2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines

Fußball im Norden - Nordberliner SC

Loyalität und Mannschaftsgeist sollen dem Nordberliner SC eine ruhige Saison bescheren

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Meine Berichte zu den Vereinsberichten nehmen heute ein Ende - die Ehre auf den letzten Bericht besitzt der Nordberliner SC. An erster Stelle betont Trainer Mario Kreisel, dass er total zufrieden mit seinem Engagement beim Verein ist. "Ich spüre das volle Vertrauen, mit den meisten handelnden Person pflege ich seit mehreren Jahrzehnten eine Männerfreundschaft. Egal ob der Vorstand oder unser sportlicher Leiter Martin Stelzer - sie halten mir und meinem Team den Rücken frei und leisten brillante Arbeit."

Da meint er vor allem Martin Stelzer, der im Sommer die schwierige Aufgabe besaß, mit schmalem Budget die sechs Abgänge zu kompensieren. Kreisel zeigt sich beeindruckt: "Martin hat alle Vorgaben des Vorstand und von uns eingehalten und umgesetzt." Dadurch konnten sie am Elchdamm jeden Verlust eins zu eins ersetzen. Vor allem Sascha Stahlberg (1.FC Lübars) und Sebastian Zimmet (1.FC Wilmersdorf), die bisher auch in allen Pflichtspielen mitwirkten, haben es ihm angetan. Vor allem zweitgenannter besäße eine große Perspektive mit seinen noch jungen Jahren. Für alle Neuzugänge sollte es aber auch einfach sein, denn der Nordberliner SC ist eine eingespielte Kumpeltruppe, bei der die meisten Spieler schon seit Jahren zusammen spielen. "Man muss sich nur den Mannschaftsabend angucken, den wir während unserer Vorbereitung bei unser Betreuerin veranstaltet haben - das war eine Klasse Veranstaltung." Außerdem sieht er da den Vorteil gegenüber vielen anderen Teams, die vor der Saison komplette Kader austauschen und aus vielen Individualisten besteht - Namen möchte er keine nennen.

Noch auf der Waage steht der Verbleib von Talent Hippe. "Er hat bisher noch kein Spiel gemacht, hält sich aber bei uns fit. Er hat noch den Wunsch höherklassig zu spielen, die Entscheidung fällt bis zum 31.08..Insgesamt verlassen den Verein nur Spieler aus privaten Gründen oder weil sie Ambitionen haben noch eine Liga höher spielen. Deswegen schwärmt er auch von seine Truppe um die Leitwölfe von der Aue, Göhler, Groß und seinem Kapitän Wisinewski. "Sie gehören zum Gerüst der Mannschaft, sie passen auf, dass keiner aus der Reihe tanzt und geben den neuen Spielern ein gutes Gefühl." Dadurch ist das Gleichgewicht der Mannschaft gesichert und er kann sich darum kümmern, die Spieler aus höchstes Niveau zu bringen. Er ist der Meinung ein Trainer, der nichts mit dem Verein zu tun hat, würde an der Aufgabe verzweifeln. Er und sein Team kommen aber gut klar mit den Jungs - das ist das Geheimrezept.

Nach der kurzen Vorbereitung war noch Luft nach oben gewesen. Kurz bedeutet vier Wochen, damit die Spieler vor der Vorbereitung genug Zeit für den wohlverdienten Urlaub haben und danach vollkonzentriert agieren und bis an Ihre Grenze gehen. "Wen wir in vier Wochen nicht fit bekommen, dem helfen auch keine sechs Wochen" Die vielen im Verein ausgebildeten Spieler nehmen das Angebot gut an, bereiten sich mit ihrem individuellem Programm gut vor und ziehen dann schlussendlich mit. Wer doch noch fehlt, der wird mit einem Fitnesscoach und einem individuellem Trainer fit gemacht. Durch das große Trainerteam haben Sie das Privileg in kleinen Gruppen zu trainieren, das hilft genauer auf Probleme einzugehen und Lösungen zu finden. Das gute Gefühl aus der Vorbereitung und vom Mannschaftsabend haben sie mit in die Saison genommen.

Mit vier Punkten aus dem ersten drei spielen zeigt er sich vollkommen zufrieden. "Wir haben Empor geschlagen, bei Al-Desimspor einen Punkt mitgenommen und gegen Croatia leider Lehrgeld gezahlt - damit können wir umgehen, jetzt konzentrieren wir uns auf die machbaren Aufgaben." Unglücklich war die Niederlage allemal, vor allem weil sie am Ende durch zwei individuelle Fehler durch den Torhüter entschieden wurde. Sauer war danach trotzdem niemand - Mund abwischen, aufbauen, weiter geht's. "Loyalität wird bei uns ganz groß geschrieben, ohne würde es hier nicht funktionieren." Wenn jemand gegen den Strom schwimmen würde, dann hätte er oder das Team keine Chance. Erst nach sechs bis sieben Spielen könne er ein erstes Fazit ziehen und gucken ob das Saisonziel, keine unruhige Saison im Abstiegskampf erleben, realistisch erscheint. Zu groß ist der Geldbeutel anderer Vereine um ganz oben anzugreifen, machbar wäre aber auf jeden Fall ein oberer Mittelfeldplatz.

