Dreierpacker Riemer schießt Rudolstadt zum Sieg gegen BSC

FC Einheit Rudolstadt - Brandenburger SC Süd 05 6:1

Zunächst zeigte der Unparteiische auf den Elfmeterpunkt, als der Ball von einem Brandenburger nach einer Eingabe von Phillipp Nitsch mit der Hand abgewehrt wurde. Marco Riemer wuchtete die Kugel in die Maschen (4.). Vier Minuten darauf erneut ein Strafstoß für die Grün-Gelben. Diesmal war ein Pass von Kapitän Christoph Grabinski der Ausgangspunkt. Nitsch konnte im Strafraum nur noch mit einem Foul gestoppt werden und Riemer schritt erneut zur Exekution. Im Stile von Panenka lupfte er das Leder in den Kasten.

„Diese beiden Tore haben uns natürlich in die Karten gespielt, den Druck von uns genommen und ein Stück weit auch die Leichtigkeit, die wir zuletzt vermissen ließen, zurückgebracht“, wusste Einheit-Coach Holger Jähnisch um die Bedeutung der Riemer-Tore. Demgegenüber meinte Brandenburgs Trainer Özkan Gümüs, dass seine Mannschaft sich die ersten Tore selbst hinein gelegt habe.

Und fast wäre in der Anfangsviertelstunde noch das dritte Tor für den FC gefallen, aber SC-Schlussmann Roggentin hielt gegen den allein auf ihn zusteuernden Riemer (15.). Danach nahmen die Einheimischen das Tempo etwas aus dem Spiel, was die Gäste zu einigen gefälligen Kombinationen kommen ließen. Echte Torfgefahr entstand jedoch in der gesamten ersten Halbzeit daraus nicht. Rudolstadt stand hinten sicher und war bei der Chance von Benjamin Bahner, bei der Roggentin erneut sehr gut parierte, einem weiteren Treffer näher als die Nullfünfer (44.).

Leider musste in den ersten 45 Minuten zwei Mal der Krankenwagen ins städtische Stadion gerufen werden. Zunächst knickte Miroslav Khvasta um und wurde mit Verdacht auf Kreuzbandriss ins Krankenhaus gefahren (18.). Danach fiel Brandenburgs Freitas auf die Schulter und musste ebenfalls abtransportiert werden. Beiden Spielern gelten natürlich die Genesungswünsche.

Nach der Pause spürte man, dass die Brandenburger, die nach dem 3:1 über Halberstadt mit der Absicht gen Rudolstadt gefahren waren, hier zu gewinnen, das Blatt noch wenden wollten. „Wir sind ganz gut in die zweite Halbzeit gestartet, aber nach dem 3:0 für den Gegner war es vorbei. Der Übungsleiter der Gäste dachte dabei sicher an die gefährliche Eingabe (53.) seiner Elf, die keinen Abnehmer fand, und auch den Freistoß vom Strafraumeck, der als Aufsetzer kam und den Max Bresemann entschärfte (59.). Es sollte aber die einzige „Heldentat“ des nur wenig geforderten FC-Keepers bleiben.

Kurz darauf war die faire Partie entschieden. Und das durch ein etwas kurioses Tor. Einen weiten Bresemann-Abschlag bis in den gegnerischen Strafraum unterschätzte der Brandenburger Torwart, Bahner setzte nach, traf jedoch nur den Pfosten. Den abprallenden Ball bugsierte der nur zwei Minuten zuvor eingewechselte Jakob Schneider über die Linie (60.). Wenig später machte Roggentin seinen Fehler wieder gut, als einen Schuss von Schneider aus dem Winkle kratzte (62.). Leider habe seine Mannschaft nach dem 3:0 der Rudolstädter nicht auf Defensive umgeschaltet und Schadensbegrenzung betrieben, ärgerte sich Gümüs über die weiteren drei Gegentore. Beim 5:0 stand Riemer nach einer Ecke und köpfte ein (69.). Das 4:1 durch Kemal Atici beeindruckte die Hausherren nicht, wobei es zu einem Zeitpunkt fiel, als Abwehrchef Grabinski außerhalb behandelt wurde (80.) und sich eine Lücke in der Deckung auftat.

In den letzten Minuten hatte Philipp Röppnack, an diesem Tag wohl der beste Rudolstädter in einem geschlossenen auftretenden Team freie Bahn und schob das Spielgerät aus acht Metern überlegt ins Eck (82.). Den Schlusspunkt setzte Marco Pusch, der von Bahner bedient wurde und aus dem Gewühl heraus einnetzte (89.)