren nur zeitweise anwesend, zudem fehlte Felix Hinkelmann aus beruflichen Gründen einige Male. Auch Spielmacher Andre Kalbau fiel lange verletzungsbedingt aus, ,,Offensivrakete" Ismael Mamane meldete sich aus persönlichen Gründen einige Monate ab. Es kam schon einiges zusammen, die Ergebnisse passten aber weitestgehend, wenngleich Galavorstellungen zumeist ausblieben.

Symptomatisch war das knappe 1:0 gegen den früh als Absteiger feststehenden TSV Schlutup. ,,Da waren wir hochüberlegen, haben das Tor aber einfach nicht getroffen. Wir konnten das Chancenplus einfach nicht in Treffern ummünzen. Ein 6:0 oder noch höher war möglich", erinnert sich Singh an schwächere Spiele der Strandpiraten. Und dann gibt es ja noch ,,Angstgegner" Bargfelde. Es setzte die dritte Saisonniederlage. Gegen einen verbissenen Gegner konnten sich die überlegenen Gastgeber aus Ostholstein nicht durchsetzen (0:2).

Anschließend lief es wieder nach Plan. Das ,,08-Fußball-Hirn" Kalbau war in alter Stärke zurück und auch Torjäger Mamane griff wieder in den Titelkampf ein. Es blieb jedoch beim Zweikampf an der Tabellenspitze. Die Salomon-Truppe erspielte sich einen kleinen Vorsprung, ging mit vier Zählern mehr ins Spitzenspiel gegen den VfB Lübeck II, das mit 0:3 verloren ging. ,,An diesem Tag wollten die Grün-Weißen den Sieg mehr als wir. Der Wille war entscheidend", urteilte Singh über die bittere Niederlage. 08 gab sich am Ende aber keine Blöße und konnte schließlich zwei Wochen später bei Hagen Ahrensburg mit einem 4:0-Sieg die Meisterschaft und den Aufstieg feiern.

,,Wir haben als Kollektiv funktioniert. Wir wären niemals abgestiegen, wären wir schon in der SH-Liga so geschlossen als Mannschaft aufgetreten", so Singh, der auch die überragende Offensive der Strandpiraten hervorhob. Marco Pajonk glänzte mit 47 Saisontoren und auch Mamane kam in seinem 20 Saisonspielen noch auf 25 Treffer. Insgesamt gelangen den Strandpiraten 128 Treffer, es hätten sogar noch mehr sein können. Nach dem Abgang von Jan-Uwe Prüßmann (ATSV Stockelsdorf) verlässt überraschend auch Sahid Wahab den NTSV, der sich bereits wieder in der Vorbereitung befindet.

,,Sahid geht wahrscheinlich zu Anker Wismar. Schade, aber dort soll er einen Arbeitsplatz erhalten", vermeldet Singh den Ausstieg des Mittelfeldakteurs. Zudem fallen Felix Hinkelmann und Keeper Kevin Ciesler mit Verletzungen länger aus.
Aufrufe: 08.7.2016, 09:00 Uhr
SHZ / nowiAutor