Stolz macht ihn die Tatsache, dass "der Nordberliner SC die Nummer eins in Reinickendorf ist." Einen negativen Trend, der er in der Zukunft wieder umkehren möchte, sieht er im Jugendbereich. So viele Spieler wie in diesem Jahr mussten schon lange nicht mehr verpflichtet werden. Hauptgrund ist der Abstieg der 1.A Jugend. Durch den Vorstandswechsel auf Charly Köhn wurden die ersten Schritte der Besserung eingeleitet. "Wir haben Fehler gemacht, sind abgesackt und haben andere Vereine dadurch gestärkt. In zwei bis fünf Jahren wollen wir wieder ausgezeichnete Jugendarbeit auf höchstem Niveau anbieten, damit auch wir davon profitieren können." Auch die Zusammenarbeit mit der Zweiten läuft Hervorragend. Davon profitieren beide Mannschaften.

Das bestätigt mir auch der Trainer der Zweiten, Andreas Boldt der mit seinem Funktionsteam, bestehend aus drei gleichberechtigten Trainern, an der Seitenlinie steht. In den letzten Jahren hat eben jenes Team "viele Jugendmannschaften des Nordberliner SC betreut und für ein Jahr auch die 1. Herren des Nordberliner SC", erzählt mir Trainer Andreas Boldt. Das zahlreiche Jugendspieler zum Kader gehören, ist nebenbei erwähnt. Die meisten kennen Sie aus ihren Tätigkeiten in diversen Mannschaften des Vereins. Über die Trainingsbeteiligung beschwert sich auch hier keiner, wen wunderte. "Den Großteil des 40 köpfigen Kaders bilden Spieler, die zwischen 19 und 21 Jahren alt sind." Identifikation wird dabei hoch geschrieben und vorgelebt. "99 % unserer Spieler sind immer Spieler des Nordberliner SC gewesen, wir haben also kaum Zugänge aus anderen Vereinen." Jeder kennt die üblichen Krankheits- Urlaubs und Arbeitsbedingten Ausfälle von Spieler, aber bei einem 40-Mann wird es trotzdem schwierig alle bei Laune zu halten. Boldt und sein Team haben sich genau das zur Aufgabe gemacht. "Unser Ziel ist es, eine gute Teamstimmung zu erzeugen und zu erhalten, so dass sich alle Spieler bei uns und in der Mannschaft sehr wohl fühlen." Doch auch sportlichen Erfolg soll die Mannschaft feiern, deswegen möchten Sie jeden Spieler weiterentwickeln. Ihr Plan sieht es vor jeden Spieler individuell, sowie Gruppen- und Mannschaftstaktisch voranzubringen.

"Wir wollen weg von dem im Männerfußball häufig praktizierten „Kick and Rush“. Unser Ziel ist es viel Ballbesitz zu haben und den Ball gut zirkulieren zu lassen." Ambitionierte Ziele für eine Kreisliga-A Mannschaft die bisher im Mittelfeld angesiedelt war. Neue Trainer - Neue Systeme und Abläufe und vor allem Ziele. "Wir wollen die Spieler in die Lage versetzen, verschiedene Spielsysteme zu verinnerlichen, um auch während eines Spiels sofort auf ein anderes System umschalten zu können." Dafür würde fleißig in der Vorbereitung trainiert, die Trainingsbeteiligung war dafür ordentlich, wird sich aber bis zum Herbst vermutlich kontinuierlich steigern. Wegen des großen Kaders wurde viel getestet, probiert und experimentiert, weshalb laut Boldt die Trainingsspiele, bei denen sich Erfolg und Misserfolg ständig abwechselten, nicht repräsentativ. Auch deshalb stapelt er tief und gibt den Klassenerhalt als Ziel an. Letzte Woche begann die Mission mit einem doch sehr dünn besetzten Kader. Am Ende konnte die 2:0 Führung nicht nach Hause geschaukelt werden, weshalb man sich mit einem Punkt zum Auftakt begnügen musste. "In drei Kontersituationen waren auch weitere Treffen für uns möglich, zusammengefasst scheint das Unentschieden aber das gerechte Ergebnis zu sein."

Ich wünsche beiden Teams viel Erfolg für die kommende Saison!

Aufrufe: 024.8.2017, 20:33 Uhr
Marcel PetersAutor