2024-04-23T13:35:06.289Z

Analyse
Während das Lager und die Spieler des TSV Aindling (rechts Patrick Modes) nach dem Unentschieden zufrieden waren, ärgerten sich die Nördlinger (links Florian Lamprecht) über das Ende ihrer Siegesserie. 	F.: Dieter Mack
Während das Lager und die Spieler des TSV Aindling (rechts Patrick Modes) nach dem Unentschieden zufrieden waren, ärgerten sich die Nördlinger (links Florian Lamprecht) über das Ende ihrer Siegesserie. F.: Dieter Mack

Nördlinger Lauf gestoppt

Das Unentschieden im Ries wird beim TSV Aindling beinahe wie ein Sieg bewertet +++ Trainer Bahl verteilt grundsätzliches Lob an seine Mannschaft

Am Sonntag fand im Wittelsbacher Land kaum ein Fußballspiel statt. 24 Stunden zuvor in Nördlingen waren Absagen kein Thema. Abgesehen von tiefem Boden erschienen die Bedingungen im Ries beinahe tadellos. Für November waren die Temperaturen verhältnismäßig mild, zudem fluteten Sonnestrahlen gelegentlich den Rasen.

Und wie sieht’s am nächsten Wochenende aus? Wetterprognosen fallen Anfang der Woche schwer, der TSV Aindling jedenfalls will das Jahr mit dem Heimspiel am Sonntag gegen den SC Ichenhausen ausklingen lassen und dabei am liebsten den gleichen Schwung an den Tag legen wie beim jüngsten 1:1. Vor der verdienten Winterpause wird nochmals gearbeitet. „Wir trainieren die Woche dreimal“, gab Tobias Völker, der Co-Trainer, zu bedenken. Diese Übungseinheiten sollen keinem Selbstzweck dienen, sondern die Basis für ein erfolgreiches Finale darstellen.

Im Aindlinger Lager hätte man durchaus beklagen können, dass zwar ein Punkt gewonnen wurde, aber auch zwei weitere verloren gingen. Davon war freilich nichts zu hören. Das Remis wurde beinahe wie ein Sieg bewertet. Dafür gab’s Gründe: Die Aindlinger Vorstellung war so beeindruckend, dass sie allgemeines Erstaunen hervorrief. Und darum kamen die Lechrainer beim TSV Nördlingen, dem Team dieser Wochen, das sieben Siege in Serie geholt hatte, zu einem Remis. Kaum einer hatte einen Punktgewinn des TSV Aindling ernsthaft erwartet.

Die Nördlinger Reaktion auf das Ende ihrer Erfolgsserie schilderte Trainer Franz Wokon folgendermaßen: „Ich habe mich gefreut, dass die Mannschaft nach dem Spiel stinksauer war. Das ist die richtige Einstellung.“ Sein Trainerkollege Roland Bahl holte sich die Glückwünsche der mitgereisten Fans ab. Die vergangenen Monate beschreibt er so: „Wir haben als Mannschaft sehr gut zusammengearbeitet. Das ist das, was die Mannschaft auszeichnet. Dazwischen war ein kleines körperliches Loch.“ Das scheint nun der Vergangenheit anzugehören. Bahl lobt weiter: „Die Mannschaft hat Willen und Charakter. Das zeigt sie immer wieder.“

Das Nördlinger Tor löste Diskussionen über eine mögliche Abseitsstellung aus. Bahl wollte sich daran nicht beteiligen: „Abseits – das habe ich nicht so gesehen.“ Stattdessen rügte er in dieser Situation seine eigene Defensive: „Da muss man besser verteidigen.“

Daniel Deppner hatte Bahl gut gefallen. Noch weitere Spieler sprach der Coach namentlich an: „Modes als zweite Spitze neben Lammer, das war sicher nicht so ganz falsch.“ Beeindruckt zeigte er sich auch von der Entwicklung, die Manuel Tutschka an den Tag legt. Der Sohn des ehemaligen Spielers und Trainers Stefan Tutschka, der jetzt in Diensten des Ligarivalen SC Oberweikertshofen steht, musste sich längere Zeit gedulden, nachdem er aus der eigenen A-Jugend zu den Männern aufgerückt war. Inzwischen gilt er gar als erste Wahl. Gegen Ichenhausen möchten die Aindlinger das Jahr zu einem erfolgreichen Abschluss bringen. Mit Blick auf kommenden Sonntag sagte Roland Bahl: „Das Spiel in Nördlingen sollte uns Mut machen.“

Aufrufe: 024.11.2015, 07:09 Uhr
Aichacher Nachrichten / Johann EiblAutor